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„Hass-Maschine“Bundesliga-Verein verlässt „X“ wegen Donald Trump und Elon Musk

Lesezeit 2 Minuten
FILE - Tesla and SpaceX CEO Elon Musk, left, and Republican presidential nominee former President Donald Trump attend a campaign event at the Butler Farm Show on Oct. 5, 2024, in Butler, Pa. (AP Photo/Alex Brandon, File)

Mehr als 250.000 laufen auf der Online-Plattform künftig ins Leere.

Mehr als 250.000 Follower des Bundesliga-Klubs laufen auf der Online-Plattform künftig ins Leere.

Donald Trump hat die US-Präsidentschaftswahl gewonnen und formt derzeit ein Kabinett, das selbst Republikaner verzweifeln lässt. Als Geheimdienstchefin nominierte er jüngst die prorussische Populistin Tulsi Gabbard. Justizminister soll der Hardliner Matt Gaetz werden.

Und: auch Tech-Milliardär Elon Musk soll eine Position bekommen. Der reichste Mensch der Welt soll ein neues Beratungsgremium führen, um die Staatsausgaben zu reduzieren. Dieses „Department of Government Efficiency“ soll helfen, „die Regierungsbürokratie zu zerlegen“, kündigte Trump an. Musk sagte dazu: „Das wird Schockwellen durch das System senden.“

Schockwellen, die der 53-Jährige nach seiner Übernahme des Kurznachrichtendienstes Twitter auch dort bereits auslöste. Mit seiner Vorstellung von Meinungsfreiheit prägt er bereits seit zwei Jahren die in X umbenannte Online-Plattform.

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1. FC St. Pauli: „Elon Musk hat aus einem Debatten-Raum einen Hass-Verstärker gemacht“

Im Oktober 2022 übernahm Musk Twitter mit einem 44 Milliarden Dollar Deal. Nach der Übernahme entließ er sofort eine Vielzahl an Mitarbeitern - darunter auch solche, die für Moderation und die Entfernung extremer Inhalte zuständig und beispielsweise gegen Hass- und Gewaltaufrufe auf der Plattform vorgehen sollten.

Da Musk nun auch eine tragende politische Rolle in den USA zuteilwerden soll, zog mit dem 1. FC St. Pauli ein erster Bundesliga-Verein Konsequenzen. Der Klub erklärte, den Kurznachrichtendienst X nicht mehr nutzen zu wollen.

Die Verbreitung von Hass-Nachrichten und Rassismus auf der Plattform, die früher Twitter hieß, seien die wesentlichen Gründe. „Inhaber Elon Musk hat aus einem Debatten-Raum einen Hass-Verstärker gemacht, der auch den Bundestagswahlkampf beeinflussen kann“, heißt es in einer Mitteilung des Clubs. Künftig kommuniziert der FC St. Pauli nur noch über die Plattform BlueSky.

Der Bundesligist war seit 2013 bei Twitter und später bei X aktiv. Aktuell folgen dem FC St. Pauli mehr als 250.000 Konten. „Rassismus und Verschwörungslegenden verbreiten sich ungehindert oder werden sogar kuratiert. Beleidigungen und Drohungen werden kaum sanktioniert und als vermeintliche Meinungsfreiheit verkauft“, so der Club weiter.

X-Inhalte des FC St. Pauli sollen online bleiben

Musk habe X „zu einer Hass-Maschine umgebaut“ und schon Donald Trump im US-Wahlkampf „tatkräftig unterstützt“, hieß es. „Es ist davon auszugehen, dass X auch im Bundestagswahlkampf autoritäre, menschenfeindliche und rechtsradikale Inhalte fördert und so öffentliche Diskurse manipuliert.“

Die Kommunikation erfolgt künftig über den Anbieter BlueSky, der seit Februar für die Öffentlichkeit zugängig ist. Die X-Inhalte der vergangenen elf Jahre sollen aber online bleiben, „da diese einen zeithistorischen Wert haben“, teilte der Club mit. (oke/mit dpa)