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Sieg gegen LippstadtFortuna Köln profitiert von neuer Kadertiefe

Lesezeit 3 Minuten
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Roman Prokoph (oben) und Kai Försterling (rechts) suchen den Körperkontakt.

Köln – Hanns-Jörg Westendorf ballte die Faust, atmete tief durch und sagte: „Das muss aber noch viel besser werden.“ Im kurzen Fazit von Fortuna Kölns Vereinspräsident nach dem 1:0 (0:0)-Sieg gegen den SV Lippstadt 08 am Freitagabend steckt das Kernziel des Fußball-Regionalligisten für die kommenden Monate: Eine konstante Weiterentwicklung hin zu einem Spitzenteam für die nächste Saison.

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„Ich bin mit dem 1:0 zufrieden, mit der Einstellung meiner Mannschaft, alles hat gepasst – aber wir müssen einfach noch effektiver werden. Du wirst nicht jedes Mal in der 75. Minute das 1:0 erzielen“, sagte Trainer Thomas Stratos nach Fortunas erstem Sieg im Jahr 2020. Ein glückliches Händchen des Coaches und ein präziser Flachschuss des wenige Augenblicke zuvor eingewechselten Hamza Salman hatten den Kölnern den Erfolg gesichert. „Der Trainer meinte zu mir: Geh’ nach vorne, mach das Tor“, berichtete der Torschütze.

Fortuna Köln kommt kaum zu Chancen

Zuvor hatte sich die Südstadt-Elf lange schwergetan. Kaum ein Pass fand einen Kölner in aussichtsreicher Position für einen Abschluss. Die wenigen Versuche waren allesamt ungenau. „Wenn wir dreimal aufs Tor schießen und dabei dreimal dem Torwart in die Arme schießen – sind das dann überhaupt Chancen? Das ist mir zu wenig“, kritisierte Stratos. Immerhin war eine Leistungssteigerung im Vergleich zum schwachen 0:3 beim Jahresauftakt gegen RW Oberhausen zu erkennen. „Mit dem Ball und gegen den Ball“, sagte Joker Salman. Die beste Chance der ersten Halbzeit hatte allerdings Lippstadt, ein Schuss von Nils Köhler landete an der Latte (45.).

Die Kölner blieben geduldig. „Ich hatte schon das Gefühl, dass wir noch ein Tor schießen können“, sagte Roman Prokoph – er selbst sollte aber nicht mehr die Gelegenheit dazu bekommen. „Darum habe ich mich auch ein bisschen geärgert, als ich ausgewechselt wurde.“ Für den Routinier kam Salman aufs Feld, der die Partie dann entschied. Für Trainer Stratos ist die durch die Winter-Transfers neu erlangte Tiefe im Kader ein wichtiger Erfolgsfaktor: „Ich habe Spieler auf der Bank, die Tempo machen können und Druck ausüben.“

Mehr Tiefe im Kader der Fortuna

Kevin Weidlich stand trotz sechsmonatiger Vereinslosigkeit bereits zum zweiten Mal in der Startelf. Auch Suheyel Najar, im Winter von Viktoria Köln verpflichtet, stand von Beginn an auf dem Feld. Zwar hatten beide keine spielentscheidenden Szenen, doch sie sorgten für Betrieb auf den Flügeln. Und dafür, dass Stratos Offensivkräfte wie Kelvin Lunga oder Salman – eigentlich beides Startelf-Kandidaten – in der Hinterhand hat.

Zu viel Lob wollte Stratos aber nicht verteilen. „Nach dem 1:0 haben sich Räume für uns geöffnet, aber wir haben es nicht durchgespielt“, kritisierte der Trainer. „Der letzte Pass wird noch viel zu selten gespielt.“

Dennoch war der Sieg für die Mannschaft mehr wert als nur drei Punkte. „Ich habe gesagt: Wenn die Leistung, passt habt ihr bis Montag frei“, berichtete Stratos. „Und die Jungs haben erst Montag wieder Training.“ So konnte der gesamte Fortuna-Tross am Samstag ausgelassen im Karnevals-Festzelt am Südstadion feiern. „Da werden wir es uns gutgehen lassen“, hatte Stürmer Prokoph angekündigt.