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Fußball-BundesligaBayer bereit für „Favorit“ Bayern: „Wir sind nicht dumm“

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 Leverkusens Trainer Xabi Alonso sieht sich vor dem Champions-League-Duell mit dem FC Bayern München in der Favoritenrolle.

Leverkusens Trainer Xabi Alonso sieht sich vor dem Champions-League-Duell mit dem FC Bayern München in der Favoritenrolle.

Nach einer überzeugenden Bundesliga-Vorstellung drückt sich Bayer Leverkusen vor dem Favoritenstatus im Königsklasse-Kracher gegen die Bayern. Einen Nebenschauplatz versucht der Club, kleinzureden.

Den Zoff um Stürmer-Rüpel Victor Boniface moderierte Coach Xabi Alonso gekonnt weg, die Favoritenrolle seines Teams vor dem Königsklasse-Kracher gegen den FC Bayern München lehnte er bestimmt ab. Sportlich gewappnet für den deutschen Champions-League-Gipfel scheint Bayer Leverkusen nach der Machtdemonstration beim 4:1 gegen Eintracht Frankfurt jedenfalls zu sein.

„Wir sind nicht dumm“, antwortete Alonso auf die Frage, ob man denke, dass man im Duell der nationalen Rivalen Favorit sei. „Wir müssen großen Respekt haben“, übte sich der Spanier vor dem mit Spannung erwarteten Achtelfinal-Hinspiel am Mittwoch in München in Zurückhaltung.

Ähnlich äußerte sich Mittelfeldstratege Granit Xhaka, der die Favoritenrolle beim souveränen Tabellenführer der Fußball-Bundesliga sieht. „Für mich ist die Mannschaft Favorit, die auf dem ersten Platz steht. Und das sind nicht wir momentan, sondern das ist Bayern München. Dementsprechend sind sie der Favorit“, sagte der Schweizer im ZDF.

Alonsos bärenstarke Bayern-Bilanz

Die Favoritenrolle versuchten die Leverkusener, elegant auf den Gegner abzuwälzen - trotz der Bayern-Bilanz von Alonso, die aus Sicht der Münchner erschreckend ist. Drei Siege, drei Unentschieden holte der 43-Jährige als Coach bislang gegen den deutschen Rekordmeister. „Wir sind zu 100 Prozent davon überzeugt, dass wir sie schlagen können“, sagte Mittelfeldspieler Aleix Garcia, der in Frankfurt zum 4:1 traf.

Beim 0:0 vor gut zwei Wochen in der Bundesliga dominierte Bayer den FC Bayern nach Belieben - nur die Tore fehlten, um das Meisterrennen noch einmal wirklich spannend zu machen.

Leverkusen glaubt noch an Titelverteidigung: „Alles ist möglich“

Acht Punkte beträgt der Rückstand weiter auf die Münchner. Die Hoffnung auf eine erfolgreiche Titelverteidigung hat die Werkself aber immer noch nicht aufgegeben. „Alles ist möglich. Ich habe es schon oft erlebt, dass Mannschaften am Ende einbrechen“, sagte Leverkusens Offensivspieler Nathan Tella. Man wolle die Bayern in der Liga weiter unter Druck setzen.

Im Bundesliga-Topspiel gegen den Tabellendritten aus Frankfurt gelang das eindrucksvoll. In weniger als zehn Minuten erzielte die Werkself in der ersten Hälfte drei Tore zum zwischenzeitlichen 3:0 und legte so den Grundstein für den Auswärtssieg. Das Champions-League-Achtelfinale kann für Bayer kommen, doch einen Makel gab es.

Alonso nach Boniface-Rempler: „Wir bleiben ruhig“

In der Schlussphase sorgte ein Zoff zwischen Stürmer Victor Boniface und seinem Mitspieler Emiliano Buendía für Wirbel. Boniface hatte sich auf dem Platz bei Buendía beschwert und ihn geschubst, weil dieser ihn in der Schlussphase bei einem Schussversuch beeinträchtigt hatte. Mitspieler und nach dem Abpfiff auch Alonso mussten den Nigerianer beruhigen. 

Er wolle aus so einer kleinen Sache nicht etwas Großes machen, sagte Alonso über den Zwist. „Wir bleiben ruhig.“ Auch Sportchef Simon Rolfes wollte dem Streit nicht allzu viel Bedeutung beimessen. Eine solche Auseinandersetzung könne auf dem Platz auch mal passieren, befand der 43-Jährige. „Trotzdem muss man das regeln danach, dass es dann auch wieder in Ordnung ist. Wir wollen ja schon eine Mannschaft, die lebt.“

Das Wichtigste sei „die Mannschaft, die Leistung, das Ergebnis“, erklärte Alonso beim Pay-TV-Sender Sky. Das dürfte auch am Mittwoch (21.00 Uhr/DAZN) im Achtelfinal-Hinspiel der Champions League der Fall sein. (dpa)