Mit einem Wutausbruch sorgte Antonio Rüdiger im spanischen Pokalfinale für Wirbel. Ein Ex-Nationalspieler fordert Konsequenzen.
„Eine Schande“ im ClásicoHamann und Kinhöfer fordern DFB-Suspendierung für Rüdiger

Im Pokalfinale gegen den FC Barcelona leistete sich Antonio Rüdiger (l) einen heftigen Aussetzer.
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Es waren verstörende Szenen, in die der deutsche Nationalspieler Antonio Rüdiger am Samstagabend in Sevilla maßgeblich verwickelt war: Am Ende des turbulenten Pokalfinals in Spanien verlor der 32-Jährige völlig die Nerven.
Der Abwehrspieler von Real Madrid warf von der Ersatzbank sogar einen Eisbeutel in Richtung Schiedsrichter, sah dafür die Rote Karte und beleidigte den Unparteiischen daraufhin auf Deutsch, wie über die Außenmikrofone deutlich zu hören war.
Nach Ansicht von Fußball-Experte Dietmar Hamann sollte das Verhalten Rüdigers nun auch Konsequenzen in der Nationalmannschaft haben. „Ich finde, dass ihn der DFB suspendieren sollte. Ich würde ihn zum Endturnier der Nations League nicht einladen und würde ihn für die zwei Spiele weglassen“, sagte Hamann im Sport1-„Doppelpass“. Rüdiger sei nicht zum ersten Mal verhaltensauffällig geworden, sagte der TV-Experte.
Monatelange Sperre für Rüdiger?
Bei seinem Club muss Rüdiger ohnehin eine lange Sperre befürchten. Spanischen Medienberichten zufolge könnte er laut Regelwerk für bis zu zwölf Spiele gesperrt werden. Sollte der spanische Fußballverband das Geschehen jedoch als Angriff auf den Schiedsrichter werten, drohe sogar eine mehrmonatige Sperre, hieß es.
Immerhin: Rüdiger hatte am Morgen nach dem Geschehen Reue gezeigt und um Verzeihung gebeten. „Es gibt keine Entschuldigung für mein Verhalten gestern Abend. Es tut mir sehr leid“, schrieb der 32-Jährige auf Instagram.
Nach Meinung von Hamann soll der Bundestrainer dennoch eine Denkpause für Rüdiger verhängen. „Julian Nagelsmann wird ja nicht müde, immer wieder zu betonen, wie wichtig es ist, Werte zu vermitteln und Verantwortung zu übernehmen“, sagte der frühere Nationalspieler.
Ex-Schiedsrichter Kinhöfer: „Eine Schande“
Auch der ehemalige Fifa-Schiedsrichter Thorsten Kinhöfer ist überzeugt, dass das Verhalten Konsequenzen haben muss. „Rüdigers Auftreten ist eine Schande. Da muss sich der Bundestrainer schon überlegen, ob so ein Mann noch unser Land repräsentieren kann“, sagte der 56-Jährige der „Bild“.
Die DFB-Auswahl trifft am 4. Juni im Halbfinale der Nations League in München auf Portugal. Am 8. Juni geht es im Endspiel oder im Spiel um Platz drei gegen Frankreich oder Spanien. (oke/dpa)