Im vorletzten Spiel eines langen Länderspieljahres überrollt die deutsche Elf ihren Gegner von der ersten Minute bis in die Nachspielzeit.
DFB-ElfNagelsmann hat eine neue Leistungskultur etabliert
Nach dieser letzten Länderspielphase des Jahres wird der Klubfußball noch einmal Tempo aufnehmen. Die Nationalspieler aus München, Stuttgart oder Leverkusen absolvieren in den vier Wochen bis Weihnachten noch acht Pflichtspiele. Kaum ein Profi, der in diesen Tagen mit der deutschen Elf unterwegs ist, wird in den nächsten Wochen noch zur Ruhe kommen.
Dass die Nationalelf in einer solchen Phase ein 7:0 gegen Bosnien und Herzegowina produziert, ist angesichts der anstehenden wie zurückliegenden Belastungen über das Resultat hinaus bemerkenswert. Während Nationaltrainer anderswo zum Ende des EM-Jahres Absage um Absage kassieren, spielen die Deutschen wie entfesselt. Gegen eine bosnische Mannschaft, die zwar eine problematische Phase erlebt. Die aber immerhin in der Topgruppe der Nations League antritt – anders als etwa England, Österreich oder die Türkei.
Doch ohnehin spielte Nagelsmanns Mannschaft unabhängig vom Gegner. Es war ein Rausch, getrieben vom unbedingten Siegeswillen. Die DFB-Elf überrannte den Gegner bis in die Nachspielzeit. Julian Nagelsmann hat eine Mannschaft, die noch im vergangenen Jahr ständig verlor, zu einer neuen Leistungskultur geführt.
Von 14 Länderspielen im Jahr 2024 hat Deutschland nur eines verloren, das EM-Viertelfinale gegen Spanien. Das Drama von Stuttgart hat den weiteren Weg dieser deutschen Mannschaft definiert. Nachdem es über Jahre scheinbar kaum mehr eine Rolle gespielt hatte, dass die deutsche Elf nicht nur kaum noch gewann, sondern ständig verlor, zeigte Julian Nagelsmann auch mit seinen Tränen zum Ende der EM, welche Bedeutung er seiner Aufgabe beimisst.
Die jüngsten Siege haben gezeigt, dass seine Spieler sich ein Beispiel an Nagelsmann genommen haben. Ein größeres Lob kann es für einen Bundestrainer nicht geben.