Christian Streich hat einmal gesagt, er träume manchmal, der SC Freiburg spiele und er sitze nicht auf der Bank. Er sei dann „immer gottfroh“, wenn er aufwache. Von der kommenden Saison an wird es kein Erwachen mehr geben, denn Streich wird den SC Freiburg verlassen, was einer Zeitenwende für alle Beteiligten gleichkommt.

Streich war derart lange Trainer beim SC Freiburg, dass sogar ein Weg danach benannt wurde: Der „Freiburger Weg“ ist fester Bestandteil des Fußball-Vokabulars, wenn es darum geht, auch im Fall des sportlichen Misserfolgs an einem Trainer festzuhalten. Dieser Weg ist allerdings für die meisten Fußballmanager kein gangbarer. Denn in der Regel arbeiten Manager, die aufgefordert werden, den Freiburger Weg zu beschreiten, weder in Freiburg. Noch steht ihnen ein Christian Streich zur Verfügung.

Sondern womöglich bloß einer, der nicht zur Stadt passt oder zum Klub oder zur Mannschaft, was ein im Profifußball international anerkanntes Problem ist, das mit einem Trainerwechsel gar nicht so selten durchaus zu lösen ist. In Freiburg haben sie sich diesem Ablauf für mehr als ein Jahrzehnt entziehen können. Denn sie hatten ja Christian Streich, der als Mensch und Fachmann zwar nicht über alle Zweifel erhaben war. Aber stets die richtigen Worte fand – was dann besonders wichtig war, wenn er mal einen Fehler gemacht hatte.

Wie soll es weitergehen für Streich und seinen SC Freiburg?

Nun stellt sich die Frage, wie es weitergehen soll – für Freiburg wie für Christian Streich. Soll der Trainer nun eine neue Arbeitsstelle annehmen, wo man ihn eines Tages einfach deswegen feuert, weil er zu wenige Fußballspiele gewinnt? Und wird der Verein seine Trainer künftig im branchenüblichen Rhythmus wechseln?

Klar ist: Der SC Freiburg wird künftig größere Schwierigkeiten haben als bislang, den Freiburger Weg zu gehen. Denn einen wie Christian Streich werden sie nie wieder finden.