Ein gestelltes Jubel-Foto der UEFA sorgt für Diskussionen um Nationalspieler Antonio Rüdiger. Spieler und Verband weisen Kritik zurück.
Neue Vorwürfe wegen UEFA-FotoAntonio Rüdiger reagiert auf neuen Zeigefinger-Wirbel
Nationalspieler Antonio Rüdiger muss sich wieder einmal erklären. Und erneut geht es um eine Zeigefinger-Geste, die Rüdiger, praktizierender Muslim, schon im März eine Debatte einbrachte, auf die der deutsche Nationalpieler mit Sicherheit hätte verzichten können.
Damals zeigte sich Rüdiger auf Instagram mit einem Foto zum Fastenmonat Ramadan - ebenfalls mit nach oben gestrecktem Zeigefinger. Die ausufernde Diskussion gipfelte schließlich sogar in eine Strafanzeige des Deutschen Fußball-Bunds (DFB) und des Nationalspielers gegen den Journalisten und ehemaligen „Bild“-Chefredakteur Julian Reichelt wegen Beleidigung bzw. Verleumdung, verhetzender Beleidigung und Volksverhetzung bei der Staatsanwaltschaft Berlin (25. März).
Nun also die nächste Zeigefinger-Debatte. Anlass ist dieses Mal ein offizielles Foto der UEFA, das den 31-Jährigen mit erhobenem Zeigefinger zeigt.
Zeigefinger-Foto: Antonio Rüdiger reagiert mit Unverständnis auf Wirbel
Den Vorwurf, Rüdiger zeige auf dem Bild mit dem sogenannten Tauhid-Finger eine islamistische Geste, weist der Nationalspieler nun entschieden zurück.
„Das Foto ist im Rahmen des offiziellen UEFA-Shootings zur Euro entstanden. Diese Pose haben mehrere Dutzend weitere Spieler auch gemacht aus allen möglichen europäischen Mannschaften. Es gibt über 50 Spielerfotos dazu, auch weil sie genau so vom UEFA-Fotografen angefragt wurde“, sagte Rüdiger der „Bild“-Zeitung.
„Wie ich unabhängig davon zur Diskussion stehe, habe ich bereits im März in aller Ausführlichkeit erklärt und das ist selbstverständlich immer noch genau so und wird sich nie ändern“, fügte der Profi von Real Madrid an.
UEFA erklärt Sachlage
Auch die UEFA wies jeden Vorwurf der Verwendung religiöser Motive zurück. „Das auf den Bildern gezeigte Symbol ist – wie viele andere während der Fotosessions gezeigte – eine typische Feierpose und darf – aufgrund der Zielsetzung der UEFA – nicht mit religiösen und/oder politischen Implikationen in Verbindung gebracht werden“, hieß es vom Verband auf Anfrage der Deutschen Presse-Agentur (dpa).
Aus der deutschen Nationalmannschaft sind beispielsweise auch Marc-André ter Stegen, Chris Führich und Maximilian Mittelstädt mit der gleichen Geste von der UEFA abgelichtet worden wie Rüdiger. (tis)