Mit dem ersten internationalen Hallen-Titel wird es nichts für Yemisi Ogunleye und Malaika Mihambo, doch beide dürfen sich bei der EM über Medaillen freuen. Insgesamt gibt es vier deutsche Plaketten.
LeichtathletikOgunleye strahlt über EM-Silber - Mihambo rettet Bronze

Yemisi Ogunleye gewann Silber bei der Hallen-EM.
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Das Gold-Wunder im letzten Versuch blieb für Yemisi Ogunleye diesmal aus, doch auch über Silber bei den Hallen-Europameisterschaften strahlte die Kugelstoß-Olympiasiegerin. Mit 19,56 Metern blieb die Mannheimerin beim überlegenen Erfolg der Niederländerin Jessica Schilder ohne Chance auf einen weiteren Triumph. Die Lokalmatadorin war mit der Weltjahresbestleistung von 20,69 Metern in Apeldoorn zur Freude der Zuschauer - unter ihnen König Willem-Alexander - eine Klasse für sich.
Ogunleye freute sich über die „unfassbare Leistung von ihr“ ehrlich mit und resümierte: „Heute war einfach nicht mehr drin. Jeder Arbeitstag ist unterschiedlich, man muss ihn einfach so nehmen, wie er kommt. Ich habe trotzdem gekämpft, ich gehe mit Silber nach Hause, ich kann super zufrieden sein.“ Für den Sieg hätte sie ihre kürzlich aufgestellte persönliche Bestleistung um mehr als 40 Zentimeter steigern müssen. Es war am Schlusstag die vierte deutsche Medaille, einen Titel gab es nicht.
Mihambo im letzten Versuch noch aufs Podest
Auch nicht für Malaika Mihambo, die als Meisterin der starken Nerven im letzten Versuch immerhin noch zu Bronze sprang. Dass sie erneut nicht ihren ersten Hallen-Titel feiern konnte, wurmte die 31 Jahre alte Titelsammlerin aber schon. Denn Mihambo gelang nur ein guter Satz auf 6,88 Meter, Siegerin Larissa Iapichino aus Italien sprang lediglich sechs Zentimeter weiter.
„Insgesamt war der Wettkampf gut, aber unterhalb meines möglichen Potenzials. Das lässt einen zähneknirschend zurück, aber so ist halt der Sport. Man kann nicht immer ganz oben stehen, und eine Medaille ist eine Medaille“, stellte die ehrgeizige Weitsprung-Olympiasiegerin von 2021 fest. Sie habe sich den ganzen Wettkampf ganz anders vorgestellt, sagte Mihambo. Den Absprungbalken traf Mihambo erst zum Schluss, als es wirklich darauf ankam.
Vorher heftiger Sturz von Assani
Zuvor musste Mihambo allerdings mitansehen, wie ihre Teamkollegin Mikaelle Assani beim Anlauf bei voller Geschwindigkeit in der Kunststoffbahn hängen blieb und heftig stürzte. Helfer fuhren die weinende Assani, die mit 6,32 Metern Achte wurde, mit einem Rollstuhl aus der Halle. Wie der Deutsche Leichtathletik-Verband mitteilte, wurde bei der medizinischen Versorgung eine muskuläre Verletzung im linken Oberschenkelbeuger diagnostiziert.

Weitspringerin Mikaelle Assani stürzte beim Anlauf zum letzten Versuch.
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Genau den Absprungbalken erwischte schon im ersten Versuch Dreispringer Max Heß, der Freiluft-Europameister von 2016 segelte auf 17,43 Meter - und gewann am Ende wie Mihambo doch nicht den erhofften ersten Indoor-Titel. Der in Kuba geborene Olympia-Dritte Andy Díaz Hernández aus Italien flog mit 17,71 Metern noch ein gutes Stück weiter und steigerte die Weltjahresbestleistung von Heß. Der 28 Jahre alte Chemnitzer war nach viermal Hallen-EM-Bronze dennoch happy mit Silber.

Dreispringer Max Heß war glücklich mit EM-Silber.
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Steinforth entthront Neugebauer als Rekordler
Siebenkämpfer Till Steinforth strahlte nicht nur über Bronze, sondern auch über einen deutschen Rekord. Mit 6.388 Punkten nahm er Zehnkampf-Star Leo Neugebauer dessen Hallen-Bestmarke ab. Steinforth sammelte 41 Zähler mehr als Neugebauer vor einem Jahr in Boston und behauptete in Apeldoorn nach den abschließenden 1.000 Metern mit nur acht Zählern Vorsprung Rang drei.
„Der deutsche Rekord war auf jeden Fall das Ziel“, sagte der 22-Jährige vom SV Halle. Bei Olympia in Paris war der nachnominierte Steinforth im Schatten von Silber-Gewinner Neugebauer noch auf Rang 15 gelandet. (dpa)