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Attacke auf SchiedsrichterFSV Münster zieht Mannschaft zurück

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Rote Karte Fußball

Ein Schiedsrichter zeigt einem Spieler die Rote Karte. (Symbolbild)

Berlin – Die Fußball-Mannschaft des FSV Münster meldet sich nach der Prügelattacke gegen den Schiedsrichter aus dem laufenden Spielbetrieb ab. Nach übereinstimmenden Medienberichten zieht der hessische Kreisliga-Club damit die Konsequenzen aus dem Vorfall vom Wochenende, der bundesweit für Aufsehen gesorgt hat. Zudem erhält der Spieler nach Angaben des Vereinsvorsitzende Hans-Peter Samoschkoff ein lebenslanges Hausverbot.

„Wir haben beschlossen, dass die Mannschaft mit sofortiger Wirkung abgemeldet wird“, sagte der Funktionär dem Radiosender Hit Radio FFH. „Die Spieler werden sich noch einmal treffen, nehmen ihre persönlichen Sachen mit - das war's dann.“ Der Spieler, der den 22 Jahre alten Referee niedergeschlagen habe, habe seinen Fehler inzwischen eingesehen: „Er kann sich vor Gericht entschuldigen, aber hier ist die Zeit für ihn vorbei.“

„Auf dem Spielfeld geht eine Lampe aus“

Der Unparteiische war am Sonntag in der Partie Münster gegen TV Semd in der C-Liga Dieburg von einem Spieler der Gastgeber bewusstlos geschlagen worden und musste mit einem Rettungshubschrauber in ein Krankenhaus geflogen werden.

„Außerhalb des Platzes sind sie alle ganz okay“, sagte Samoschkoff der „Bild“-Zeitung. „Aber auf dem Spielfeld geht eine Lampe aus.“

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Hessens Innenminister Peter Beuth

Hessens Innenminister Peter Beuth (CDU) hat eine lebenslange Sperre für Täter gefordert, die Referees bewusstlos prügeln. „Es ist erschreckend, wenn unsere Schiedsrichter, die das im Ehrenamt machen, Opfer von Prügelattacken werden. Wer auf dem Fußballplatz die Fäuste fliegen lässt und den Schiri bewusstlos schlägt, sollte nie wieder auf den Platz zurückkehren dürfen“, sagte Beuth am Montag der „Bild“-Zeitung. (dpa)