Kommentar zum FC BayernGroßartiges Flick-Werk
Köln – Längst schon stellt sich die Frage, ob die Bayern zu gut sind für die Bundesliga nicht mehr, weil sie seit beinahe einer Generation bereits mit „Ja“ beantwortet werden muss. Wobei diese Saison für den Rekordmeister interessanterweise sehr holprig begann und holprig blieb, bis Niko Kovac entlassen wurde, der Trainer, der nicht spürte, welchen Kader er zur Verfügung hatte. Im Gegensatz zu seinem Nachfolger Hansi Flick. Nachdem er übernahm, steigerte sich die Mannschaft in den FC-Bayern-Flow. Zuletzt gab es nach einem Remis gegen Leipzig neun Siege in Folge und davor bereits acht Erfolge hintereinander, beide Serien erreichte Flick mit seinem Team.
Der Blick auf dessen Spielermaterial verweist auf das Ende: Der FC Bayern wird 2020 zum achten Mal in Folge deutscher Meister. Dass es dazu kommt, dürfte so sicher sein wie der Wechsel von Tag und Nacht. Zu beobachten ist im Spiel der Flick-Bayern modernes Flick-Werk: hohes Pressing, große Ballsicherheit, Spiel über Außen, dazu eine gefundene Achse mit Torhüter Manuel Neuer, der Innenverteidiger-Sensation David Alaba, dem Mentalitätssechser Joshua Kimmich, dem besten Thomas Müller seit Jahren und dem Torgaranten Robert Lewandowski. Dazu melden sich immer wieder neue Gewinnertypen, in der letzten Zeit ist dies etwa Leon Goretzka, der die Corona-Pause nutzte, um seinen Körper mit Muskeln zu bepacken, was ihn nun im doppelten Sinn noch stärker macht als zuvor.
Ja, in dieser Form, mit diesem Trainer und mit diesem Kader, dem in naher Zukunft noch der Weltklasse-Außenspieler Leroy Sané hinzugefügt werden soll, ist Bayern München in der Bundesliga der Titel auch künftig nicht zu nehmen. Und was passiert erst, wenn auch noch Kai Havertz zu den Bayern wechselt?