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Fide beendet Sponsorenverträge mit russischen Firmen

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Lausanne – Der Weltschachverband (Fide) hat wegen der Invasion Russlands in die Ukraine seine Sponsorenverträge mit regierungsnahen russischen Unternehmen wie Gazprom und Rosatom beendet.

Die Entscheidung betreffe alle existierenden Verträge mit sanktionierten oder staatlich-kontrollierten Firmen aus Russland und Belarus, teilte der Bund mit. Auch würden keine neuen Sponsorenverträge mit solchen Unternehmen abgeschlossen.

Zugleich verurteilte der Weltverband den russischen Einmarsch in die Ukraine scharf. „Die Fide drückt ihre große Besorgnis über die von Russland begonnene Militäraktion in der Ukraine aus. Die Fide steht geschlossen gegen Kriege und verurteilt jeden Einsatz militärischer Mittel zur Lösung politischer Konflikte”, hieß es nach einer Tagung des Verbandsrates. Als Konsequenz wurden alle internationalen Wettbewerbe in Russland und Belarus abgesagt. Die Schacholympiade, die am 26. Juli in Moskau beginnen sollte, will nun der Indische Schachverband ausrichten.

Spieler aus Russland und Belarus dürfen zudem bis auf Weiteres nicht mehr unter nationaler Flagge spielen. Sie sollen stattdessen unter dem Logo ihres nationalen Verbands oder auf Wunsch unter dem Fide-Logo antreten.

Den früheren WM-Herausforderer Sergei Karjakin und den für die Fide als Kommentator tätigen Großmeister Sergei Schipow, erwartet ein Disziplinarverfahren, wie der Weltschachbund weiter mitteilte. Sie hatten die russische Invasion in die Ukraine auf den sozialen Netzwerken befürwortet.

Arkadi Dworkowitsch bleibt hingegen als Fide-Präsident im Amt. Der langjährige Berater des russischen Präsidenten Wladimir Putin und frühere stellvertretende Ministerpräsident Russlands war 2018 mit finanzieller und politischer Unterstützung der russischen Regierung gewählt worden. „Er hat mit seiner transparenten und professionellen Arbeit Respekt und Vertrauen aufgebaut und trägt Sorge, dass die Fide als Organisation während dieser Krise alle nötigen Entscheidungen treffen kann”, teilte Fide-Geschäftsführerin Dana Reizniece-Ozola auf Nachfrage mit.

© dpa-infocom, dpa:220228-99-322787/2 (dpa)