AboAbonnieren

Großer Preis für die EifelFormel 1 kehrt nach sieben Jahren an den Nürburgring zurück

Lesezeit 3 Minuten
Grand_Prix_der_Eifel_66949644

Blick auf die Strecke des Nürburgrings

  1. Nach sieben Jahren kehrt die Formel 1 zurück in die Region.
  2. Eigentlich gibt es an der Rennstrecke Platz für 100.000 Zuschauer, nun ist es durch Corona ein Fünftel.
  3. Dazu kommt ein besonderes Konzept und viele Regeln, die es zu beachten gilt.
  4. Dennoch lohnt sich der Aufwand, sagen die Veranstalter. Warum, erfahren Sie hier.

Nürburgring – Eine Großveranstaltung mit 20.000 Zuschauern – das erscheint in Corona-Zeiten eigentlich undenkbar. Doch 20.000 Menschen werden an diesem Wochenende auf dem Gelände des legendären Nürburgrings erwartet. „Der Große Preis der Eifel“ ist nach sieben Jahren zurück in der Region. Der Veranstalter sagt, man sei bestens vorbereitet auf die vielen Motorsportfans, die ins nördliche Rheinland-Pfalz pilgern werden. Alles soll Corona-konform ablaufen können.

„Der Nürburgring ist nach wie vor die Weltmarke aus der Eifel“, sagt Uschi Regh von Eifel Tourismus. Dass die Formel 1 nach dem letzten Rennen 2013 nun wieder auf die Grand-Prix-Strecke zurückkehrt, sei ein „Meilenstein auf dem Weg in die Zeit nach Corona“. Auch der Landrat, Jürgen Pfühler (CDU), freut sich auf den Wettbewerb: „Allein mit dem Veranstaltungsnamen – Großer Preis der Eifel – steht der Kreis Ahrweiler weltweit im Mittelpunkt.“

Dass es zu der Veranstaltung am Wochenende kommen würde, war lange Zeit nicht zu erwarten. Erst die Corona-Pandemie zwang die Formel 1 dazu, sich nach Ersatz-Strecken umzusehen. Eigentlich wäre in Deutschland dafür der Hockenheimring vorgesehen. Doch wollten die Verantwortlichen möglichst viele Zuschauer neben der Strecke sehen. Wegen der unterschiedlichen Corona-Auflagen kam die Strecke in Baden-Württemberg dann nicht mehr in Frage.

Hilfe von Hygiene-Experten

Schon seit April können zumindest Touristen den Nürburgring wieder besuchen, private Fahrten auf den professionellen Strecken buchen. „Da haben wir erste Erfahrungen gesammelt“, sagt Sprecher Alexander Gerhard. Seitdem haben sich die Projektmanager in enger Abstimmung mit der Geschäftsführung um Hygienekonzepte rund um Abstandsregeln, Maskenpflicht und Kontaktdaten gekümmert. Zur Seite standen dem Veranstalter dabei die Experten des Hygieneinstituts der Universität Bonn.

Das könnte Sie auch interessieren:

Im August durften erstmals wieder 5.000 Zuschauer zum Oldtimer-Grand-Prix kommen. Ende September, zum 24-Stunden-Rennen, waren 10.000 Fans zugelassen. Und nun, da die Formel 1 die Strecke besetzt, sind es 20.000. Dass immer mehr Zuschauer kommen dürfen, liegt daran, dass jeweils weitere Tribünen geöffnet werden.

Das Konzept umfasst viele Regeln: Wer aus einer Region stammt, in der die Inzidenzzahl über 30 liegt, darf nicht kommen. Alle anderen können online, kontaktlos also, Tickets kaufen. So kann sich auch niemand um die Angabe der Kontaktdaten drücken. Mit einem personalisierten Ticket ausgestattet, teilen einige der rund 400 Ordner die Zuschauer ihre Parkplätzen zu, ehe es auf die ebenso genau zugewiesenen Plätze geht. Jeweils Gruppen aus vier Personen sitzen mit zwei Meter Abstand. Die Mund-Nasen-Bedeckung darf nur am Platz abgenommen werden.

Emotionen kehren zurück

Ohne Corona würden rund 100.000 Menschen auf dem Gelände Platz finden, nun ist es ein Fünftel. Ob sich das wirtschaftlich überhaupt lohnt? Ja, sagt Nürburgring-Sprecher Gerhard. „Dass wir eine schwarze Null schreiben werden, war uns in den Gesprächen mit der Formel 1 ganz wichtig“, sagt er. Da auch die Formel 1 ein großes Interesse daran hätte, das Rennen in der Eifel auszurichten, seien die Gespräche „partnerschaftlich“ verlaufen. Außerdem sei die Haupteinnahmequelle nicht der Erlös durch die Eintritte, sondern die von der Königsklasse des Motorsports gezahlte Pacht. Und auch, wenn die Großveranstaltung wirtschaftlich kein großer Erfolg wird, sei das Signal wichtig: Die Emotion durch die Zuschauer kommt zurück.

Das hat auch Einfluss auf die Region. Zwar seien die ausgefallenen Veranstaltungen wie „Rock am Ring“ oder der „ADAC-Truck-Grand-Prix“ ein Schlag gewesen. Vom 24-Stunden- sowie dem Formel 1-Rennen allerdings „profitieren auch die stark in Mitleidenschaft gezogenen Branchen“, heißt es von der Kreisverwaltung. Darunter Hotels, Gaststätten, Tankstellenbetreiber. Uschi Regh von Eifel Tourismus sagt: „Im Moment ist jeder Gast wichtig. Deshalb ist die Bedeutung des Nürburgrings noch mal größer als sonst.“