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Spannender TitelkampfVor Topspielen: Handball-Bundestrainer tippt auf Dreikampf

Lesezeit 3 Minuten
Bundestrainer Alfred Gislason tippt in der Bundesliga auf einen Titel-Dreikampf zwischen Magdeburg, Berlin und Kiel.

Bundestrainer Alfred Gislason tippt in der Bundesliga auf einen Titel-Dreikampf zwischen Magdeburg, Berlin und Kiel.

Die Bundesliga startet nach der Länderspielpause mit den Partien Magdeburg gegen Berlin und Flensburg gegen Kiel gleich voll durch. Für alle Teams geht es um viel.

Der spannende Titelkampf in der Handball-Bundesliga erlebt mit zwei Topspielen innerhalb von 24 Stunden einen dramaturgischen Höhepunkt und elektrisiert auch den Bundestrainer. „Die Liga ist spannender als je zuvor. Wir haben fünf, sechs Mannschaften, die immer noch Meister werden können. Das tut der Liga sehr, sehr gut und zeigt, wie gut die Liga in der Breite ist“, sagte Alfred Gislason vor dem Kracher-Doppelpack. 

Erst gibt es am Freitag (19.00 Uhr) das brisante Ost-Duell zwischen Meister SC Magdeburg und Vizemeister Füchse Berlin. Dann messen am Samstag (18.00 Uhr) die SG Flensburg-Handewitt und Rekordchampion THW Kiel im nicht minder emotionsgeladenen 112. Nordderby die Kräfte. 

„Vor der Saison hatte ich auf einen Zweikampf zwischen Magdeburg und Flensburg getippt. Momentan liege ich ein bisschen daneben. Ich glaube, das wird ein Dreikampf zwischen Magdeburg, Berlin und Kiel. Flensburg ist schon aus dem Meisterschaftsrennen raus und Melsungen scheint ein wenig nachzulassen“, sagte Gislason zur Konstellation an der Tabellenspitze.

SCM in der Verfolgerrolle

Magdeburg hat drei Spiele weniger absolviert als die Konkurrenz und ist daher mit 29:9 Punkten derzeit nur Sechster. Nach Minuspunkten liegt der Titelverteidiger aber gleichauf mit dem Rivalen aus der Hauptstadt (35:9). Entsprechend heiß ist SCM-Trainer Bennet Wiegert auf das Duell. „Das ist ein Topspiel, auf das auch Handball-Europa schaut. Das ist genau die Bühne, die die Spieler lieben. Wir haben maximalen Bock darauf“, sagte der Meistertrainer. 

Erwartet ein heißes Ost-Duell gegen die Füchse Berlin: Magdeburgs Trainer Bennet Wiegert.

Erwartet ein heißes Ost-Duell gegen die Füchse Berlin: Magdeburgs Trainer Bennet Wiegert.

Für Wiegert ist das Duell aufgrund der Entwicklung beider Teams in den vergangenen Jahren längst kein normales Spiel mehr. „Magdeburg gegen Berlin ist etwas Besonderes. Da hat sich in den vergangenen Jahren ein großes Konkurrenzverhältnis entwickelt. Und es geht um wichtige Punkte für die Tabellensituation“, sagte der 43-Jährige.

Sind die Füchse reif für den Titel?

Das sieht sein Berliner Kollege Jaron Siewert genauso. „Das ist direkt ein Kracher. Da muss jeder da sein, da müssen wir direkt als Einheit auftreten und alle Zahnräder müssen schon ineinandergreifen“, sagte der Füchse-Trainer. 

Zwar entscheidet das Spiel nicht über den Ausgang des Titelrennens, in dem auch Tabellenführer MT Melsungen und die TSV Hannover-Burgdorf kräftig mitmischen. Es dürfte aber einen Fingerzeig liefern, ob die Berliner um Welthandballer Mathias Gidsel für die erste Meisterschaft in der Vereinsgeschichte reif sind. „Es ist ein Derby, auch von der Bedeutung her. Denn die Mannschaft, die die zwei Punkte holt, kann oben dranbleiben“, sagte Siewert. 

Letztes Bundesliga-Nordderby für Wiencek

Hoch hergehen wird es auch in Flensburg (31:13), wo die vor der Saison als heißer Titelfavorit gehandelten Hausherren um ihre letzte Chance spielen. Deutlich besser steht der Erzrivale aus Kiel (34:10) da, der seit der bitteren 33:37-Heimpleite im Hinspiel nur noch eine Partie verloren hat. „Alle sind heiß, alle brennen“, sagte THW-Kreisläufer Patrick Wiencek. 

Hofft auf einen Sieg in seinem letzten Bundesliga-Nordderby gegen Flensburg: Kiels Kreisläufer Patrick Wiencek.

Hofft auf einen Sieg in seinem letzten Bundesliga-Nordderby gegen Flensburg: Kiels Kreisläufer Patrick Wiencek.

Für den ehemaligen Nationalspieler, der seine Karriere im Sommer beendet, ist es gleich aus doppeltem Grund ein ganz besonderes Spiel. Zum einen feiert Wiencek am Samstag seinen 36. Geburtstag, zum anderen ist es sein letzter Auftritt als Spieler in der „Hölle Nord“. 

„Wenn man zurückblickt, waren das immer sehr emotionale Begegnungen. Für einen THW-Spieler ist es mit das größte Spiel des Jahres, für die Flensburger genauso. Insofern ist da eine Menge Prestige“, sagte Wiencek und fügte mit Blick auf den Titelkampf hinzu: „Wenn wir zwei Punkte mitnehmen, sind wir vielleicht ein größerer Favorit für die Meisterschaft.“ (dpa)