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Darts-WMEin Kölner, drei Frauen und viele Favoriten im Ally-Pally

Lesezeit 3 Minuten

Florian Hempel aus Köln bei seinem WM-Debüt vor einem Jahr.

Fragen und Antworten zur mit 2,5 Millionen Pfund dotierten Weltmeisterschaft im Londoner Alexandra Palace. Florian Hempel aus Köln ergatterte sich das Ticket auf den letzten Drücker.

Die Weltmeisterschaft der Darts-Profis im Londoner Alexandra Palace ist seit vielen Jahren eine Kultveranstaltung, die von Millionen Menschen am Fernsehen verfolgt wird. Dieses Jahr findet sie vom 15. Dezember bis 3. Januar im Londoner Alexandra Palace statt. Wir beantworten die wichtigsten Fragen.

Wer sind die Favoriten?

Das Feld der Titelanwärter ist größer denn je. Titelverteidiger Peter Wright aus Schottland befindet sich sportlich nicht auf der Höhe, weil seine Frau Joanne mit schweren gesundheitlichen Problemen zu kämpfen hat und regelmäßig im Krankenhaus behandelt wird. Der Mann mit der Irokesenfrisur, die in normalen Zeiten von seiner Ehefrau immer neu kreiert wird, ist diesmal Außenseiter im Kampf um die Sid-Waddell-Trophy. Als Top-Favorit gilt dagegen der Niederländer Michael van Gerven. Drei Major-Titel hat die langjährige Nummer eins der Welt in dieser Saison gewonnen. „Ich muss nicht beweisen, dass ich besser bin als alle anderen“, sagt er.

Natürlich wird er es dennoch versuchen. Auch mit dem Weltranglistenersten Gerwyn Price aus Wales und mit dem Engländer Michael Smith, der seinen Final-Fluch überwunden hat, ist zu rechnen. Dazu agiert der fünfmalige Champion Raymond van Barneveld zwei Jahre nach seinem Comeback wieder auf Top-Niveau. Debütant und Junioren-Weltmeister Josh Rock kann an einem guten Tag jeden schlagen.

Was machen die Deutschen?

Nur drei deutsche Teilnehmer haben sich diesmal für das Feld der 96 Spieler qualifiziert. Als Letzter sicherte sich der Wahl-Kölner Florian Hempel, der im Vorjahr mit dem Einzug in die dritte Runde überraschte, das WM-Ticket. Nach einer verkorksten Saison gelang dem ehemaligen Handball-Profi der Sieg in der Super League und damit die Qualifikation auf den letzten Drücker. Wie im Vorjahr wird er mit dem Dom auf dem Shirt zum Brings-Hit „Kölsche Jong“ einlaufen. Sein erster Gegner ist der Engländer Keegan Brown. Hempels Ziel: „Ein, zwei Runden überstehen.“

Gabriel Clemens (Nr. 25 der Weltrangliste) und Martin Schindler (Nr. 29) gehen als Favoriten in ihre ersten Partien. Sie haben im Gegensatz zu Hempel zunächst ein Freilos. Der „German Giant“ Clemens, dem Ende 2020 mit dem Achtelfinal-Einzug der größte deutsche WM-Erfolg gelang, trifft auf den Iren William O'Connor oder auf die 18-jährige Beau Greaves, die derzeit das weibliche Darts dominiert. Schindler, der zuletzt den stärksten Eindruck aller Deutschen machte, trifft auf den Sieger der Partie Martin Lukeman - Nobuhiro Yamamoto.

Was machen die Frauen auf der von Männern dominierten Bühne?

Fallon Sherrock, die „Queen of the Palace“, ist zum dritten Mal dabei. Allerdings erwartet die Engländer diesmal auch Gegenwind, weil ihr der Weltverband PDC quasi eine Wildcard verschaffte. Sportlich ist die bei den Fans sehr beliebte Friseurin nur noch die Nummer drei der Darts-Frauen. Vor ihr schafften sportlich die erfahrene Lisa Ashton und Aufsteigerin auch Beau Greaves die Qualifikation. Damit sind erstmals in der WM-Geschichte drei Frauen am Start.

Um wieviel Geld geht es bei der Weltmeisterschaft 2023?

Insgesamt ist das Turnier mit den 96 Teilnehmenden aus 28 Ländern mit 2,5 Millionen Pfund (etwa 2,9 Millionen Euro) dotiert. Alle für den Sieg werden 500 000 Pfund (rund 585 000 Euro) ausgeschüttet.

Wer überträgt die Spiele?

Die gesamte Veranstaltung, die nur von 24. Bis 26. Dezember unterbrochen ist, wird live von Sport1 und DAZN live übertragen. (mit sid)