„Scheißfragen!“Toni Kroos bricht ZDF-Interview nach Champions-League-Sieg ab
Paris – Toni Kroos begann sein Live-Interview nach dem Champions-League-Triumph überglücklich – nach nur 45 Sekunden brach er es genervt ab. „Du hattest 90 Minuten Zeit, dir vernünftige Fragen zu überlegen, dann stellst du mir zwei so Scheißfragen – das ist Wahnsinn“, sagte der 2014er-Weltmeister von Real Madrid dem verblüfften ZDF-Reporter Nils Kaben.
Dieser hatte gefragt, warum Real derart in Bedrängnis geraten war. „Das ist doch nicht überraschend“, schimpfte Kroos nach dem schmeichelhaften 1:0 (0:0) gegen den FC Liverpool in Paris, „das ist hier das Finale! Ganz schlimm, ganz schlimm, wirklich.“ Die Kamera hatte schon weggeschwenkt, da war der Streit auf dem Feld immer noch zu hören: „Du stellst erst zwei negative Fragen“, rief Kroos: „Da weiß man direkt, dass du aus Deutschland kommst.“
Bereits die vorige Frage hatte Kroos nicht gut aufgenommen. „Was ist schon selbstverständlich. Wir haben einen großen Fight geliefert, wir wussten, dass Liverpool eine super Mannschaft ist“, antwortete Kroos darauf, ob der Sieg angesichts des Spielverlaufs nicht so selbstverständlich gewesen sei.
So reagieren Bela Rethy und Per Mertesacker auf Kroos' Interview
Für Kroos war es der fünfte Triumph in der Königsklasse, damit schloss er zum Rekordhalter Cristiano Ronaldo auf. „Das muss ganz bestimmt erstmal ein paar Tage sacken. Ich habe diesen Pokal einige Male gewonnen, aber das ist für mich ein ganz besonderer Tag, weil alle meine Kinder diesmal im Stadion sind“, sagte der 32-Jährige. „Wie schön das ist, das ist für mich kaum zu beschreiben.“
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Für bestimmte Reporterfragen galt das offensichtlich nicht. ZDF-Kommentator Bela Rethy reagierte gelassen: „Naja, in zehn Jahren lachen wir darüber.“ ZDF-Experte Per Mertesacker, der mit Kroos 2014 in Brasilien gemeinsam Weltmeister geworden war, äußerte nach dem Interview: „Ich habe es auch schon erlebt, wo mir nach einem positiven Ausgang negative Fragen gestellt wurden.“
Mertesacker hatte sich während der WM vor acht Jahren nach dem Achtelfinalsieg gegen Algerien verärgert über Fragen geäußert und den im deutschen Fußball inzwischen legendären Satz gesagt: „Ich lege mich jetzt erstmal drei Tage in die Eistonne.“ (sid/dpa)