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Diese EM-Videos gehen viralHeimliche EM-Hymne, Entsetzen auf Schalke und ein Ex-FC-Profi als Vorsänger

Lesezeit 4 Minuten
Die beiden indischen singenden Taxifahrer Lovely (l.) und Monty, bekannt als Bhangu Brothers, haben einen Song zum EM 2024 veröffentlicht. (Archivbild)

Die beiden indischen singenden Taxifahrer Lovely (l.) und Monty, bekannt als Bhangu Brothers, haben einen Song zum EM 2024 veröffentlicht. (Archivbild)

Ob frustrierte Briten, singende Inder oder Spitzen gegen Wagenknecht – die EM 2024 sorgt für virale Videos.

Im Jahr 1998 dürften viele Menschen erstmals den Punjabi-Sound kennengelernt haben: Mit dem Song „Mundian To Bach Ke“ feierte der britische Künstler Panjabi MC einen Welthit. Nun entzücken ähnliche Klänge die Fußballfans in Deutschland. Denn zwei Hamburger Taxifahrer, die als Lovely und Monty auftreten, haben nun die inoffizielle Hymne zur Fußball-Europameisterschaft in Deutschland geliefert.

Mit Punjabi-Sounds und fröhlichem Text verzücken die Hamburger das Netz. Das charakteristische Zupfinstrument Tumbi darf dabei natürlich nicht fehlen. „Diese EM in Deutschland wird sehr farbenfroh“ lautet eine der Zeilen des Songs, der den allermeisten Betrachtern ein Lächeln ins Gesicht zaubert – und für erste Forderungen nach einem EM-Auftritt für die „Bhangu Brothers“ sorgt.

Hamburger liefern EM-Hymne mit Punjabi-Sounds: „Krasser Banger“

„Drei mal waren wir Meister, jetzt muss wiederholen – Heimvorteil!“, singen Lovely und Monty und erobern damit die sozialen Netzwerke im Sturm. „Die einen singen ‚Ausländer raus‘, die anderen singen wie stolze Patrioten und feiern das deutsche Spiel – Pick your fighter“, schrieb die Publizistin Jagoda Marinić zu dem viralen Video – und fragte schließlich: „Wer lädt die Truppe ins Finale der EM ein, um vor dem Spiel zu spielen?“ Für diese Forderung gab es viel Zustimmung. „Bald läuft dieser krasse Banger auf jeder Fanmeile auf und ab“, prognostizierte ein weiterer Nutzer im sozialen Netzwerk X.

Für die Hamburger sind Lovely und Monty derweil nicht unbekannt. Laut dem „Tagesspiegel“ sind die beiden Brüder bereits vor 36 Jahren nach Deutschland gekommen – und haben seitdem Punjabi-Musik gemacht. Und auch Fußballhymnen sind ihnen nicht neu. Bereits zur Weltmeisterschaft 2010 veröffentlichten sie ihren ersten Fußball-Song. „Diese EM 2024“ ist bereits das vierte Machwerk dieser Art.

Eine Prognose für das DFB-Team haben die beiden Hamburger in ihren Song auch eingebaut: „Deutschland ist eine Turniermannschaft. Wenn sie einmal anfangen zu steigen, dann hören sie nicht auf“, singen sie in ihrem unerwarteten EM-Hit.

Lovely und Monty: „Diese EM 2024“ vierter Fußballsong der Hamburger Brüder

Unerwartet kam für einen englischen Fan unterdessen offenbar auch der Anblick Gelsenkirchens – mit einem Video von seiner Ankunft am Bahnhof der Stadt in Nordrhein-Westfalen, ging der britische Vlogger Paul Brown prompt viral. Nach seiner Ankunft in Gelsenkirchen am Samstag veröffentlichte der Brite ein Video auf X – und bezeichnete die Stadt dort als „absolute Shithole“ („absolutes Scheissloch“).

Verständnis dafür, dass Gelsenkirchen, das mit Schalke 04 einen der größten Vereine Deutschlands beheimatet, zu den EM-Spielorten gehört, hat Brown nicht. „Ich kann nicht glauben, dass Deutschland die EM hier ausrichtet“ erklärte Brown – und verließ Gelsenkirchen offenbar fluchtartig wieder in Richtung Düsseldorf.

Engländer reagiert entsetzt auf den Anblick von Gelsenkirchen: „Absolutes Scheissloch“

Fortan wurde der Brite aber versöhnlicher, wie man auf seinem X-Kanal verfolgen konnte. Erst überzeugten ihn Bier und Bratwurst im Bord-Bistro der Deutschen Bahn – und in Düsseldorf traf er dann auf Hunderte seiner Landsmänner.

Schließlich landete Brown aber dann doch wieder in Gelsenkirchen und meldete sich aus einer Kneipe. „Habe die englischen Fans in einer Kneipe in Gelsenkirchen gefunden“, erklärte Brown. „Der Besitzer sagt, er habe nicht vor, demnächst zuzumachen“, zeigte sich der Brite schließlich versöhnt mit der Heimat von Schalke 04. Dass die Engländer schließlich ihr Auftaktspiel in der Schalker Arena am Sonntagabend mit 1:0 gegen Serbien gewannen, dürfte der Stimmung dann keinen Abbruch mehr getan haben.

Virale EM-Videos: FC-Spieler als Vorsänger, Spaghetti-Attacke und ein Seitenhieb auf Wagenknecht

Die beiden Videos sind unterdessen nicht die einzigen, die nach dem Auftakt der EM viral gegangen sind. So bekam der ehemalige FC-Spieler Slawomir Peszko viel Aufmerksamkeit, weil er mit den polnischen Fans zusammen das Stadion besuchte – und dort sogar als Vorsänger aktiv wurde.

Spaß hatten unterdessen auch Fans aus Italien und Albanien vor dem Aufeinandertreffen ihrer Mannschaften in Dortmund: Ein Video zeigt, wie ein albanischer Fan eine Packung Spaghetti vor einer Gruppe italienischer Fans hervorholt – und die Nudeln dann zerbricht. Die Italiener reagieren mit Gelächter und gespieltem Herzschmerz.

Für Begeisterung und beeindruckende Bilder sorgte unterdessen auch die Oranje-Party am Sonntag in Hamburg, als tausende Niederländer durch die Hansestadt zogen und sie in ihren Landesfarben erstrahlen ließen. Dutzende Videos der Oranje-Fans, die sich mit einer Coverversion von „Viva Colonia“ auch an kölschem Liedgut bedienten, kursierten am Sonntag in den sozialen Netzwerken – und wurden mitunter auch für politische Seitenhiebe zweckentfremdet.

So kommentierte ein X-User eine Szene, in der die niederländischen Fans „nach rechts“ rufen und dann in diese Richtung hüpfen, ehe sie „nach links“ folgen lassen und sich entsprechend bewegen, mit den Worten: „BSW in 11 Sekunden erklärt“. Für die politische Anspielung zum Bündnis Sahra Wagenknecht gab es mehr als 3.600 Mal ein „Gefällt mir“ der Nutzer bei X.