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Nach 2:2 gegen den FCFortuna Köln kommt nicht vom Fleck

Lesezeit 3 Minuten
Drei Fußballspieler gehen vom Platz. Der vordere zieht sich enttäuscht das Trikot über den Kopf.

Dustin Willms (vorn) verlässt nach dem 2:2 des SC Fortuna enttäuscht den Platz.

Für den Südstadtklub reicht es auch im dritten Heimspiel nacheinander nicht zu einem Sieg. Das Team steckt in der Tabelle der Regionalliga auf Platz zehn fest und tritt am Sonntag im FVM-Pokal beim Mittelrheinligisten FC Hürth an.

Aus dem Bereich Stehplatz Mitte im Südstadion erhielten die Regionalliga-Fußballer des SC Fortuna Köln am Donnerstagabend nach dem ernüchternden 2:2 im Derby gegen die U 21 des 1. FC Köln noch ein paar deutliche Ansagen.

Um Einsatz und Kampf ging es in den Erklärungen des Mannes mit dem Megafon aus den Reihen der organisierten Fans des Südstadt-Klubs. Und vor allem um den Traum vom „verdammten DFB-Pokal“ – der 2023 nach dann zehnjähriger Abstinenz von der nationalen Bühne endlich wieder in Erfüllung gehen soll.

2013 hatte die Fortuna nach einem Triumph im Verbandspokal zuletzt im DFB-Pokal gespielt. Gegen den von Thomas Tuchel trainierten FSV Mainz 05 gab es im Erstrundenspiel nach einem späten Tor von Eric Maxim Choupo-Moting damals eine unglückliche 1:2-Niederlage.

Mehrere Fußballspieler springen hoch, um den Ball per Kopf zu erwischen.

Fortuna-Spieler Jonas Scholz (Mitte) im Kopfballduell

Nun nimmt die Fortuna den nächsten Anlauf in Richtung des großen Pokalgeschäfts. Die erste von vielen Hürden ist am Sonntag der Mittelrheinligist FC Hürth (15 Uhr, Salus-Park). Der Südstadt-Klub wird mit gemischten Gefühlen in das FVM-Erstrundenspiel gehen. Zwar hatte die Fortuna im Derby zweimal einen Rückstand ausgleichen können. Doch wieder hatte es nicht zu einem Heimsieg gereicht. Wieder hatte der Gegner aus wenigen Möglichkeiten das Maximale gemacht. Und wieder kam die Fortuna in der Tabelle nicht vom Fleck. Platz zehn nach 15 Partien ist deutlich unter dem Anspruch der Zollstocker.

Für die FC-Reserve, die sich mit dem zweiten Punkt aus den vergangenen sechs Spielen auf Rang 15 schob, läuft es sogar noch schlechter.

Wir sind fast überrannt worden, wir waren ein bisschen wie das Kaninchen vor der Schlange.
Mark Zimmermann, Trainer der U 21 des 1. FC Köln

Die Gastgeber hatten das Lokalduell überlegen begonnen und waren schnell zu einigen gefährlichen Vorstößen gekommen. „Wir sind fast überrannt worden, wir waren ein bisschen wie das Kaninchen vor der Schlange“, kritisierte FC-Trainer Mark Zimmermann.

Allerdings fehlte es der Fortuna rund um den Strafraum an der letzten Konsequenz, weshalb es wenig Abschlüsse und kein Tor gab. „Wir haben in der ersten Halbzeit ein gutes Spiel gemacht, hatten viele Räume und haben gut kombiniert. Was gefehlt hat, war die Belohnung für diese Überlegenheit“, bemerkte Fortuna-Coach Markus von Ahlen.

In der Pause nahmen sich die Gastgeber viel für die zweite Halbzeit vor – um kalt erwischt zu werden. Joshua Schwirten erzielte mit dem ersten Abschluss der FC-Reserve per Flachschuss das 1:0 für die Gäste (48.). „Der Rückstand hat uns etwas gelähmt. Aber wir haben uns berappelt“, sagte von Ahlen.

Wir müssen uns ankreiden, dass wir trotz unserer Überlegenheit nur einen Punkt nehmen.
Fortuna-Trainer Markus von Ahlen

Nach der Einwechslung des leicht angeschlagenen Sascha Marquet für den glücklosen Startelf-Debütanten Jules Schwadorf kam wieder mehr Fahrt ins Angriffsspiel der Fortuna. Mit seiner ersten Ballberührung leitete Marquet einen Angriff von Dustin Willms ein – Lars Lokotsch verwandelte den Abstauber zum 1:1 (59.). „Nach dem Ausgleich wollten wir mehr. Und mit dem zweiten Torschuss trifft der Gegner wieder“, so von Ahlen. Philipp Wydra hatte aus ähnlicher Position wie zuvor Schwirten nach schwacher Abwehrleistung der Fortuna das 2:1 erzielt.

„Aber auch das haben wir abgeschüttelt“, lobte von Ahlen. Nach einem guten Solo von Willms drückte Lokotsch den Ball zum 2:2 über die Linie (78.). Kurz vor Schluss sah Wydra nach einem Ellbogenschlag gegen Angelo Langer die Rote Karte, doch die Fortuna konnte die Überzahl nicht mehr zum Siegtreffer nutzen.

„Wir müssen es uns ankreiden, dass wir aus der Überlegenheit und der Leidenschaft am Ende nur einen Punkt mitnehmen“, sagte von Ahlen.

Fortuna: Weis - Budimbu, Lanius (75. Wellers), Scholz (46. Rumpf), Langer - Kegel (68. Hölscher), Stanilewicz, Batarilo - Willms, Lokotsch, Schwadorf (58. Marquet). – 1. FC Köln FC U21: Urbig - Henning, Smajic, Salger, Schneide - Giesen, Strauch – Nottbeck (60. Wydra), Schwirten (75. Segal), Breuer (60. Mekoma) – Schmid (82. Ömek). – Tore: 0:1 Schwirten (48.), 1:1 Lokotsch (59.), 1:2 Wydra (63.), 2:2 Lokotsch (78.). – Zuschauer: 2111. – Rote Karte: Wydra (80.).