OlympiaWinterspiele beendet – Olympisches Feuer in Peking erloschen
Köln – Das Olympische Feuer ist erloschen, die Spiele sind beendet. Die Winterspiele in Peking fanden vom 4. bis 20. Februar statt. Lassen Sie hier Wettkämpfe, Entscheidungen und Sensationen der diesjährigen Spiele Revue passieren. Die nächsten Winterspiele finden Februar 2026 in Norditalien statt.
+++ IOC-Präsident Thomas Bach erklärt Olympische Winterspiele für beendet +++
Die 24. Olympischen Winterspiele sind am Sonntag zu Ende gegangen. Um 21:31 Uhr Ortszeit sprach IOC-Präsident Thomas Bach die traditionelle Schussformel, um 21:37 Uhr erlosch im Olympiastadion der chinesischen Hauptstadt Peking das olympische Feuer.
Für die deutsche Mannschaft, die nach 109 Wettbewerben mit zwölfmal Gold, zehnmal Silber und fünfmal Bronze im Medaillenspiegel Platz zwei hinter Norwegen belegte, trug Bob-Anschieber Thorsten Margis die Fahne ins „Vogelnest“.
Die nächsten Winterspiele finden vom 6. bis 22. Februar 2026 in Norditalien statt. Hauptorte sind Mailand und Cortina d'Ampezzo, das bereits 1956 Gastgeber war. Zuvor richtet vom 26. Juli bis 11. August 2024 die französische Hauptstadt Paris zum dritten Mal nach 1900 und 1924 Olympische Sommerspiele aus.
Bereits fest stehen auch Los Angeles für 2028 und das australische Brisbane für 2032. In knapp zwei Wochen beginnen in Peking die Paralympics. Sie werden vom 4. bis zum 13. März ausgetragen.
+++ Deutsche Alpin-Skifahrer gewinnen Silbermedaille +++
Die deutschen Skirennläufer haben im letzten alpinen Wettbewerb der Olympischen Winterspiele in Peking doch noch eine Medaille gewonnen. Im Team-Event holten Lena Dürr, Linus Straßer, Emma Aicher, Alexander Schmid und Julian Rauchfuß Silber hinter Österreich. Die Ersatzfahrerin Kira Weidle kam nicht zum Einsatz.Bronze ging an Norwegen. Superstar Mikaela Shiffrin reist damit ohne Medaille zurück in die Heimat. Sie hatte mit den USA im Halbfinale gegen Deutschland verloren. Letztlich reichte es nur zu Platz vier.
Der Wettkampf war wegen Windes am Olympia-Berg Xiaohaituo um einen Tag verschoben worden, aber von starken Böen geprägt. Die Fahnen an den Richtungstoren wurden mit Löchern winddurchlässiger gemacht und später sogar verdreht, die Athletinnen und Athleten wurden im Ziel mit dicken Decken geschützt.
+++Friedrich holt auch im Viererbob Gold – Silber für Lochner +++
Francesco Friedrich ist zum zweiten Mal Olympiasieger im Viererbob. Der 31-Jährige setzte sich am Sonntag in Peking vor Johannes Lochner durch und ist der erste Pilot, der bei zwei aufeinander folgenden Winterspielen im Zweier- und Viererbob siegte. Bronze ging an Justin Kripps (Kanada), Christoph Hafer (Bad Feilnbach) verpasste als Vierter knapp das Podest.Friedrich, auch schon Doppel-Champion von Pyeongchang 2018, wiederholte durch die Triumphe im kleinen und großen Schlitten als erster Bob-Pilot das olympische Double.
+++ Nolte holt Olympiasieg im Zweier – Silber für Jamanka +++
Bob-Pilotin Laura Nolte (Winterberg) hat bei ihrer ersten Olympia-Teilnahme die Gold-Medaille im Zweier gewonnen und dabei einen historischen deutschen Doppelsieg angeführt. Die WM-Dritte setzte sich zusammen mit Deborah Levi vor Mariama Jamanka (Oberhof) mit Sprinterin Alexandra Burghardt durch. Die dritte deutsche Starterin Kim Kalicki (Wiesbaden) verpasste mit Lisa Buckwitz als Vierte das Podest, Elana Meyers Taylor aus den USA holte Bronze.
