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Italienischer PokalRomelu Lukaku rassistisch beleidigt – und dann vom Platz gestellt

Lesezeit 2 Minuten
Romelu Lukako kassiert nach seinem Torjubel wegen Provokation einen Platzverweis.

Romelu Lukako kassiert nach seinem Torjubel wegen Provokation einen Platzverweis.

Romelu Lukaku wird im Pokal-Duell von Inter Mailand bei Juventus Turin von Fans der Gegenseite rassistisch beleidigt.

Im italienischen Fußball ist es erneut zu einem Rassismus-Eklat gekommen. Der belgische Nationalspieler Romelu Lukaku von Inter Mailand wurde im Pokal-Halbfinale bei Juventus Turin (1:1) von gegnerischen Fans beleidigt und verhöhnt.

Auf Amateurvideos war zu sehen, wie Leute auf den Rängen Affenlaute machten und den Stürmer mit schwarzer Hautfarbe auch verbal attackierten. „Romelu verdient eine Entschuldigung von Juventus und ich erwarte, dass die Liga das Verhalten dieser Gruppe von Juventus-Anhängern sofort verurteilt“, sagte Michael Yorkmark von Lukakus Management Roc Nation.

Platzverweis wegen Jubel nach Last-Minute Treffer

In dem Traditionsduell hatte Lukaku in der Nachspielzeit per Handelfmeter zum 1:1-Endstand getroffen und dann in Richtung der Juve-Fans gejubelt: Er salutierte mit der rechten Hand an der Stirn und legte den Zeigefinger der linken Hand auf die Lippen. Der Schiedsrichter wertete dies als Provokation und stellte Lukaku mit dessen zweiter Gelben Karte vom Feld.

Juventus teilte mit, zusammen mit den Ordnungskräften nach jenen Leuten zu suchen, die für die rassistischen Gesten und Aussagen verantwortlich seien. Inter twitterte, entschlossen und geschlossen gegen jede Art von Rassismus und Diskriminierung vorgehen zu wollen. „Raus mit den Rassisten aus den Stadien“, schrieb die Liga auf ihrer Homepage.

„Bevor, während und nach dem Strafstoß wurde Romelu Opfer von feindseligen und widerlichen rassistischen Beschimpfungen“, sagte Manager Yorkmark weiter und kritisierte den Schiedsrichter für den Platzverweis. Der Vorfall müsse nun genutzt werden, um gegen Rassismus vorzugehen „und nicht das Opfer der Schmähung zu bestrafen“.

Rassistische Beleidigungen: Lange kein Einzelfall in Italien

Wegen eines Handgemenges nach dem Schlusspfiff sahen auch Inters Torhüter Samir Handanovic und Turins Torschütze Juan Cuadrado die Rote Karte. Alle drei Profis sind für das Rückspiel am 26. April gesperrt.

Seit Jahren kommt es in italienischen Fußballstadien immer wieder zu rassistischen Eklats. Erst vor kurzem wurde der französische Innenverteidiger Samuel Umtiti von US Lecce, in einem Ligaspiel gegen AS Rom (2:1), von Fans des Hauptstadtclubs rassistisch beleidigt und verließ unter Tränen den Platz. (dpa)