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Fortuna Kölns SiegtorschützeDie denkwürdige Woche des Blendi Idrizi

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Siegtorschütze Blendi Idrizi (r.) lässt sich feiern, bei den Bergisch Gladbachern herrscht Fassungslosigkeit.

Köln – Hanns-Jörg Westendorf stürmte mit Abpfiff von der Haupttribüne auf den Rasen und umarmte Blendi Idrizi derart innig, dass die Atmung des schlanken Mittelfeldspielers von Fortuna Köln wohl kurzzeitig beeinträchtigt war. Dem Gesicht des Präsidenten des Regionalligisten war eine Mischung aus Freude und Erleichterung abzulesen. 2:1 (0:0) hatte die Fortuna am Samstagnachmittag den Tabellenletzten SV Bergisch Gladbach 09 besiegt, dabei aber phasenweise erneut unterirdisch schwach agiert. Doch dank der Dramatik der Partie mit Idrizis Tor in der Nachspielzeit zum ersten Kölner Heimsieg seit Februar war die Leistung der Fortuna zumindest zeitweilig nur Nebensache. „Das war ein richtiger Kack-Sieg, würde ich fast sagen. Es war mir irgendwie klar, dass man hier Zuhause den Bock nur durch so ein Mist-Spiel umstoßen kann. Genauso ist es eingetroffen“, analysierte Stürmer Roman Prokoph treffend. Trainer Thomas Stratos, der nach sieben Punkten aus den letzten drei Spielen wieder deutlich mehr Ruhe bei der Arbeit hat, sagte: „Das Positivste am ganzen Spiel war das Tor in der letzten Minute und der Sieg. Wir mussten das Spiel gewinnen – für uns, für den Verein und die Fans.“

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In der ersten Halbzeit war der Auftritt der Fortuna noch in Ordnung. Defensiv wurde nicht viel zugelassen, zudem wurde Bergisch Gladbach mit vielen guten Diagonalbällen immer wieder ins Laufen gebracht. Die beste Chance hatte Prokoph, sein Kopfball nach einer Flanke des laufstarken Rechtsverteidigers Nico Ochojski landete allerdings am Pfosten (28.). „Nach der Pause wollten wir eine Schippe drauflegen. Das sah dann aber so aus, dass der ein oder andere nach vorne gelaufen ist und die Rückwärtsbewegung vergessen hat“, kritisierte Stratos. Ein weiteres gelungenes Zusammenspiel von Vorbereiter Ochojski und Abnehmer Prokoph führte in der 56. Minute dennoch zum 1:0 für Köln. Sicherheit verlieh die Führung allerdings nicht – im Gegenteil. „Das 1:0 war irgendwie ein Cut für uns. Wir standen viel tiefer, haben keine Zweikämpfe aktiv geführt und die Leute nur gestellt“, sagte Prokoph. So traf Dustin Zahnen in der 81. Minute per Abstauber zum glücklichen aber nicht gänzlich unverdienten 1:1 für Bergisch Gladbach – die seit dem 1:0 gegen Zwickau am 9. Februar andauernde Sieglos-Serie im Südstadion schien eine weitere Fortsetzung zu finden.

Fortuna Köln am Freitag gegen Essen

Dann allerdings gab es einen letzten verzweifelten langen Ball in der Nachspielzeit, der über mehrere Stationen den Weg an den Fuß des eingewechselten Blendi Idrizi fand – der 21-Jährige traf flach ins lange Eck zum umjubelten Siegtreffer. Für den Mittelfeldmann war es die Krönung einer spektakulären Woche, kurz zuvor war Idrizi für das Länderspiel der kosovarischen U-21-Nationalmannschaft am 15. Oktober gegen Albanien eingeladen worden. „Der Trainer lässt mich ja sozusagen gehen“, sagte Idrizi, der die Regionalliga-Partie am Freitag in Essen verpassen wird. „Und wir hatten so eine Art Abmachung, der Trainer hat klar gesagt: Wenn ich reinkomme, soll ich das Spiel entscheiden. Zum Glück ist es dann auch so gekommen.“ Stratos erklärte: „Ich habe ihm gesagt, dass ich mich für ihn freue. Ich habe ja auch für eine Nationalmannschaft gearbeitet, ich weiß, welche Freude man daran hat, für sein Land zu spielen.“ Idrizis Leistung sei nicht gut gewesen, „aber das Ergebnis war gut. Damit hat er es sich verdient“. Der Trainer weiter: „Wenn er jetzt dahin fährt, dann muss er anschließend noch eine Schippe drauflegen. Das erwarte ich von ihm.“