+++ Medaillenchance: Pechstein im Finale des Massenstartrennens +++
Eisschnellläuferin Claudia Pechstein ist bei den Olympischen Winterspielen in Peking ins Finale des Massenstartrennens eingezogen. Drei Tage vor ihrem 50. Geburtstag qualifizierte sich die Rekord-Olympionikin am Samstag dank eines mutigen Rennens als Siebte ihres Halbfinales für den Endlauf. Damit läuft Pechstein zum Abschluss der Eisschnelllauf-Wettbewerbe im National Speed Skating Oval um eine Medaille.
Die Berlinerin hatte zuvor den Massenstart-Wettbewerb über 16 Runden mit Punktesprints als „ein Lotterie-Rennen“ bezeichnet. „Manche sagen, im Massenstart ist immer eine Überraschung möglich. Das stimmt zwar, aber trotzdem bin ich Realist und sage, dass ich keine Olympia-Medaille mehr holen kann“, hatte sie erklärt.
+++ Wegen starken Windes: Alpines Teamevent auf Sonntag verschoben +++
Das Mixed-Teamevent der alpinen Skirennfahrer bei den Olympischen Winterspielen in China ist auf Sonntag verlegt worden. Wegen starken Windes wurde der Wettbewerb am Samstag zunächst mehrfach verschoben und schließlich ganz von der Tagesordnung genommen. Nun soll er am Sonntag (2.00 Uhr MEZ) nachgeholt werden. Er ist die letzte Chance für die deutsche Alpin-Riege, doch noch eine Medaille zu holen und die zweite Nullnummer nacheinander bei Winterspielen zu verhindern. Doch die Vorfreude schwindet offenbar.
„Es gab keine Möglichkeit, dieses Rennen unter fairen Bedingungen zu starten. Daher kann ich die Entscheidung der Jury auf jeden Fall mittragen“, sagte der deutsche Alpinchef Wolfgang Maier, bevor das Parallelevent neu terminiert wurde. Die Begeisterung der Teams für ein Rennen am Sonntag gehe aber „Richtung Null, weil alle jetzt genug haben und schauen, dass sie hier rauskommen“, so der 61-Jährige. „Der Weltcup geht ja weiter. Jeder versucht, einen geordneten Rückzug hinzubekommen. Die Flieger am Montag sind extrem belegt. Das macht es ein bisschen schwierig.“
Auch die strengen Corona-Maßnahmen und das Wetter wirken sich wohl auf die Motivation aus. „Unter anderen Bedingungen hätte man sofort gesagt: Okay“, sagte Maier. „Ich glaube, dass viele dieser ständigen Kontrolle müde sind. Der Berg zehrt ja an Energie.“ Wind und Kälte setzen den Sportlern zu. „Das brennt einfach aus“, betonte Maier.
Die besten Ergebnisse der Alpinen des Deutschen Skiverbandes (DSV) bei den Spielen in China waren bislang die vierten Plätze von Lena Dürr im Slalom und Kira Weidle in der Abfahrt. Schon 2018 in Pyeongchang war das deutsche Alpin-Team leer ausgegangen. 2014 in Sotschi hatte es noch drei Medaillen gegeben. Maria Höfl-Riesch gewann damals Gold in der Kombination und Silber im Super-G, Viktoria Rebensburg holte Bronze im Riesenslalom.
+++ Eiskunstläuferin Walijewa mit Applaus in Moskau empfangen +++
Nach dem tagelangen Doping-Wirbel und ihrer verpatzten Olympia-Kür ist die 15 Jahre alte Eiskunstläuferin Kamila Walijewa mit Jubel und Applaus von Fans in Moskau empfangen worden. Russische Medien veröffentlichten am Freitag Videos von der Ankunft der Europameisterin am Flughafen Scheremetjewo.
Zu sehen war, wie Anhänger Fahnen schwenkten, Porträts der Sportlerin hoch hielten und laut „Dankeschön“ riefen. Walijewa bekam auch Blumen. Sie äußerte sich selbst aber nicht vor Kameras. Walijewa trug eine schwarze Corona-Schutzmaske. Zu erkennen war, wie sie sich augenscheinlich über den Empfang freute.
Eine Teamkollegin sagte, dass Walijewa auf der Rückreise trotz der Enttäuschung auch schon habe wieder lachen können. Die 15-Jährige hatte Peking direkt am Tag nach dem Einzel-Wettbewerb, in dem sie durch die verpatzte Kür auf Rang vier zurückgefallen war, verlassen.
+++ DOSB-Chef Weikert zu Walijewa-Auftritt: „Für mich sehr verstörend“ +++
DOSB-Präsident Thomas Weikert hält den umstrittenen olympischen Kür-Start der 15-jährigen russischen Eiskunstläuferin Kamila Walijewa und das Verhalten ihrer Betreuer für fragwürdig. „Für mich war es sehr verstörend, die Bilder von Kamila Walijewa gestern Abend zu sehen, insbesondere die kalte, unempathische Reaktion ihrer Trainerin im Anschluss“, sagte der Chef des Deutschen Olympischen Sportbundes am Freitag in Peking.
