Das Nachholspiel zwischen dem Rekordmeister und Union Berlin, dass die Bayern für sich entschieden, wurde von der Tätlichkeit überschattet.
Großer Eklat im NachholspielUnion-Trainer Bjelica droht harte Strafe nach Schlag gegen Sané
Nach der denkwürdigen Roten Karte wegen einer Tätlichkeit gegen Leroy Sané muss Trainer Nenad Bjelica vom 1. FC Union Berlin nun auf die Verkündung seiner Sperre warten. „Ich werde die ganze Woche mit der Mannschaft arbeiten und dann beim Spiel wahrscheinlich nicht dabei sein. Aber wie lange das dauert, kann ich nicht einschätzen“, sagte der Kroate am Mittwochabend nach der 0:1-Niederlage beim FC Bayern München.
FC Bayern München gegen Union Berlin: Leroy Sané gibt sich nach Tätlichkeit verrsöhnlich
Die Entgleisung sorgte für großes Aufsehen - einen solchen Platzverweis hatte es in der Fußball-Bundesliga noch nicht gegeben. Bayern-Coach Thomas Tuchel wollte sich lieber nicht dazu äußern. „Es steht mir nicht zu, zu urteilen“, so Tuchel.
Bjelica hatte Rot gesehen, weil er Sané zweimal mit der Hand im Gesicht erwischt hatte. Es war der große Aufreger des Bundesliga-Spiels. „Ich will ihm den Ball geben. Er hat mich geschubst in meinem Raum, dann habe ich natürlich reagiert“, verteidigte sich Bjelica. Er müsse sich für sein Verhalten bei seiner eigenen Mannschaft entschuldigen. „Bei Sané nicht. Er kommt in den Raum, um mich zu provozieren.“ Aber das entschuldige nicht, dass er nicht angemessen reagiert habe, sagte der Kroate.
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Leroy Sané wiederum gab sich nach der Tätlichkeit gegen ihn versöhnlich. „Ich bin bei so etwas aber nicht nachtragend und die Szene ist für mich schon wieder vergessen“, sagte der Nationalspieler der „Bild“: „Soweit ich weiß, war er etwas emotional nach der Szene in unserem Strafraum. Wie auch immer - Hauptsache, wir haben die drei wichtigen Punkte geholt.“ Die Bayern sind am kommenden Samstag gegen Augsburg geforsert, Union Berlin spielt am Sonntag gegen den SV Darmstadt 98.
Nenad Bjelica: Union-Spieler kritisieren eigenen Trainer nach Tätlichkeit gegen Leroy Sané
Vor der Roten Karte hatte ein nicht gegebener Elfmeter die Berliner Bank erzürnt. Lautstark reklamierten die Gäste ein ihrer Ansicht nach elfmeterreifes Foul von Konrad Laimer an Stürmer Kevin Behrens (72.). Bjelica beruhigte sich danach nicht mehr. „Ich war etwas aufgebracht“, sagte er beim Pay-TV-Sender Sky. Sein Verhalten sei aber „nicht in Ordnung. Das ist nicht zu tolerieren, was ich gemacht habe. Ich verstehe die Rote Karte.“ Sané kam mit Gelb davon.
„Er hat mich geschubst, dann habe ich reagiert, wie ich nicht reagieren sollte mit meiner Hand auf seinem Gesicht“, sagte Bjelica. Die Union-Spieler sahen nicht nur ihren Coach in der Verantwortung. „Ich will aber nichts schönreden, aber es war gut provoziert. Aber es entschuldigt nichts“, sagte Verteidiger Kevin Vogt.
Kritik an Bjelicas Aktion kommt auch aus den eigenen Reihen. Union-Verteidiger Robin Gosens mahnte seinen Trainer: „Trainer und Spieler haben eine Vorbildfunktion. Emotionen sind okay, aber wenn es körperlich wird, geht das nicht“, sagte Gosens. „Er weiß, dass ihm da vielleicht die Sicherungen durchgebrannt sind. Da darf er sich nicht hinreißen lassen“, sagte auch Union-Profi Kevin Vogt zum Aufreger um seinen Trainer. (mab/(dpa)