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Rückkehr in den FußballHeidel über Klopp: Keine Orientierung am Mainstream

Lesezeit 2 Minuten
Christian Heidel (r) versteht jürgen Klopps Entscheidung.

Christian Heidel (r) versteht jürgen Klopps Entscheidung.

Jürgen Klopp kehrt ins Fußball-Geschäft zurück. Für seinen langjährigen Begleiter und Freund bei Mainz 05, Christian Heidel, ist die Entscheidung für Red Bull keine Überraschung.

Für Christian Heidel ist der neue Job von Jürgen Klopp bei Red Bull keine Überraschung. Angesichts der ganzen Diskussionen um das Engagement des österreichischen Konzerns im Fußball ist für den Sportvorstand des FSV Mainz 05 die Entscheidung seines Freundes aber auch eine mutige. Klopp sei sich der Problematik bewusst. „“Kloppo“ ist aber so, wie er ist, und macht auch mal Dinge, bei denen er sich nicht am Mainstream orientiert“, sagte Heidel.

RB gehöre zum Fußball-Geschäft dazu. „Das muss man nicht unbedingt gut finden. Ich bin sicherlich auch einer der Kritiker von RB, aber wir werden die Uhr nicht mehr zurückdrehen. Mir schrieb auch einer, jetzt ist die Fußball-Romantik vorbei. Die ist aber schon lange vorbei“, sagte Heidel.

Heidel: Für Klopp eine perfekte Geschichte

Klopp wird ab 1. Januar 2025 als „Head of Global Soccer“ bei Red Bull arbeiten. Beim Getränkekonzern unterschrieb der 57-Jährige einen langfristigen Vertrag. Der frühere Mainzer und Dortmunder Bundesliga-Coach wird für das internationale Netzwerk aller Red-Bull-Fußballclubs verantwortlich sein. Er soll helfen, die Spielphilosophie von RB weiterzuentwickeln sowie seine Expertise und sein Netzwerk im Scouting und bei der Auswahl von Trainern und Talenten einzubringen.

Im Sommer hatte Klopp seine Trainertätigkeit nach neun Jahren beim FC Liverpool beendet. Laut Sky soll Klopp eine Ausstiegsklausel im Vertrag haben, sollte er beim Deutschen Fußball-Bund (DFB) eines Tages als Bundestrainer und Nachfolger von Julian Nagelsmann infrage kommen.

Für den Schritt seines Nachbarn und Freundes hat Heidel, der früh in Klopps Pläne eingeweiht war, volles Verständnis. Es sei klar gewesen, dass er noch mal was mit Fußball machen wolle, nur nicht am Spielfeldrand. „Nun hat er eine Möglichkeit, wo er beide Dinge verbinden kann. Es geht ihm nur um Fußball, den er nun auch aus einem ganz anderen Blickwinkel sehen kann. Da kamen viele Dinge zusammen, wo er sagt, das ist für ihn eine perfekte Geschichte“, sagte der 61-Jährige.

Heidel: Amt des Bundestrainers weiter eine Option

Aktuell kann sich Heidel nicht vorstellen, Klopp noch einmal als Trainer zu sehen. Als Coach stünde er wieder permanent in der Öffentlichkeit und unter Druck. Das sei jetzt anders. „Die Wahrscheinlichkeit, dass er das nochmal macht, ist nicht so groß“, sagte Heidel. Eine Ausnahme sehe er jedoch für das Amt des Bundestrainers: „Er würde niemals nie sagen, derzeit ist das aber überhaupt kein Thema.“ (dpa)