Walijewa-Trainerin Eteri Tutberidse hatte die Gold-Favoritin nach Kür-Ende nicht getröstet, sondern hart kritisiert. „Warum hast du alles so aus den Händen gegeben? Warum hast du aufgehört zu kämpfen“ Erklär mir das!“, sagte die wegen ihrer harten Methoden bekannte Tutberidse, wie auf Videos zu hören war.
Nach tagelangem Wirbel um ihre positive Dopingprobe vom Dezember, die erst bei den Winterspielen in China bekannt geworden war, hatte Walijewa mit einer fehlerhaften Kür am Donnerstag als Vierte hinter der Japanerin Kaori Sakamoto eine Medaille verpasst. Nach dem Kurzprogramm hatte Walijewa noch vorn gelegen. Gold und Silber gingen an die weiteren Tutberidse-Schülerinnen Anna Schtscherbakowa und Alexandra Trusowa.
„Eine 15-jährige Sportlerin einer solchen Situation auszusetzen, ist unverantwortlich. Hier muss das Wohl der Athletin an oberster Stelle stehen“, betonte Weikert. Man müsse eine Diskussion darüber führen, welchen Leistungssport man wolle, sowohl in Deutschland als auch international.
+++ Biathlon-Frauen verpassen Olympia-Medaille im Massenstart +++
Die deutschen Biathletinnen sind zum Abschluss der Olympischen Winterspiele in China ohne weitere Medaille geblieben. Zwei Tage nach Bronze für die Frauen-Staffel belegte Franziska Preuß am Freitag im abschließenden Massenstart den achten Platz. Die 27-Jährige aus Haag leistete sich vier Schießfehler und hatte im Ziel nach 12,5 Kilometern 1:26,4 Minuten Sekunden Rückstand auf die neue Olympiasiegerin Justine Braisaz-Bouchet aus Frankreich. In den Bergen im Nordwesten von Peking ging Silber an die Norwegerin Tiril Eckhoff, Bronze sicherte sich Eckhoffs Landsfrau Marte Olsbu Roeiseland.
Einzel-Olympiasiegerin Denise Herrmann wurde nach fünf Fehlschüssen 13., Vanessa Hinz kam auf Rang 15, Vanessa Voigt auf Platz 18. Die letzte deutsche Olympiasiegerin im Massenstart war Magdalena Neuner 2010 in Vancouver.
+++ Frenzel gibt Entwarnung nach Zusammenbruch +++
Kombinierer Eric Frenzel ist einen Tag nach seinem Zusammenbruch in der Staffel wohlauf. „Es geht mir gut. Es war einfach in dem Moment die enorme Erschöpfung und das viele Laktat, was mich niedergerungen hat“, sagte der 33-Jährige am Freitag auf einer Pressekonferenz. Weil neben dem erschöpft im Schnee liegenden Frenzel ein roter Fleck zu sehen gewesen war, war zunächst die Befürchtung aufgekommen, Frenzel habe Blut gespuckt. Dem widersprach der dreimalige Olympiasieger aber noch einmal. „Ich habe das Bild inzwischen auch gesehen. Nach nur ein, zwei Sekunden kann man schnell diese Schlussfolgerung ziehen. Aber es war kein Blut, sondern eine der Markierungen für den Wechselbereich“, sagte der Sportsoldat.
Der erst drei Tage zuvor aus der Corona-Quarantäne entlassene Frenzel war auf dem dritten Teilstück eingebrochen und hatte nach dem Gewinn der Silbermedaille sogar bei der Siegerehrung auf dem Podest gefehlt. Wenig später hatte er aber schon wieder Interviews gegeben. Frenzel wiederholte zudem seine Äußerung, das Peking „höchstwahrscheinlich“ seine letzten Olympischen Spiele waren. Über seinen weiteren Karriereverlauf wolle er erst nach Saisonende entscheiden. „Wenn das Ganze abgehakt ist, finde ich sicher den Moment, mir Gedanken darüber zu machen“, sagte er.
