Fortunas Uzelac ist wieder fitDer Südstadt-Klub hat seinen Anführer zurück
- Fortuna Köln hat seinen wichtigsten Spieler zurück: Kapitän Franko Uzelac hat seine Verletzung überwunden.
- Der Sehnenriss im Fuß war dabei nicht die schwerste Verletzung des Verteidigers.
- Nun hat Uzelac große Ziele mit der Fortuna. Lesen Sie hier die ganze Geschichte.
Köln – Die Muskeln schmerzten nach Franko Uzelacs Comeback. „Ich brauche noch, um bei 100 Prozent zu sein“, sagte Fortuna Kölns Kapitän nach der 0:2-Niederlage gegen Schalke 04 II am vergangenen Wochenende, seinem ersten Spiel nach mehrwöchiger Verletzungspause. 85 Minuten hatte der Innenverteidiger absolviert. Bis auf ein Foul, das zum Elfmeter und dem 0:2 führte, war es ein souveräner Auftritt: Die Fortuna hat ihren wichtigsten Spieler zurück.
Uzelac hatte sich beim 1:0 gegen die Reserve des 1. FC Köln am Nikolaustag einen Anriss der Plantarfaszie zugezogen. „Das ist die Sehne unter dem Fuß, die für die Beweglichkeit sorgt. Die war angerissen und hing nur noch am seidenen Faden“, berichtet der 25-Jährige im Gespräch mit dem „Kölner Stadt-Anzeiger“. Es sei ihm schon während der Partie klargewesen, dass „da einiges kaputtgegangen ist“. Doch Uzelac biss auf die Zähne und spielte durch, rettete den wichtigen Derbysieg über die Zeit. Anschließend musste er operiert werden und verpasste die Wintervorbereitung.
Bereits einige Verletzungen hinter sich
Es war bei weitem nicht die schlimmste Verletzung seiner Laufbahn. „Ich hatte schon einen Adduktorenabriss, einen Knöchelbruch, alle Bänder durch – da war einiges dabei“, erzählt Uzelac. „Mit dem Knöchelbruch hatte ich am längsten zu kämpfen. Das hat Jahre gedauert, bis es wieder gut war.“ Die Verletzung, erlitten im Sommer 2016, verhinderte womöglich Uzelacs Zweitliga-Karriere für die Würzburger Kickers. „Klar habe ich mir häufig Gedanken gemacht, was ohne den Bruch passiert wäre“, sagt er. Nach einigen Monaten kehrte der gebürtige Ahlener zwar zurück und kam zu seinem Zweitliga-Debüt. Doch Probleme am Knöchel warfen ihn immer wieder zurück. 2017 erlitt Uzelac noch die schwere Adduktorenverletzung. „Dann waren zwei Jahre hergeschenkt“, sagt er. „Ich wusste, dass ich nochmal einen Schritt zurückgehen muss, um nach vorne zu gehen. So hat es mich hierhin verschlagen.“ Über den Umweg Babelsberg wechselte Uzelac im Sommer 2019 nach Köln und wurde Kapitän der neuformierten Mannschaft.
Nach dem schwachen Start der Hinrunde hatte Uzelac maßgeblichen Anteil am Aufschwung. Als Stabilisator der Defensive und Torschütze. Vier Treffer erzielte der Kroate zwischen Mitte Oktober und Mitte November und sicherte dem Südstadt-Klub die Siege in Essen, gegen Lotte, in Haltern und einen Punkt gegen Wuppertal. So verschaffte sich die Fortuna Luft im Abstiegskampf. Durch die Niederlage gegen Schalke rückt der Tabellenkeller nun wieder näher. „Wir wären blauäugig, wenn wir nicht nach unten gucken würden. Wenn man mal in einen Strudel reingerät – da muss man aufpassen, dass man rechtzeitig die Punkte holt“, warnt Uzelac.
Die Konstanz fehlt
Für den Kapitän ist eine Schwäche der Mannschaft maßgeblich. „Wenn man die ganze Saison betrachtet, fehlt uns auf jeden Fall die Konstanz. Daran müssen wir arbeiten“, sagt Uzelac. „Man muss gucken, wer bereit ist, bis zum Ende hier durchzuziehen und hier etwas aufzubauen. Wer bereit ist, sich für die Mannschaft und den Verein aufzuopfern.“ Nur ab und an mal ein paar Spiele zu gewinnen, sei weder sein Anspruch noch der von Fortuna Köln. Die Saison solle nicht irgendwie abgewickelt werden: „Natürlich geht es auch um Geld. Jeder Sieg bringt uns Prämien. Und je höher in der Tabelle wir landen, desto mehr Euphorie können wir für die kommende Saison entfachen.“
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Angesichts der aktuell mäßigen Zuschauerzahlen wäre das durchaus wichtig für die Fortuna. 2020/21 will der Südstadt-Klub oben angreifen in der Tabelle. „Ich bin hierhin gewechselt, um mit Fortuna in der Dritten Liga zu spielen“, stellt Uzelac klar. „Im Sommer wird noch einmal einiges bei der Kaderplanung korrigiert, obwohl wir ein ordentliches Fundament haben. Wir müssen jetzt die richtigen Charaktere rausfiltern, die uns in der nächsten Saison weiterhelfen.“ Er selbst ist ein solcher Charakter – was bei anderen Vereinen nicht unbemerkt bleibt. „Ich höre immer wieder mal was, dass Interesse besteht. Aber ich habe noch einen Vertrag und aktuell nur Fortuna Köln im Kopf. Alles andere wird man sehen.“
Zunächst steht am Freitag eine schwere Auswärtsaufgabe an, Uzelac und seine Teamkollegen gastieren beim Tabellenzweiten SC Verl (19 Uhr). „Wir fahren dahin, um drei Punkte zu holen“, sagt Fortunas Kapitän. Ob er anschließend Schmerzen hat oder nicht, wäre Uzelac dann egal.