Erleichterung bei Fortuna KölnRegionalliga West setzt Spielbetrieb fort
Köln – Die erlösende Nachricht erreichte den SC Fortuna Köln und die anderen Klubs der Fußball-Regionalliga West am Montagnachmittag: Der Spiel- und Trainingsbetrieb darf fortgesetzt werden. Die Staatskanzlei des Landes Nordrhein-Westfalen traf die Entscheidung im Sinne des Westdeutschen Fußballverbandes (WDFV) und den Vereinen.
Den Ausschlag gab die Tatsache, dass die Regionalliga West nach Ansicht der Staatskanzlei eine Profi-Liga ist und deshalb nicht vom in der Corona-Schutzverordnung vom 30. Oktober festgeschriebenen Amateursport-Verbot betroffen ist. Alle Spielklassen unterhalb der Regionalliga müssen aufgrund der verschärften Maßnahmen im November mit dem Spiel- und Trainingsbetrieb pausieren.
Das könnte Sie auch interessieren:
Fortuna-Präsident Hanns-Jörg Westendorf sprach von einer „großen Erleichterung“ nach der Telefonkonferenz von Vertretern aller West-Regionalligisten und WDFV-Präsident Manfred Schnieders am Montagnachmittag. Wäre die Entscheidung gegen eine Fortsetzung getroffen worden, hätte Westendorf mit einer vorzeitigen Winterpause gerechnet, einen Kaltstart im Dezember hielt er für ausgeschlossen.
Doch darüber muss sich der Südstadt-Klub nun keine Gedanken machen – nicht einmal eine Trainingseinheit fiel aus. Die für den Montag geplante wurde vorsorglich auf 15.30 Uhr verlegt. „Wir haben das ganze Wochenende um eine Fortführung der Liga gekämpft“, berichtete Fortunas Geschäftsführer Benjamin Bruns. „Wir sind alle sehr erleichtert über diese Nachricht. Das gibt Kraft und stärkt noch mehr den Willen für die nächsten Wochen.“
Finanzielle Hilfe vom Land NRW
Alle Partien im November werden als Geisterspiele durchgeführt, nachdem zuletzt noch 500 Zuschauer im Südstadion zugelassen waren. Durch ein Heimspiel ohne Besucher entgehen dem SC Fortuna im Schnitt Einnahmen in Höhe von 20.000 Euro. „Existenzgefährdend“, hatte Präsident Westendorf das zuletzt bezeichnet.
Doch das Land NRW hat insgesamt 15 Millionen Euro Hilfe für die Regionalligisten bereitgestellt – dringend benötigtes Geld. Die Auszahlung läuft über den Landessportbund. Laut Westendorf können bis zu 60 Prozent der entgangenen Nettoeinnahmen ausgeglichen werden, maximal 800.000 Euro. Als Referenzwert werden die Einnahmen aus dem Jahr 2019 genommen.
Staffeln Nord und Nordost pausieren
Die West-Staffel hat es damit bislang von allen fünf deutschen Regionalligen am besten getroffen. Die Staffeln Nord und Nordost werden mit dem Trainings- und Spielbetrieb im November pausieren.
Hermann Winkler, Vizepräsident des Nordostdeutschen Fußball-Verbandes, forderte ein staatliches Unterstützungsprogramm nach NRW-Vorbild. Zudem sei es unwahrscheinlich, dass im Nordosten in diesem Jahr noch einmal Spiele stattfinden. „Wir müssen wohl Plan B herausholen, nur eine Halbserie spielen oder wieder eine Quotientenregel bemühen, aber da gibt es auch Diskussionen. Ich freue mich nicht unbedingt darauf“, sagte Winkler.
In den Staffeln Südwest und Bayern stehen die Entscheidungen über eine Pause noch aus, vieles deutet aber auf eine Unterbrechung der Ligen hin. Somit könnte die Regionalliga West letztlich die einzige Staffel bleiben, die ihren Betrieb fortsetzt.
Für den SC Fortuna heißt es: Mittwoch bei Rot-Weiss Ahlen (19.30 Uhr) und am Samstag im Südstadion gegen den SV Lippstadt 08 (14 Uhr).