+++ Friedrich und Lochner überzeugen +++
Die deutschen Bob-Piloten Francesco Friedrich (Oberbärenburg) und Johannes Lochner (Stuttgart) haben einen Tag vor Beginn des olympischen Vierer-Rennens einen guten Eindruck gemacht. Vizeweltmeister Lochner gewann am Freitag den vorletzten Lauf des Abschlusstrainings vor Olympiasieger Friedrich (+0,12 Sekunden). Im Anschluss ließen die deutschen Medaillenanwärter den letzten Übungslauf aus. Christoph Hafer (Bad Feilnbach) ging mit seiner Crew am Freitag nicht mehr an den Start und sparte Kräfte. Am Dienstag hatte Friedrich beim Gewinn seines dritten Olympia-Golds einen historischen deutschen Dreifacherfolg im Zweier vor Lochner und Hafer angeführt. Auch in der Entscheidung der Königsdisziplin am Sonntag gelten die drei deutschen Starter als Favoriten. Die ersten zwei der insgesamt vier Läufe finden am Samstag (ab 9.30 Uhr OZ/2.30 MEZ) statt.
+++ Walijewa will B-Probe öffnen lassen +++
Im olympischen Doping-Skandal um Kamila Walijewa will die russische Eiskunstläuferin mithilfe der B-Probe ihre Unschuld beweisen. Die 15-Jährige werde die Untersuchung der B-Probe beantragen, da unter anderem ein technischer Fehler des Stockholmer Anti-Doping-Labors bei der Analyse ihres Dopingtests vorgelegen haben könne, erklärten Walijewas Anwälte. Dies geht aus der 41-seitigen Urteilsbegründung für das Eilverfahren in dem Fall hervor, die der Internationale Sportgerichtshof Cas am Donnerstagabend veröffentlichte.
In ihrer Verteidigung verwiesen Walijewas Rechtsbeistände auf die „extrem niedrige Konzentration“ des gemäß Anti-Doping-Regeln verbotenen Herzmittels Trimetazidin, das in der A-Probe nachgewiesen worden war. Bei Dopingkontrollen geben Athleten Urin ab, der zu zwei Dritteln in eine A-Probenflasche gefüllt wird. Der Rest bildet die B-Probe.Detailliert ist in dem Urteil der Versuch der Anwälte nachzulesen, den positiven Test mit dem Kontakt Walijewas zu ihrem herzkranken Großvater zu begründen. Dabei sei die verbotene Substanz durch eine Verunreinigung unabsichtlich in den Körper der Athletin gekommen.
+++ Nach Walijewa-Kür: Emotionaler Ausbruch von Katarina Witt im TV +++
Die zweimalige Eiskunstlauf-Olympiasiegerin Katarina Witt hat nach der verpatzten Olympia-Kür der Russin Kamila Walijewa in einem emotionalen Interview scharfe Kritik am Umgang mit der 15-Jährigen geübt. „Das, was jetzt passiert ist, ist das Allerschlimmste. Sie ist daran zerbrochen“, sagte Witt in der ARD. Sie kämpfte während ihres emotionalen Auftritts immer wieder mit den Tränen, drehte sich weg und rang um Fassung. „Könnt ihr erstmal wegschalten?“, fragte sie zu Beginn des Gesprächs sichtlich mitgenommen. „Das ist eigentlich nicht zu ertragen.“
Walijewa hatte zuvor nach dem tagelangen Doping-Wirbel dem Druck nicht standgehalten und am Donnerstag im Damen-Einzel ihre Führung aus dem Kurzprogramm nicht verteidigen können. Sie beendete den Wettbewerb auf dem vierten Platz. „Sie ist ein 15-jähriges Kind und ist daran zerbrochen. Man hat sie jetzt wirklich der Welt zum Fraß vorgeworfen“, kritisierte die frühere Weltklasse-Eiskunstläuferin, die sich immer wieder die Tränen aus dem Gesicht wischte.
„Sie war ein Schatten ihrer selbst, als sie hier rausgegangen ist. Sie konnte nicht gewinnen in diesem ganzen Spiel“, urteilte die 56-Jährige über den Auftritt Walijewas. Am Ende des Interviews mit Moderatorin Jessy Wellmer entschuldigte sich Witt noch für ihren emotionalen Auftritt: „Das tut mir leid, ich muss mich echt entschuldigen für meinen Ausbruch“, sagte sie.
+++ Doping-Skandal zu viel: Wunderkind Walijewa scheitert in der Kür +++
Nach dem tagelangen Wirbel um ihr Dopingvergehen hat die russische Eiskunstläuferin Kamila Walijewa im olympischen Damen-Einzel Platz vier belegt. Die 15-Jährige konnte am Donnerstag in Peking ihre Führung aus dem Kurzprogramm nicht verteidigen.
