Einen Tag nach der Trennung von Donata Hopfen stellt die Deutsche Fußball Liga die neue Führung vor. Bis zum Sommer 2023 übernehmen zwei erfahrene Vereinsfunktionäre.
Hellmann und Lekii Doppelspitze übernimmt DFL-Führung nach Hopfen-Aus
Die Deutsche Fußball Liga wird interimsweise von Axel Hellmann und Oliver Leki angeführt. Der Vorstandssprecher von Eintracht Frankfurt und der Finanzvorstand des SC Freiburg übernehmen bis zum 30. Juni 2023 die Aufgaben der bisherigen Geschäftsführerin Donata Hopfen, deren Vertrag am Mittwoch aufgelöst worden war. „Wir haben ein paar Prozesse laufen, die relativ schnell umgesetzt werden. Da müssen wir sofort handlungsfähig sein“, sagte Aufsichtsratschef Hans-Joachim Watzke am Donnerstag.
Der 51 Jahre alte Hellmann war im August erstmals ins DFL-Präsidium gewählt worden. Der 49 Jahre alte Leki sitzt seit 2019 im Aufsichtsrat der DFL. Beide haben sich durch eine erfolgreiche Arbeit in ihren Vereinen für die vakante Führungsposition empfohlen. „Beide haben aus meiner Sicht die absolute Fähigkeit, das hinzubekommen. Wenn man sieht, wie sich die Clubs der beiden entwickelt haben, spricht das auch für die Arbeit dieser beiden“, sagte Watzke.
Eine Übergangslösung aus den eigenen Reihen gibt der DFL die benötigte Zeit bei der Suche nach einer neuen starken Führungsfigur, die eine Reihe von Problemen zu lösen hat. Hopfen konnte diese Rolle nicht ausfüllen - auch, weil ihr nach eigener Aussage die nötige Rückendeckung aus den Vereinen fehlte. „Ich wünsche den verantwortlichen Herren den nötigen Mut und Willen zur Veränderung, um auf die wachsenden Herausforderungen nicht nur reagieren zu können, sondern sie auch aktiv zu gestalten“, empfahl die 46-Jährige zum Abschied. Die DFL hatte die vorzeitige Auflösung des ursprünglich bis Ende 2024 gültigen Vertrages damit begründet, dass es „unterschiedliche Vorstellungen über die weitere strategische Ausrichtung der Gesellschaft“ gegeben habe.
„Wilder Ritt“ – Donata Hopfen beklagt fehlenden Rückhalt
Donata Hopfen führt ihr gescheitertes Engagement an der Spitze de DFL auch auf mangelnde Unterstützung zurück. Um die DFL zukunftsfähig zu machen, brauche es „einen langen Atem, den Rückhalt und das gemeinsame Agieren aller Stakeholder. Dieses habe ich am Ende nicht mehr gespürt“, schrieb die 46-Jährige laut Sportinformationsdienst in einem Beitrag im Sozialen Netzwerk LinkedIn.
Die kurze Amtszeit sei „ein wilder Ritt“ gewesen. Hopfen hatte am 1. Januar 2022 die Nachfolge des langjährigen DFL-Chefs Christian Seifert angetreten, nun wird sie ihr Amt zum Jahresende wieder abgeben. Der Vertrag lief ursprünglich bis Ende 2024. Am Mittwochabend verkündete die DFL die „einvernehmliche“ Trennung. Diese sei, so Hopfen, „für mich, nach vielen Gesprächen in den vergangenen Tagen und den Entwicklungen der vergangenen Wochen, unausweichlich“ gewesen. (red, dpa, sid)