Fortuna KölnMarkus Pazureks Aufbruch zu neuen Ufern
Köln – Es ist eine kleine Ära, die gemeinsam mit der laufenden Saison bald ein Ende finden wird. Markus Pazurek, seit fünf Jahren unumstrittener Leistungsträger, verlässt den Fußball-Drittligisten SC Fortuna Köln auf eigenen Wunsch hin. Der Defensivallrounder schließt sich dem Regionalligisten Borussia Mönchengladbach II an. Dort soll der der 29-Jährige als erfahrener Eckpfeiler die jungen Spieler leiten und gleichzeitig Lehrgänge für seine eigene Trainerausbildung absolvieren – Leistungen, die Fortuna nicht zu bieten hat. Einen ähnlichen Werdegang hat Thomas Kraus hinter sich, der 2015 aus Köln nach Gladbach wechselte, um dort die ersten Schritte für seine Karriere nach der aktiven Laufbahn zu gehen. Ab Sommer werden die beiden „Südstadtlegenden“, jene Spieler, die 2014 mit Fortuna den Drittliga-Aufstieg bewerkstelligten, wiedervereint sein.
„Der ganze Wechsel war ein Prozess, in dem ich involviert war. Markus hat mit offenen Karten gespielt“, berichtet Kölns Trainer Uwe Koschinat. „Er war immer Stammspieler bei uns und Identifikationsfigur. Er hat den Verein maßgeblich beeinflusst.“ Deshalb war Fortunas Verantwortlichen klar, dass sie Pazurek keine Steine in den Weg legen würden – obwohl er als Linksverteidiger absolut gesetzt ist und es wohl auch nächste Saison weiter gewesen wäre. Doch für Pazurek, seit einiger Zeit Vater, gab letztlich die bessere Perspektive in Mönchengladbach den Ausschlag für den Wechsel. „Ich traue ihm zu, dass er ein sehr guter Trainer werden kann“, lobt Koschinat. „Er bringt Mentalität und Qualität mit.“
Cimo Röcker verlässt die Fortuna ebenfalls
Für Fortunas Trainer wird es nun darum gehen, Ersatz zu finden. Es werden wohl sogar zwei Neue gebraucht: Denn neben Pazurek wird auch Cimo Röcker den Verein verlassen, das verkündete der Berater des 24-Jährigen kürzlich. Der Ex-Bremer wurde im Winter 2016 von Koschinat aus der Vereinslosigkeit verpflichtet, konnte sich aber nie nachhaltig durchsetzen. In dieser Saison kam Röcker nur viermal in der Dritten Liga zum Einsatz, zuletzt stand er oft nicht einmal mehr im Kader. Neben neuen Linksverteidigern wird sich Koschinat für die neue Saison auch nach Offensiv-Verstärkungen umschauen.
Köln spielt Samstag beim 1. FC Magdeburg
Zuvor muss jedoch die alte Spielzeit mit Anstand zu Ende gebracht werden – nach zuletzt fünf Niederlagen in Serie keine leichte Aufgabe. Doch eine größere Motivation als das anstehende Spiel in Magdeburg am Samstag (14 Uhr) wird es wohl nicht mehr geben. Denn der FCM könnte mit einem Sieg den Zweitliga-Aufstieg perfekt machen. „Meine Lust darauf ist natürlich gering“, sagt Koschinat, „auch wenn der Trainer mein Kumpel Jens Härtel ist.“ Für Magdeburg ist das Spiel gegen die Fortuna allerdings ein gutes Omen – denn der Südstadt-Klub hat sich schon einen Ruf aus Aufstiegs-Zaungast erworben. In der vergangenen Saison feierte der MSV Duisburg im Südstadion die Rückkehr in die 2. Bundesliga, im Jahr davor genoss Erzgebirge Aue dieses Privileg.
In Magdeburg werden über 25.000 Fans in der MDCC-Arena erwartet – bereit für die große Party. „Es wird eine Euphorie, wie wir sie im Drittliga-Fußball noch nicht erlebt haben“, glaubt Koschinat, der nur allzu gerne die Rolle der Spaßbremse übernehmen würde.
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