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Fans reagieren emotionalJürgen Klopp lässt bei BVB-Abschied tief blicken

Lesezeit 3 Minuten
Jürgen Klopp gab sich beim Abschiedsspiel Abschiedsspiel für Lukasz Piszczek und Jakub Blaszczykowski bestens gelaunt. Als Teil des Fußballzirkus' sieht sich der 57-Jährige aber nicht mehr.

Jürgen Klopp gab sich beim Abschiedsspiel Abschiedsspiel für Lukasz Piszczek und Jakub Blaszczykowski bestens gelaunt. Als Teil des Fußballzirkus' sieht sich der 57-Jährige aber nicht mehr.

Der Ex-BVB-Coach wurde bei seiner Rückkehr nach Dortmund gefeiert, und ließ wenig Zweifel bei der Frage um seine Zukunft.

Jürgen Klopp schritt auch noch einmal zur „Gelben Wand“ - der größten Fan-Tribüne von Borussia Dortmund - und ließ seine legendären Jubelfäuste fliegen. Die Fans gingen natürlich voll mit, doch der beliebte Ex-Coach ließ den Jubel etwas kürzer ausfallen als gewohnt, drehte nach drei Fausthieben ab, als würde er ganz bewusst nicht übertreiben wollen. Der 57-Jährige hat sich offensichtlich auch emotional von seiner Rolle als Trainer entfernt.

Ein besonderer Moment, den der Coach auch selbst später auch auf seinem Instagram-Profil teilte. Darunter sammeln sich die emotionalen Reaktionen tausendfach in einer gemeinsamen Huldigung. „Wenn du es als Mensch geschafft hast, Dortmund und Liverpool komplett in deinen Bann zu ziehen, dann bist du nicht nur ein gute Trainer, sondern eine absolute Legende diese Sports! Danke Jürgen“, schreibt ein Fan.

Jürgen Klopp über Trainer-Zukunft: „Ich vermisse nichts“

Die Aussagen Klopps im Anschluss an das „Abschiedszczspiel“ der früheren Dortmunder Publikumslieblinge Lukasz Piszczek und Jakub Blaszczykowski am Samstag ließen schließlich umso tiefer blicken. Stand jetzt sieht es schwer danach auch, dass der frühere Erfolgstrainer des BVB und des FC Liverpool nicht an die Seitenlinie zurückkehren wird. Er genieße „vollumfänglich“ sein Leben ohne Fußball, sagte Klopp: „Ich arbeite, aber nicht das, was ich vorher gemacht habe. Ich liege nicht nur auf der faulen Haut, aber manchmal. Ich vermisse nichts.“

Sehen Sie das Interview Jürgen Klopp in Dortmund zu seiner Zukunft im Video:

Mit einem verschmitzten Lächeln blickt der Ex-Coach bereits auf die folgende Trainer-Generation: „Andere Top-Trainer werden das auch nicht mehr ewig machen. Die nächste Generation ist da draußen“, merkte der 57-Jährige nach seiner emotionalen Kurzzeit-Rückkehr zu Borussia Dortmund nachdenklich an: „Wenn ich den Jungen mit Rat und Tat zur Seite stehen kann, mache ich das gerne. Aber in ihren Schuhen müsste ich jetzt nicht stecken.“

Klopp, der sein letztes Spiel als Trainer des BVB im Mai 2015 im DFB-Pokalfinale gegen den VfL Wolfsburg verloren hatte, nutzt nach seinem Abschied aus Liverpool den neuen Freiraum. In Anfield besuchte er ein Konzert von Taylor Swift, er war bei EM-Spielen in seiner Heimat vor Ort und schaute bei den Paralympics vorbei.

„Null, null, null“ hat es bei Jürgen Klopp gekitzelt

Selbst die Emotionen am Samstag unter den Augen von 81.365 Zuschauern bei der Partie unter dem Motto „Tschüssikowski“ ließen Klopp kalt - zumindest mit Blick auf eine Zukunft als Coach. „Null, null, null“ habe es gekitzelt, sagte er: „So macht das Riesenspaß, wo es völlig wurscht ist - das ist super.“

Tatsächlich genoss Klopp das Wiedersehen mit alten Weggefährten sichtlich. „Das ist wie ein Klassentreffen“, sagte der gebürtige Stuttgarter bei Sky: „Das ist das, wovon ich immer geträumt habe, dass man sich irgendwann wiedertrifft im Leben und dann einfach eine gute Zeit zusammen hat.“

Zu den Teams „Kuba“ und „Piszczu“ gehörten unter anderem der aktuelle BVB-Trainer Nuri Sahin, die Rio-Weltmeister Mats Hummels, Roman Weidenfeller, Kevin Großkreutz und Erik Durm sowie ehemalige Stars wie Dede, Neven Subotic oder Henrich Mchitarjan. (oke/sid)