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EM in BelgienBahnrad-Trainer über Mallorca-Unfall: „Keine Fehler gemacht“

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In einem weißen Kleinwagen fuhr ein 89-Jähriger Ende Januar auf Mallorca in die deutschen Bahnradsportler.

In einem weißen Kleinwagen fuhr ein 89-Jähriger Ende Januar auf Mallorca in die deutschen Bahnradsportler.

Wie der Unfall auf Mallorca die Bahnrad-EM beeinflusst - und was der Bundestrainer fordert. Für das Team beginnt die schwierige Aufarbeitung des Unglücks.

Nach Ansicht des Bundestrainers können aus dem schweren Unfall der Bahnrad-Nationalmannschaft auf Mallorca kaum Lehren gezogen werden. „Wir haben keine Fehler gemacht, haben bei guten Bedingungen trainiert, bei gutem Wetter, mit heller Kleidung, auf einer gut ausgebauten Straße. Dieser Unfall barg kein Risikopotential und war nicht absehbar“, sagte Lucas Schädler in einer Mitteilung des Verbandes German Cycling.

Ende Januar war ein 89-Jähriger mit seinem Auto in die deutsche Trainingsgruppe gefahren. Nach dem Unfall mussten sechs Fahrer ins Krankenhaus eingeliefert werden, in Lebensgefahr schwebte niemand. Bei der aktuell laufenden EM in Heusden-Zolder verzichtet der deutsche Verband auf den Start des Vierers, weil durch die Verletzungen nicht genügend Fahrer zur Verfügung stehen.

Keine Zeit zur Verarbeitung

„Künftig müssen wir darauf achten, die Sichtbarkeit noch mehr zu erhöhen. Man sollte immer mit Tagfahrlicht fahren, egal, wie das Wetter ist, und die Trainingsroute gut planen. Damit kann man das Risiko minimieren, aber ganz ausschließen kann man es nie“, sagte Schädlich. Der 36-Jährige hatte den Posten im Ausdauerbereich erst Anfang Januar von Sven Meyer übernommen, der den Vierer zuletzt bei der WM in Kopenhagen zu Bronze geführt hatte.

Den Unfall wird Schädlich noch lange mit sich herumtragen. „Danach war viel zu tun, viel zu organisieren. Es gab keinen Raum zum Nachdenken“, sagte der Sachse. „Man verdrängt das Geschehene ein wenig, die Verarbeitung wird sicherlich noch lange andauern.“

Das gilt auch für die sportliche Bewertung des Vierers. Die EM sollte eine Standortbestimmung werden. „Das ist jetzt nur noch teilweise möglich. Der Unfall war ein Rückschlag. Trotzdem müssen wir zuversichtlich nach vorn schauen“, sagte Schädlich. Wie viele andere Nationen befinde man sich zwischen zwei Olympischen Spielen in einer Übergangsphase. (dpa)