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FC Bayern ist jetzt Favorit in der Champions League

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Bayern Munich's German midfielder Leon Goretzka (L) and Bayern Munich's Dutch defender Matthijs de Ligt celebrate after the UEFA Champions League round of 16, 2nd-leg football match FC Bayern Munich v Paris Saint-Germain FC in Munich, southern Germany, on March 8, 2023. (Photo by Odd ANDERSEN / AFP)

Mia san mia: Leon Goretzka (l.) and Matthijs de Ligt feiern den Einzug ins Viertelfinale der Champions League.

Wer so auftritt wie gegen Paris St. Germain und solch einen Kader hat, ist Favorit auf den Champions-League-Titel, meint unser Autor.

Leroy Sane, Sadio Mane, Serge Gnabry, Joao Cancelo - das ist nicht etwa die Aufzählung der zur Wahl stehenden Spieler des Jahres. Nein, das sind die Spieler, die beim FC Bayern im Achtelfinal-Rückspiel der Champions League gegen Paris St. Germain eingewechselt wurden. Und damit ist eigentlich schon alles gesagt.

Wer es sich leisten kann, Fußballer mit einem geschätzten Gesamtmarktwert von 265 Millionen Euro in einem der wichtigsten Spiele der Saison zunächst auf der Bank zu lassen, muss einen erstaunlichen Kader beisammen haben.

Wenn dieser Kader dann auch noch in der Lage ist, seine außergewöhnliche individuelle Klasse mit den ordinären Bestandteilen eines Fußballspiels – Kampf, taktische Disziplin und Leidenschaft – zu verbinden, sind ihm keine Grenzen gesetzt.

Nach dem auf allen Ebenen überzeugenden Weiterkommen gegen Paris stellt sich daher die Frage: Wer soll diese Bayern aufhalten auf dem Weg zum siebten Titel im wichtigsten europäischen Klubwettbewerb?

Die Antwort: Nur sie selbst. Denn beim souveränen 2:0 am Mittwochabend (8. März 2023) hatten die Münchner spielerisch noch nicht mal einen Sahnetag erwischt, sie haben durchaus die Fähigkeiten, ihr Angriffsspiel noch deutlich ansehnlicher zu zelebrieren.

Und doch hatte das katarische Fußballspielzeug aus der französischen Hauptstadt keinerlei Chance. Weil das Team von Trainer Julian Nagelsmann eben als unheimlich geschlossenes Kollektiv auftrat. In der Defensive griff ein Rädchen in das andere, und hakte es in der Maschinerie doch einmal, war direkt jemand mit Schmiermittel zur Stelle.

Die Viererkette aus Alphonso Davies, Matthijs de Ligt, Dayot Upamecano und Josip Stanisic bügelte verlässlich kleinere und größere Fehler der Mitspieler aus. Das PSG-Starduo Lionel Messi und Kylian Mbappé verlor so sichtlich mehr und mehr die Lust und den Glauben – auch, weil der neureiche Klub nur überaus talentierte, aber reichlich unerfahrene 16- und 17-Jährige nachlegen konnte.

Schaffen es die Bayern, sich diese Basis der gemeinschaftlichen Fußballarbeit zu erhalten, muss der kommende Gegner schon Außergewöhnliches leisten, um als Sieger hervorzugehen. Einen ähnlich breit aufgestellten Kader hat jedenfalls nur noch Manchester City, das in der kommenden Woche aber erstmal seine Hausaufgaben gegen Leipzig (1:1 im Hinspiel) erledigen muss.

Interessant wäre wohl auch ein Viertelfinalduell mit Benfica Lissabon, das unter Ex-Leverkusen-Coach Roger Schmidt nur so vor Selbstvertrauen strotzt. Doch auch da gäbe es natürlich nur einen Favoriten, und der heißt FC Bayern München.