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Bei Auftakt-SpielEM-Fake von Youtuber Wildhage aufgeflogen – Uefa droht

Lesezeit 3 Minuten
Der Youtuber verschaffte sich Zutritt ins Stadion mit einem Kostüm, das dem Maskottchen der Fußball-EM (auf dem Bild) ähnelte.

Der Youtuber verschaffte sich Zutritt ins Stadion mit einem Kostüm, das dem Maskottchen der Fußball-EM (auf dem Bild) ähnelte.

Marvin Wildhage überlistete die Sicherheitsvorkehrungen in München und zeigte dies in einem Video.

Der Youtube-Star Marvin Wildhage (835.000 Abonnenten), der sich bereits vor einigen Wochen beim Training der deutschen Nationalmannschaft eingeschlichen hatte, wollte auch unbedingt beim Eröffnungsspiel der Fußball-EM zwischen Deutschland und Schottland dabei sein.

Und tatsächlich gelang es dem 27-Jährigen sich mit Hilfe von Komplizen, eines imitierten Maskottchen-Kostüms sowie gefälschten Papieren Zutritt zur Münchener Allianz-Arena zu verschaffen, wie er in einem kürzlich veröffentlichten Video dokumentierte.

Auch von den Kontrollen durch die Ordner sind Videosequenzen zu sehen. Versteckt im „Albärt“-Kostüm, welches er sich in China hatte herstellen lassen, schaffte es Wildhage den Bildern zufolge bis an den Spielfeldrand. In einem abgegrenzten Bereich ließ er sich sogar mit Ex-Nationalspieler Mario Gomez fotografieren, ehe der ganze Schwindel auffliegen sollte.

Als Wildhage bei der Eröffnungszeremonie den Rasen betrat, wurden Ordner auf den Fake aufmerksam. Eine Offizielle der Uefa begleitete den in den sozialen Netzwerken bekannten Influencer vom Platz. Anschließend ging es in die Katakomben, wo der Auftritt des Youtubers in einer Zelle endete.

Youtube-Star Marvin Wildhage drohen nach Maskottchen-Fake Konsequenzen

Nun droht dem Ganzen ein Nachspiel. Wildhage berichtet noch im Video, dass er von der Europäischen Fußball-Union (Uefa) mit einem Stadionverbot belegt worden ist. Die Uefa bestätigte „einen Vorfall mit einem gefälschten Maskottchen-Kostüm gegeben“ am Montag. Drei Personen hätten sich unberechtigt Zugang zum Stadion verschafft, hieß es in einer Erklärung.

„Die UEFA hat die Situation ausgewertet und die notwendigen organisatorischen Maßnahmen eingeleitet“, teilte der Dachverband mit, ohne Details zu nennen. Es gebe laufende Verfahren der Ermittlungsbehörden.

Wildhage bestätigt dies am Ende seines Videos und erklärt, von einem „hohen Offiziellen der Uefa“ den Hinweis bekommen zu haben, dass man „mit aller Entschlossenheit“ gegen ihn vorgehe, für den Fall, dass er ein Video von dem Vorfall veröffentliche. Das hielt den jungen Mann aber nicht davon ab, genau das zu tun. Weit über eine Million Aufrufe zählt das Video am Dienstagvormittag.

Youtuber kam DFB-Stars bereits beim Training ganz nah

Und es ist nicht seine erste Aktion im Zuge des EM-Turniers: Wildhage hatte sich bereits beim öffentlichen Training der Nationalmannschaft vor dem Turnier in Jena eingeschleust. Er stand kurzzeitig – ausgerüstet mit Trainingskleidung – am Rande des Rasens, wo die Profis gerade Passübungen machten. Nach der Aktion ließ er sich von einem DFB-Mitarbeiter auf die Ränge begleiten. Dort wurde er von jungen Zuschauern erkannt und um Autogramme gebeten.

Wie sich Wildhage samt Begleiter Zugang bis auf den Rasen des Stadions am Ernst-Abbe-Sportfeld verschafft hatte, war zunächst unklar. Doch auch dies gab der Youtuber später in einem Video preis. Die Nationalmannschaft absolvierte dort vor 15.000 Besuchern ihr erstes Training der EM-Vorbereitung. (oke)