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Sieg ist PflichtFortuna Köln zu Gast beim Chaos-Klub Rot-Weiß Erfurt

Lesezeit 3 Minuten
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Fortuna Kölns Christoph Menz (vorne)

Köln – Nach dem 3:1-Sieg beim SC Fortuna Köln vom vergangenen Freitag war Fußball-Drittligist SG Sonnenhof Großaspach am Dienstag zumindest so gnädig, auch gegen den ebenfalls ambitionierten FC Hansa Rostock zu punkten. Im Nachholspiel gab es ein 0:0. Das Rennen um die Aufstiegsplätze bleibt ein Fünfkampf, die Kölner in der Verfolgerrolle.

Die erste Niederlage für den Südstadt-Klub nach zuvor fünf Siegen in Folge sorgte für keine allzu lange Trauerphase, das bekräftigte Fortunas Christoph Menz. „Es war kein Gefühl wie nach einem K.o.-Schlag im Training zu spüren“, sagte der Verteidiger, der bei der Pleite gegen Großaspach Kölns solidester Part der fahrigen Viererkette war.

Scherbenhaufen von Rot-Weiß Erfurt

Den Kollegen macht der 29-Jährige wenig überraschend keine Vorwürfe: „Fehler passieren eben.“ Jener wie der von Keeper Tim Boss, der nach drei Minuten einen Flachpass unbedrängt zum Gegner spielte, sei zwar bitter, aber gehöre nunmal dazu. Fortunas bewusst risikobehaftetes Aufbauspiel stünde deshalb nicht zur Debatte. „Es ist eine große Stärke von uns, das Spiel so aufzuziehen“, so Menz.

Dementsprechend offensiv wird der SC Fortuna auch am Samstag (14 Uhr) bei Rot-Weiß Erfurt antreten – dem Tabellenletzten, der sich seit Monaten im Selbstzerstörungsmodus befindet. Am 13. März reichte der Verein einen Antrag auf Eröffnung eines Insolvenzverfahrens ein, das Amtsgericht stimmte kürzlich zu. Die Situation ist prekär, Spieler und Angestellte warten offenbar immer noch auf die Auszahlung ihrer Februar-Gehälter Der Klub schuldet auch Ex-Trainer Stefan Krämer – ein guter Freund von Fortuna-Coach Uwe Koschinat – noch Geld, was dieser nun einklagen möchte. Der Traditionsverein steht vor einem Scherbenhaufen. Ein Neuanfang in der Regionalliga Nordost zur kommenden Saison wäre, Stand heute, der Optimalfall.

Robin Scheu fehlt gelbgesperrt

Ein Kölner Profi, der im Winter zwar noch rechtzeitig den Absprung aus Erfurt fand, dennoch „mit einem weinenden Auge“ auf die Situation bei den Thüringern blickt, ist Christoph Menz. Der 29-Jährige kam im Winter von Rot-Weiß zur Fortuna und entwickelte sich beim Südstadt-Klub umgehend zum Stammspieler und Führungsfigur. „Der Blick nach Erfurt schmerzt aber natürlich“, sagt Menz. „Ich habe Mitgefühl für alle Angestellten dort.“ Dieses wird er am Samstag aber zumindest für 90 Minuten ausblenden müssen. Denn nach der Pleite gegen Großaspach steht die Fortuna im Aufstiegsrennen unter Druck. Ein weiterer Ausrutscher könnte bereits das Platzen der Zweitliga-Träume bedeuten. „Es zählen nur drei Punkte, keine Frage“, sagt Menz. „Es ist ganz einfach: Wir müssen eine neue Siegesserie starten.“

Verzichten muss Trainer Koschinat auf Robin Scheu. Der dauerlaufende und -kämpfende Außenangreifer sah gegen Großaspach die zehnte Gelbe Karte der Saison und ist gesperrt. Auch Verteidiger Dominik Ernst, Scheus kongenialer Partner auf der rechten Seite, droht mit Knieproblemen auszufallen. Ersatzmann Lars Bender ist nach seinem Muskelfaserriss noch nicht bei 100 Prozent, Koschinat müsste wohl improvisieren. Für den Flügel steht Michael Kessel als Alternative parat.

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