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Europa LeagueEuropa-Party oder Krisenmodus? Eintracht am Scheideweg

Lesezeit 3 Minuten
Trainer Dino Toppmöller hofft mit Eintracht Frankfurt in der Europa League auf ein Erfolgserlebnis gegen Ajax Amsterdam.

Trainer Dino Toppmöller hofft mit Eintracht Frankfurt in der Europa League auf ein Erfolgserlebnis gegen Ajax Amsterdam.

Eintracht Frankfurt hat die Leichtigkeit aus der ersten Saison-Hälfte verloren. Dem Europa-League-Achtelfinale gegen Ajax Amsterdam kommt daher eine besondere Bedeutung zu.

Geht der Traum von einem erneuten Triumph weiter? Oder gibt es ein böses Erwachen in Europa? Für Eintracht Frankfurt steht in der Zweitauflage des Duells mit Ajax Amsterdam mehr auf dem Spiel als der Einzug ins Viertelfinale der Europa League. „Wir können wieder eine Euphorie auslösen und ein Zeichen setzen für die nächsten Wochen“, sagte Trainer Dino Toppmöller.

Zwar habe die Mannschaft „nur Ajax im Kopf“, sagte Toppmöller, doch die triumphale Europa-Reise im Jahr 2022 hat bei seinen Spielern Begehrlichkeiten geweckt. „Der Wunsch ist da, ins Finale zu kommen. Und dafür müssen wir arbeiten, kämpfen. Dann ist definitiv was möglich“, sagte Routinier Mario Götze vor dem Achtelfinal-Rückspiel am Donnerstag (18.45 Uhr/RTL) vor heimischer Kulisse gegen den niederländischen Rekordmeister und Tabellenführer. 

Die Angst vor dem Aus geht um

Doch nicht nur der Weltmeister von 2014 weiß: Sollten die Hessen den 2:1-Vorsprung aus dem Hinspiel noch verspielen, würde sie dies nach zuletzt drei Niederlagen in Serie in der Fußball-Bundesliga in die sportliche Krise stürzen. „Die Tendenz ist gerade nicht so positiv. Am Ende geht es ums Gewinnen. Und das haben wir nicht getan und das müssen wir schnell ändern“, sagte Götze dem TV-Sender RTL. 

„Es ist unsere Aufgabe, das schnell aus den Gliedern zu schütteln. Wir dürfen die Fehler, die wir zuletzt gemacht haben, nicht wiederholen und müssen uns in allen Bereichen steigern“, forderte Sportvorstand Markus Krösche. 

Auch Sportdirektor Timmo Hardung richtete mahnende Worte an die seit Wochen schwächelnden Eintracht-Kicker, die aus den letzten neun Pflichtspielen nur zwei Siege holten und lediglich in Amsterdam überzeugten. „Wir haben dort ein sehr gutes Spiel gemacht und eine Führung mit nach Frankfurt gebracht, aber es ist erst Halbzeit. Wenn wir meinen, mit Laissez-faire ins Rückspiel gehen zu können, werden wir scheitern“, warnte Hardung.

Koch wieder fit

Eine gute Nachricht gab es schon vor dem Anpfiff. Abwehrchef Robin Koch meldete sich nach einem Infekt rechtzeitig fit. Der 28 Jahre alte Nationalspieler soll der Defensive wieder mehr Stabilität verleihen. „Bei Robin sieht es sehr gut aus. Er hat alles auskuriert, grünes Licht gegeben und ist in der Lage aufzulaufen“, sagte Toppmöller. 

Offen ist, ob auch Linksverteidiger Arthur Theate wieder zur Verfügung steht. Der 24-jährige Belgier war zuletzt in der Bundesliga beim 1:2 gegen den 1. FC Union Berlin wegen muskulärer Probleme kurzfristig ausgefallen. Theate war zwar wie Koch im Abschlusstraining der Hessen dabei, eine Entscheidung über seinen Einsatz soll aber erst am Spieltag fallen. „Bei ihm müssen wir den finalen Test abwarten“, sagte Toppmöller.

Eintracht braucht ein Erfolgserlebnis

Ein Weiterkommen würde nicht nur den Traum von einem Triumph wie 2022 am Leben halten, sondern auch neuen Rückenwind für den Kampf um die Champions-League-Plätze in der Bundesliga geben. „Wenn wir das vor ausverkauftem Haus schaffen, macht das etwas mit der Mannschaft und auch den Fans. Das kann uns einen richtigen Push für den Endspurt geben“, sagte Mittelfeldspieler Ansgar Knauff im „Kicker“-Interview.

Der 23-Jährige war schon vor drei Jahren bei den magischen Europapokal-Abenden der Eintracht gegen Betis Sevilla, den FC Barcelona, West Ham United und die Glasgow Rangers dabei. „Ich weiß, was es hier in Frankfurt mit unseren Fans auslösen kann, wenn man erfolgreich ist. Deswegen werde ich auch alles daransetzen, dass wir in den nächsten Wochen uns als Mannschaft und das Umfeld so 'anzünden', dass wir wieder so eine positive Stimmung bekommen“, versprach Knauff. (dpa)