Bei der Nordischen Ski-WM in Trondheim zählen deutsche Sportlerinnen und Sportler in mehreren Disziplinen zu den Medaillenfavoriten. In einer Sportart steckt das Team dagegen in der Krise.
WintersportFavoriten, TV, Chancen: Das muss man zur Nordisch-WM wissen
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Langlauf ist in Norwegen Volkssport.
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Für die Teams im Skispringen, Langlauf und in der Nordischen Kombination steht der Saison-Höhepunkt an. In Trondheim wird die Nordische Ski-WM eröffnet. Die wichtigsten Fragen und Antworten zum an diesem Mittwoch beginnenden Großereignis in Norwegen.
Wo kann ich die WM im Fernsehen verfolgen?
Wintersportfans können die Weltmeisterschaften im TV ausführlich verfolgen. ARD und ZDF teilen sich die Übertragung der WM-Wettkämpfe auf. Eurosport berichtet ebenfalls live. Die ersten Medaillen werden am Donnerstagmittag im Sprint der Langläuferinnen und Langläufer vergeben.
Wer sind die Favoriten im Skispringen und wie stehen die deutschen Chancen?
Die deutschen Skispringer stecken seit Wochen im Tief. Die Mannschaft von Bundestrainer Stefan Horngacher hat es seit Mitte Dezember nicht mehr auf einen Podestplatz im Einzelweltcup geschafft. Die Flaute ist umso erstaunlicher, weil Andreas Wellinger und Co. furios in den Winter gestartet waren.
Von den ersten acht Weltcups gewann Pius Paschke fünf. Der 34-Jährige hat seine Form komplett verloren. Auch Olympiasieger Wellinger oder Karl Geiger, die es in der Frühphase des Winters schon in die Top-Drei schafften, kommen seit einigen Wochen nicht mehr an ihre Leistungsgrenze heran.
Zu den Topfavoriten auf Gold zählen die starken Österreicher um Vierschanzentourneesieger Daniel Tschofenig und Jan Hörl. Auch Lokalmatador Johan André Forfang hat gute Chancen. Die deutschen Springer zählen nicht zum engeren Kreis der Medaillenanwärter.
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Räumte in Planica ab: Skispringerin Schmid und ihre vier Medaillen.
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Das ist bei den Springerinnen anders. Selina Freitag sammelte bei der Generalprobe in Hinzenbach zwei zweite Plätze und ist klare Kandidatin für Edelmetall. „Zurzeit läuft es ganz gut“, sagte Freitag. Gold geht nur über Nika Prevc aus Slowenien, die den Gesamtweltcup souverän anführt. Katharina Schmid gilt als Spezialistin für Großereignisse und zählt trotz ihrer mäßigen Form zum erweiterten Favoritenkreis. Schmid gewann vor zwei Jahren in Planica drei Goldmedaillen sowie einmal Bronze.
Wer sind die Favoriten im Langlauf und wie stehen die deutschen Chancen?
Langlauf ist in Norwegen Volkssport. Entsprechend wollen die norwegischen Langläuferinnen und Langläufer bei ihren Heim-Titelkämpfen besonders glänzen. An den Strecken erwartet sie ausgelassene Stimmung, wie man sie sonst bei diesem Sport nur selten erlebt. Zu den größten Favoriten zählen Johannes Hoesflot Klaebo und Erik Valnes.
Die deutschen Hoffnungen ruhen auf Victoria Carl. Die Teamsprint-Olympiasiegerin zeigte zuletzt mit Rang drei in Falun, dass mit ihr zu rechnen ist. Bei den Männern legte der beste deutsche Langläufer Friedrich Moch jüngst eine Pause ein und konzentrierte sich auf das Training. Auf seine Form darf man gespannt sein.
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Die Langläuferinnen und Langläufer sind in Trondheim als Erstes gefordert.
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Wer sind die Favoriten in der Nordischen Kombination und wie stehen die deutschen Chancen?
Nach einer enttäuschenden vergangenen Saison haben die deutschen Kombinierer in diesem Winter zu alter Stärke gefunden. Olympiasieger Vinzenz Geiger und Julian Schmid liegen im Gesamtweltcup auf den Plätzen zwei und drei.
Besser ist nur der norwegische Ausnahme-Athlet Jarl Magnus Riiber. Wegen einer chronischen Darm-Erkrankung beendet der 27-Jährige seine Karriere nach dieser Saison. Bei den Heim-Titelkämpfen will er zum Abschied noch einmal auftrumpfen. Riiber und Geiger sind die größten Favoriten auf Gold.
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Kombinierer Geiger ist Medaillenanwärter in Trondheim.
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Bei den Frauen könnte es ebenfalls auf einen Kampf zwischen Deutschland und den Gastgeberinnen hinauslaufen. Die Schwarzwälderin Nathalie Armbruster schlug zuletzt sogar Dauersiegerin Ida Marie Hagen und hat Titelchancen. Nicht zu unterschätzen sind aber auch die Zwillingsschwestern Haruka und Yuna Kasai aus Japan. (dpa)