„Fußball muss nicht sexy sein“Genervter Hummels schimpft – Sammer reagiert
Dortmund/Köln – Gegen den FC Sevilla kommt Borussia Dortmund in der Champions League nicht über ein Remis hinaus. Nach dem Schlusspfiff im Signal Iduna Park hat Mats Hummels nicht nur die Spielweise in der Königsklasse gegen die Spanier kritisiert, sondern auch seine Mitspieler scharf attackiert.
„Es muss aus manchen Köpfen raus, dass Fußball sexy sein muss, dass erfolgreicher Fußball nicht Hacke, Spitze eins, zwei, drei auf fünf Metern ist, sondern dass ein Spieler immer das Richtige macht und nicht manchmal nur das Besondere“, klagte Hummels nach dem 1:1 (1:1) gegen die Andalusier bei Prime Video.
Borussia Dortmund: Mats Hummels attackiert Mannschaftskollegen
Mit einem Sieg hätte der BVB vorzeitig das Achtelfinale in der Königsklasse erreicht. „Das war vollkommen unnötig gegen eine verunsicherte Mannschaft“, schimpfte Hummels und beklagte die fehlende „Spielintelligenz“. Man habe lauter Ballverluste gehabt, habe immer in enge Räume reingespielt, so Hummels: „Fußball ist eigentlich ein simples Spiel, aber wir machen es immer selber kompliziert.“ Er versuche dies zu kommunizieren, aber es sei natürlich schwierig, wenn man das Gefühl habe, „dass da nicht genügend Leute sonst noch sind, die in der Lage sind, immer wieder anzuschieben“.
Trainer Edin Terzic reagierte gelassen auf Hummels Rundumschlag und wollte die Aussagen des Routiniers nicht überbewerten. „Das sind Worte, die auch schon mal meinen Mund verlassen haben“, sagte Terzic nach der Begegnung.
Kritik von Mats Hummels: BVB-Trainer Edin Terzic reagiert gelassen
Auch Jude Bellingham bezog zur Schelte des Weltmeisters von 2014 Stellung: „Mats hat definitiv recht. Wir müssen schon am Sonntag gegen Union anders auftreten.“
Matthias Sammer sieht es ähnlich wie Mats Hummels
„Es ist richtig, dass Mats das anspricht. Er will immer das Maximale erreichen. Wir haben es nicht geschafft, das Spiel komplett zu kontrollieren und zu dominieren. Es geht halt immer noch ein Stück besser“, sagte der Europameister von 1996 der „Bild“-Zeitung.
Bellingham (35.) hatte dem Vizemeister nach dem Rückstand durch den Ex-Münchner Tanguy Nianzou (18.) immerhin noch einen Punkt gerettet. Für den 19-Jährigen war es der vierte Treffer im vierten Champions-League-Spiel in dieser Saison. Tore in mindestens vier Königsklassen-Spielen in Folge waren zuvor nur zwei Spielern unter 20 gelungen: Erling Haaland und Kylian Mbappe. (mbr/sid)