Formel 1Mick Schumacher steigt in die Königsklasse auf
Sakhir – Auf den Spuren des Vaters: Gut acht Jahre nach dem endgültigen Karriereende von Rekordchampion Michael Schumacher hat dessen Sohn Mick den Aufstieg in die Königsklasse des Motorsports geschafft. Der 21-Jährige wird im kommenden Jahr für das amerikanische Haas-Team als Stammpilot an den Start gehen und erhält einen Vertrag „für mehrere Jahre“. Das gab der Rennstall am Mittwoch bekannt.
Hilfreich für Mick Schumacher war dabei die enge Partnerschaft von Haas mit Ferrari. Er gehört seit Januar 2019 zur Nachwuchsakademie des italienischen Traditionsteams.
Mick Schumacher muss bei Startnummer umplanen
Bei seinem Debüt in der Formel 1 wird Mick Schumacher mit der Startnummer 47 fahren. Er habe sich für diese Zahl entschieden, da die 4 bereits an den britischen McLaren-Fahrer Lando Norris und die 7 an den Finnen Kimi Räikkönen vergeben seien.
„Die 4 und die 7 sind beides meine Lieblingsnummern“, sagte der 21-Jährige am Mittwoch nach der Bekanntgabe seines Aufstiegs zum US-Team Haas im nächsten Jahr. Also sei er auf die 47 ausgewichen, zumal es eine mathematische Besonderheit gebe. „Wenn man all unsere Geburtstage in der Familie zusammenzählt, ergibt das die 47“, erklärte der Sohn von Formel-1-Rekordweltmeister Michael Schumacher.
Schon am Freitag kommender Woche wird Schumacher beim Training in Abu Dhabi seine ersten Kilometer für Haas fahren. Auch beim Test für Nachwuchsfahrer im Anschluss an das Saisonfinale auf dem Yas Marina Circuit kommt er zum Einsatz.
Aufstieg in die Formel 1 mit Bedacht geplant
Sein Aufstieg bis in die höchste Formel-Klasse wurde mit Bedacht geplant. Er fährt in diesem Jahr noch in der Formel 2 für das italienische Prema-Team und geht als Gesamtführender in die letzten beiden Rennen der Saison am Wochenende in Bahrain. Wie schon in der Formel 3, in der er 2018 den Europameister-Titel geholt hatte, entfaltete Mick Schumacher auch in der zweithöchsten Kategorie erst im zweiten Jahr seine Qualitäten.
In der Formel 1 wird er nun für ein Team antreten, das in diesem Jahr enttäuschte. Haas belegt mit nur drei Punkten den vorletzten Rang in der Konstrukteurswertung. Die beide derzeitigen Stammfahrer - Romain Grosjean und Kevin Magnussen - müssen den Rennstall verlassen, der 2016 in die Formel 1 einstieg. Am vergangenen Wochenende hatte der beängstigende Feuer-Unfall von Grosjean das Team unfreiwillig in die Schlagzeilen gebracht. Der Franzose überstand den Horror-Crash wie durch ein Wunder nahezu unbeschadet.
Vater Michael Schumacher seit Ski-Unfall völlig abgetaucht
Den künftigen Teamkollegen von Schumacher, den Russen Nikita Mazepin, hatte Haas bereits am Dienstag vorgestellt. Der 21-Jährige wird von seinem wohlhabenden Vater Dimitri gefördert und ist ebenfalls ein Neuling in der Königsklasse.
Da sich weder die Regeln noch die Autos im kommenden Jahr gravierend verändern werden, dürften die sportlichen Erfolgsaussichten von Mick Schumacher und Mazepin zunächst gering sein. Teamchef Günther Steiner sieht die Neuzugänge aber als Teil des Neuaufbaus, 2022 will Haas wieder durchstarten. „Es wäre eine Ehre für uns, etwas, worauf wir stolz sein könnten“, hatte er vor der Bekanntgabe bereits ein Engagement von Mick Schumacher kommentiert.
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Mick Schumachers Vater Michael holte insgesamt sieben WM-Titel, gewann 91 Rennen und sorgte für viele unvergessliche Momente. Seit einem Skiunfall in den französischen Alpen lebt der mittlerweile 51-Jährige aber völlig abgeschirmt von der Öffentlichkeit. Er erholt sich im Kreise seiner Familie in der Schweizer Wahlheimat am Genfer See weiter von dem schweren Schädel-Hirn-Trauma, das er bei seinem Sturz Ende 2013 erlitten hatte. (dpa/red)
Das Presseecho aus Italien
„Der legendäre Familienname“ ist zurück: Die Nachricht vom Formel-1-Aufstieg Mick Schumachers hat in Italiens Medien für Verzücken gesorgt. „Es ist eine Freude für Millionen von Fans, vor allem für die Ferrari-Tifosi“, schrieb La Stampa, Tuttosport sieht „eine Hochzeit besiegelt“.
Die Pressestimmen im Überblick
Gazzetta dello Sport: „Mick Schumacher, Sohn des legendären Weltmeisters, bringt den legendären Familiennamen in die Formel 1 zurück. Mit 21 Jahren wandelt er auf den Spuren seines unvergesslichen Vaters.“
Tuttosport: „Nach neun Jahren kehrt der Name Schumacher in die Formel 1 zurück. Mick steigt zum Haas-Pilot auf. So wird eine Hochzeit besiegelt, auf die man in der Formel 1 mit großer Spannung gewartet hat.“
La Stampa: „Eine Sache ist, ein Prädestinierter zu sein. Eine andere Sache ist es, tatsächlich die Formel 1 zu erreichen. Die Rückkehr des Namen Schumachers in die Formel 1 ist eine Freude für Millionen von Fans, vor allem für die Ferrari-Tifosi, die Michaels Schumachers Erfolge erlebt haben.“
La Repubblica: „Mick Schumachers Traum von der Formel 1 geht in Erfüllung. Er setzt einen Weg fort, den er 2008 begonnen hatte, als er mit dem Namen seiner Mutter im Motorsport debütiert hatte. Um sich hat er die richtigen Personen: Sabine Kehm, die langjährige Sprecherin Michaels, und seinen Manager Nicolas Todt, Sohn von Jean Todt.“ (dpa/sid)