Im Duell der Aufstiegsfavoriten trennen sich der SC Fortuna Köln und Duisburg torlos. Der Südstadt-Klub trauert um seinen Rekordspieler.
Fortuna Köln verteidigt Platz eins0:0 gegen Duisburg – Grandiose Stimmung, keine Tore
Fortuna Köln bleibt Tabellenführer der Regionalliga West. Am siebten Spieltag trennte sich der Südstadt-Klub im Spitzenduell mit dem MSV Duisburg 0:0. Durch das Unentschieden im mit 9448 Zuschauern ausverkauften Südstadion holte sich der Südstadt-Klub Platz eins von Rot-Weiß Oberhausen zurück, das Team aus dem Ruhrgebiet hatte nach einem 1:0-Sieg am Freitag beim KFC Uerdingen an der Tabellenspitze übernachtet.
Schweigeminute für Jürgen Niggemann
Das Südstadion wurde zu einem wahren Hexenkessel, als beide Mannschaften das Spielfeld betraten. Während blaue Rauchschwaden aus dem Duisburger Auswärtsblock durch die Luft zogen, stimmten die Fans des Südstadt-Klubs lautstarke „Fortuna“-Wechselgesänge an. Die Atmosphäre war grandios und die Vorfreude auf das Spiel im ganzen Stadion spürbar. Kurz vor dem Anpfiff verstummte die imposante Kulisse von 9448 Zuschauern für einen bewegenden Moment: In einer Schweigeminute gedachten die Zuschauer dem Fortuna-Rekordspieler Jürgen Niggemann (387 Einsätze), der am Dienstag der vergangenen Woche unerwartet verstorben war.
Trainer Matthias Mink nahm im Vergleich zur 1:3-Niederlage in Wuppertal nur eine Änderung in der Startelf vor. Marvin Mika rückte für Seymour Fünger in die Anfangsformation. Barne Pernot übernahm die Position von Fünger in der Innenverteidigung, während Mika im Angriff zum Einsatz kam.
Fortuna Köln vergibt einige Chancen
Fortuna Köln dominierte von Beginn an das Spielgeschehen und präsentierte sich konzentriert, wach und dynamisch. Die ersten Chancen ließen nicht lange auf sich warten, doch der Führungstreffer blieb aus. Marvin Mika scheiterte in der elften Minute mit einer Direktabnahme am stark parierenden Duisburger Torhüter Maximilian Braune. Nur zwei Minuten später zog Stipe Batarilo nach einem präzisen Pass von Henri Matter den Ball knapp am Tor vorbei. Auch Adrian Stanilewicz verfehlte mit einem kraftvollen Schuss nur knapp den Pfosten (28.).
„Wir haben eine sehr gute Halbzeit gespielt. Es fehlte jedoch die Klarheit in den Abschlusssituationen, was mich etwas unzufrieden machte, aber von der Spielanlage her kann ich der Mannschaft keinen Vorwurf machen“, analysierte Trainer Matthias Mink nach der Partie. Die Fortuna kämpfte leidenschaftlich um jeden Ball, was Fans und die Riege rund um Vereinspräsident Hanns-Jörg Westendorf auf den Tribünen mit frenetischem Jubel honorierten.
Außergewöhnliche Stimmung im Südstadion
Die Stimmung im ausverkauften Südstadion trug ebenfalls zur Intensität des Spiels bei. „Es war eine außergewöhnliche Atmosphäre. Es ist seit über einem Jahrzehnt das erste Mal, dass das Stadion ausverkauft war. Duisburg hat seinen Teil dazu beigetragen. Es ist nicht selbstverständlich, in einer Stadt wie Köln so viele Zuschauer in der Regionalliga zu mobilisieren. Das ist der Weg, den wir weiter beschreiten wollen, und das habe ich auch der Mannschaft gesagt. Wir sind sehr dankbar und versuchen, das auf dem Platz zurückzugeben“, betonte Mink.
In der zweiten Halbzeit wurde das Spiel zunehmend intensiver. Viele Fouls und kleinere Unterbrechungen ließen den Spielfluss ins Stocken geraten. Aus dem Nichts ergab sich für Duisburgs Steffen Meuer die größte Chance des Spiels. Nach einem langen Ball umkurvte er Fortuna-Torhüter Felix Buer, doch dann verfehlte der 24-Jährige das leere Tor auf kuriose Weise und setzte den Ball ans Außennetz (60.).
Trotz dieser Schrecksekunde blieb Fortuna offensiv aktiv und erarbeitete sich gute Möglichkeiten, doch wie in der ersten Hälfte fehlte es an der letzten Präzision und Zielstrebigkeit im Abschluss. So endete das Duell zweier Aufstiegsfavoriten torlos.
Matthias Mink ist mit dem Punkt gegen Duisburg zufrieden
Für Fortuna Köln ist das Unentschieden gegen den Regionalliga-Riesen Duisburg kein Rückschritt, wie Trainer Mink betonte: „Wir können mit dem Punkt leben. Wichtig war, dass wir die Null gehalten haben. Wir konnten den Zuschauern eine starke Leistung bieten und die Mannschaft befindet sich auf einem guten Weg. Wir treten in unterschiedlichen Spielphasen dominant auf. Mit diesem Selbstbewusstsein können wir in der Saison noch einiges erreichen.“
Fortuna Köln: Buer – Ernst, Fischer, Pernot, Afamefuna – Budimbu, Stanilewicz (88. Fünger), Matter (84. Sarpei), Batarilo – Mittelstädt, Mika (72. Biada). – Zuschauer: 9448.