Die Regionalliga-Fußballerinnen setzen sich für bessere Bedingungen ein – und hoffen noch auf einen großen Coup.
„Streik“ auf dem RasenFortuna Kölns Frauen protestieren beim Saison-Finale
Zum Abschluss der Regionalliga-Saison mussten die Fußballerinnen von Fortuna Köln am Sonntag ein 0:2 gegen Bayer 04 Leverkusen II hinnehmen. Doch Platz fünf ist für Aufsteiger Fortuna noch immer ein respektables Resultat. Hinter den beiden FC-Teams (Bundesliga und die Reserve als Zweitliga-Absteiger) ist der Südstadt-Klub die Nummer zwei der Stadt.
Doch fühlen sich die Spielerinnen zu wenig wertgeschätzt – vor allem seitens der Politik und des eigenen Vereins. Das Frauen-Team darf nur einmal pro Woche auf dem Kunstrasenplatz am Südstadion trainieren und muss sonst nach Bocklemünd ausweichen. Den Mädchen-Teams bleibt nur die Asche.
Um auf solche und ähnliche Missstände hinzuweisen, protestierten die zwölf Mannschaften der Frauen-Regionalliga West am abschließenden Spieltag: In den ersten 60 Sekunden nach Anpfiff wurde auf allen Plätzen das Spiel verweigert.
Alle Mannschaften hätten ähnliche Erfahrungen gemacht, „blöde Sprüche über Mädchen und Frauen, die Fußball spielen, das Belächeln unserer Leistung, fehlende Unterstützung“, heißt es in einem von Valentina Adames unterzeichneten und verbreiteten Schreiben.
Fortuna Köln steht im Pokalfinale
Die 32-Jährige ist Leiterin der Frauen- und Mädchenabteilung der Fortuna und dazu im Mittelfeld der ersten Mannschaft aktiv. Sie fordert das Ende der Bevorzugung männlicher Teams, insbesondere bei der Verteilung von Platzzeiten, sowie eine Verbesserung der Förderung des weiblichen Nachwuchses.
Neben dem Kampf für bessere Rahmenbedingungen gibt es für Adames und den SC Fortuna auch sportlich noch etwas zu holen: Im Finale des Verbandspokals trifft der Südstadt-Klub am Donnerstag in Arnoldsweiler (Hölderlinweg 9) auf den SC West. Der Sieger qualifiziert sich für den DFB-Pokal 2023/24.