AboAbonnieren

Löw-NachfolgerMatthäus denkt um und zieht Vergleich mit Beckenbauer

Lesezeit 2 Minuten
Matthäus imago

Lothar Matthäus hat noch nie einen Bundesligisten trainiert.

München/Köln – Einen Bundesligisten hat Lothar Matthäus zwar noch nie trainieren dürfen, trotzdem scheint der Rekord-Nationalspieler sich den Bundestrainer zuzutrauen. Nachdem der Weltmeister von 1990 noch vor ein paar Tagen ein Engagement als Nachfolger von Joachim Löw kategorisch abgelehnt hatte, schließt er es nicht mehr gänzlich aus.

„Der DFB wird entscheiden. Wenn irgendwann die Frage auf mich zukommt vonseiten der Verantwortlichen, musst du dir natürlich trotzdem Gedanken machen“, sagte der 59-Jährige nach Angaben der „Bild“ (Freitag) im Podcast „Bayern Insider“.

Beckenbauer Franz ap

Franz Beckenbauer bei einem Event in der Allianz Arena 2017.

„Ein Franz Beckenbauer wollte 1984 auch nicht Teamchef werden, sondern hat es im Endeffekt gemacht, auch auf einen gewissen Druck hin. Wenn ich diesen spüre und er positiv ist, würde ich es mir überlegen.“ Beckenbauer war von 1984 bis 1990 Trainer der deutschen Nationalmannschaft. Mit Kapitän Matthäus triumphierte die DFB-Elf bei der WM-Endrunde 1990 in Italien.

Löw afp neu

Bundestrainer Joachim Löw

Löw hatte am Dienstag überraschend seinen Rückzug nach der EURO im Sommer angekündigt. Seit 2006 ist Löw als Bundestrainer tätig. Der Vertrag des 61-Jährigen beim Deutschen Fußball-Bund lief eigentlich noch bis zur Weltmeisterschaft in Katar im Dezember 2022. Mit Philipp Lahm und Co. gewann er 2014 die Weltmeisterschaft in Brasilien, danach folgten herbe Enttäuschungen.

Lothar Matthaus arbeitet seit Jahren als TV-Experte bei Sky

Matthäus steht seit 2012 als TV-Experte beim Pay-TV-Sender Sky vor der Kamera. Vor seiner TV-Karriere saß Matthäus bei einigen Klubs auf der Trainerbank. Er arbeitete als Chef-Coach von Rapid Wien und Partizan Belgrad, bei der ungarischen Nationalmannschaft, bei Atletico Paranense in Brasilien, Maccabi Netanya in Israel sowie zuletzt von 2010 bis 2011 als Nationaltrainer von Bulgarien.

Als Co-Trainer war der erste FIFA-Weltfußballer aber erfolgreicher. An der Seite von Giovanni Trappatoni gewann er 2007 in der Rolle des Assistenztrainers immerhin die Meisterschaft in Österreich.

Das könnte Sie auch interessieren:

Nach Löws Bekanntgabe hat sich Jürgen Klopp nicht nur mit Blick auf seinen Job in Liverpool als möglicher Nachfolger selbst ausgeschlossen, für Leipzigs Coach Julian Nagelsmann ist das Bundestrainer-Amt noch kein Thema. Der einstige RB-Macher Ralf Rangnick, für den sich Christoph Daum unter der Woche stark gemacht hatte, kann sich dagegen alles vorstellen. Und auch Bayerns Coach Hansi Flick, der bei der WM 2014 an der Seite von Löw als Assistenz tätig war, wird als potenzieller Nachfolger gehandelt. (mbr/dpa)