KommentarTrainerwechsel macht es für Havertz bei Chelsea nicht leichter
Köln – Hinter Kai Havertz liegen schwierige Monate. Nicht nur hatte Deutschlands teuerster Fußballer im Herbst mit einer hartnäckigen Corona-Infektion zu kämpfen. Der 21-Jährige kam seither nicht mehr in Tritt und büßte seinen Stammplatz beim FC Chelsea ein. Nach vier Kurzeinsätzen und einmal 90 Minuten auf der Bank stand Havertz kürzlich gegen Leicester wieder in der Startelf – und verlor 0:2.
Der Hochbegabte erlebt, wie es ist, für die Misere einer Millionen-Truppe als einer der Hauptschuldigen ausgemacht worden zu sein. Der Gegenwind hat Sturmstärke im Vergleich zum lauen Lüftchen, das Havertz während seines ersten kleineren Karriere-Durchhängers entgegenblies, der Hinrunde 2019/20 in Leverkusen.
Nun verliert der Nationalspieler auch noch Frank Lampard. Jenen Trainer, der Havertz im Sommer um jeden Preis von Bayer 04 verpflichten wollte, weil er ihn als Herzstück einer neuen Chelsea-Ära sah. Und Lampard war es auch, der sich immer wieder schützend vor seinen Wunschspieler stellte, wenn der Gegenwind mal wieder heftiger wurde.
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Dass Havertz am besten funktioniert, wenn er auf dem Feld seine Freiheiten bekommt und abseits Rückendeckung, ist aus Leverkusen bekannt. Unklar ist, ob Thomas Tuchel diesen Weg beim FC Chelsea gehen will. Der Trainer kommt mit charakterlich deutlich komplizierteren Genies als Havertz zumindest mittelfristig klar, das bewies Tuchel bei Paris im Umgang mit Neymar und Kylian Mbappé. Mit der von Havertz geschätzten Harmonie im Klub konnte Tuchel hingegen eher wenig anfangen – sowohl bei Borussia Dortmund als auch bei PSG überwarf sich der streitbare Fußball-Fanatiker irgendwann mit der Vereinsführung und musste gehen.
Die Vorhersage lautet deshalb: Es bleibt wohl stürmisch für Havertz.