Der Kölner Comedian und der Ex-FC-Profi sprachen in ihrem Podcast über streitbare Aussagen von Uli Hoeneß und Richard David Precht.
„Es geht mir auf die Nerven“Köster und Hector haben kein Verständnis für Precht und Hoeneß
Der Kölner Comedian Fabian Köster holt nach knapp 20 Minuten der dritten Folge seines Podcasts „Schlag und fertig“ zu einem Thema aus, das ihm offenbar besonders auf dem Herzen liegt. Vor seinem Talk-Partner Jonas Hector, Ex-Profi des 1. FC Köln, entlädt Köster seinen Kummer in der Frage: „Warum muss man, auch wenn man von einem Thema nicht so richtig viel Ahnung hat, trotzdem was dazu sagen?“
Köster nennt als prominente Beispiele die jüngsten Einschätzungen von Richard David Precht zum sich derzeit dramatisch zuspitzendem Nahost-Konflikt, sowie die Ausführungen von Uli Hoeneß zur vermeintlichen „Verbotspartei“, den Grünen.
Florian Köster über Richard David Precht: „Gefährliches Halbwissen“
Grundsätzlich zeigt sich der 28-Jährige in dieser Hinsicht voller Unverständnis: „Es geht mir auf die Nerven. Wir hatten gefühlt schon 80 Millionen Bundestrainer und 80 Millionen Virologen. Und jetzt haben wir 80 Millionen Nahost-Experten“, so der Comedian vorerst ohne Ironie, um weiter auszuführen: „Bei ‚Lanz und Precht‘ ist es offensichtlich gefährliches Halbwissen, was dann in so dumpfen Antisemitismus abdriftet und antisemitische Klischees verstärkt. Das verstehe ich nicht. Wenn Richard David Precht sich schon dazu äußert, muss er sich doch ein bisschen ins Thema einarbeiten, oder nicht?“
Damit bezieht sich Köster auf die vom ZDF im Anschluss der Podcast-Folge „Lanz und Precht“ entfernte Passage, in der Precht einordnete, orthodoxe Juden dürften nur Finanzgeschäfte und Diamanthandel machen. „Da weiß doch jeder, der sich auch nur ein bisschen damit beschäftigt, dass die Juden damals von Christen in diese Berufe hineingedrängt wurden“, so Köster, der sich einen Gag auf Kosten des Philosophen und Schriftstellers dann nicht verkneifen kann: „Viele Philosophie-Studenten enden ja als Taxifahrer. Bei Precht muss man sagen: Verpasste Chance!“
Der Ex-Fußballer Jonas Hector entgegnet, ebenfalls ein gewisses Mitteilungsbedürfnis zu sehen, was immer wieder dazu führe, dass bestimmte Menschen mit gefährlichem Halbwissen bei Themen vorpreschen würden, anstatt erst einmal über die Dinge nachzudenken. Worauf Köster präzisierte: „Vorprechten!“
Fabian Köster: „Was ist denn da los mit dir, Uli Hoeneß“
Während Köster es dann herrlich findet, dass ein Fußballprofi einem Philosophen Tipps zum Nachdenken mitgibt, nennt er noch ein weiteres Beispiel aus der Welt des Sports.
Uli Hoeneß habe in einer Talk-Show über die vermeintliche „Verbotspartei“, die Grünen, hergezogen. Köster liest dann ein Zitat des 71-jährigen Bayern-Funktionärs vor, bei dem es um das Thema Bevormundung geht: „Wenn der Herr Özdemir mir vorschreiben will, dass ich keinen Zucker in den Kaffee tun soll...“, sagt Köster auf und bringt den Satz erst gar nicht zu Ende, weil er nicht glauben kann, dass Hoeneß so etwas als erwachsener Mann tatsächlich von sich gibt.
Jonas Hector sieht in dieser Aussage von Hoeneß derweil ein klares Kalkül, weil der Ex-Bayern-Präsident genau wisse, dass er wahrgenommen werde und deshalb absichtlich überspitze.
Fabian köster über Uli Hoeneß: „Da bin ich ratlos“
Doch Köster lässt das nicht gelten, Hoeneß meine das ernst und beziehe sich dabei auf einen Sachverhalt, der sich faktisch völlig anders darstelle. „Es geht ja um ein Werbeverbot für zuckerhaltige Produkte, das sich nur an Kinder richtet. Es geht nicht darum, dass jemand Uli Hoeneß verbieten will, Zucker in den Kaffee zu tun. Und er macht das aber daraus. Und als ihm widersprochen wurde, sagte Hoeneß: ‚Ja natürlich will der Herr Özdemir das!‘“
Herr Hoeneß habe doch genug Zeit, um einfach mal zu googlen, was es mit diesem Gesetzesentwurf auf sich habe, gibt Köster seinen Empfindungen freie Lauf: „Was soll denn das?“. Und so kann auch Jonas Hector, der angibt, gerne widersprechen zu wollen, nur zurückzugeben: „Das verstehe ich aber auch nicht.“
Köster schließt das Thema mit der Beteuerung, man könne über die Grünen viel meckern und sagen, was man will. Doch man solle dabei doch wenigstens bei den Fakten bleiben. „Da bin ich ratlos“.