Gold ging mit 255,95 Punkten an die russische Weltmeisterin Anna Schtscherbakowa. Silber sicherte sich deren Teamkollegin Alexandra Trusowa, Bronze ging an die Japanerin Kaori Sakamoto.
Walijewa zeigte Nerven und patzte in der Kür gleich mehrfach. Sie stürzte beim Vierfach-Salchow und auch der Vierfach-Toeloop gelang nicht ganz.
Als um kurz vor 22.00 Uhr Ortszeit der letzte Ton des „Bolero“ von Maurice Ravel verklungen war, schlug Walijewa die Hände vors Gesicht.
„Man hätte sie schützen müssen. Sie war ein Schatten ihrer selbst“, analysierte die ehemalige Eiskunstläuferin und heutige ARD-Expertin Katharina Witt. Mit diesem Ergebnis ist auch klar, dass es eine Medaillenzeremonie geben wird. Das Internationale Olympische Komitee hatte angekündigt, dass das Ergebnis als vorläufig angesehen und mit einem Sternchen versehen wird. Hintergrund ist der positive Dopingtest Walijewas, die zuvor auch das russische Team zu Gold in Peking geführt hatte.
Das Dopingvergehen aus dem Dezember war erst nach dem Team-Finale bekannt geworden. Die Medaillenübergabe für die Mannschaften wurde deshalb abgesagt. Der Internationale Sportgerichtshof Cas hatte der Europameisterin in einem Eilverfahren danach erlaubt, auch am Damen-Einzel teilzunehmen. Das IOC beschloss, dass es auch für den Fall eines weiteren Medaillengewinns von Walijewa keine Siegerehrung geben wird. In der Hauptsache ist in dem Fall aber noch nicht entschieden.
Das Problem der Medaillenvergabe im Einzel ist damit vom Tisch. Schtscherbakowa zeigte eine fabelhafte Kür, in der die Balancen Technik und künstlerische Gestaltung zu einem wundervollen Ganzen wurde. Obwohl sie nur zwei Vierfache zeigte, verdiente sie sich Gold.
+++ Kombinierer holen Staffel-Silber - Gold an Norwegen +++
Die deutschen Kombinierer haben in ihrem letzten Wettkampf der Olympischen Spiele Silber in der Staffel gewonnen. Eric Frenzel, Vinzenz Geiger, Julian Schmid und Manuel Faißt mussten sich im Teamwettkampf einzig dem überragenden Weltmeister Norwegen geschlagen geben, Bronze ging an Japan.
Der Norweger Jörgen Graabak holte als erster Kombinierer der Geschichte zum vierten Mal Olympia-Gold.Der erst am Montag aus der Corona-Quarantäne entlassene Frenzel stellte mit seiner siebten Olympia-Medaille den Rekord des Österreichers Felix Gottwald ein. Bei vier verschiedenen Winterspielen auf dem Podest hatte vor Frenzel nur der Österreicher Mario Stecher gestanden.
+++ „Druck immens“ - Witt hätte Walijewa nach Hause geschickt +++
Die zweimalige Eiskunstlauf-Olympiasiegerin Katarina Witt hätte die nach einer positiven Dopingprobe nur unter Vorbehalt zur olympischen Frauen-Entscheidung zugelassene Europameisterin Kamila Walijewa (Russland) aus dem Wettbewerb genommen.„Ich hätte sie aus dem Fegefeuer herausgeholt und ins Flugzeug nach Hause gesetzt.
Der Druck für sie ist immens“, sagte die viermalige Weltmeisterin in der ARD. Die 15-jährige Walijewa geht nach dem Kurzprogramm als Führende in die Kür-Entscheidung am Donnerstag.
+++ Skicross: Maier holt Bronze nach Videobeweis +++
Die deutsche Skicrosserin Daniela Maier hat bei den Olympischen Winterspielen in Peking überraschend Bronze gewonnen. Die 25-Jährige aus Urach belegte im Finale im Genting Snow Park Rang vier, wurde nach minutenlanger Videoüberprüfung des Laufs aber auf den dritten Rang hochgestuft. Die Jury begründete dies mit einer Behinderung von Maier durch die Schweizer Ex-Weltmeisterin Fanny Smith.
Gold ging erwartungsgemäß an die schwedische Weltcup-Dominatorin und zweimalige Weltmeisterin Sandra Näslund, Silber an Marielle Thompson, die Olympiasiegerin von 2014. Für die deutschen Ski-Freestyler war es erst die zweite Medaille überhaupt und die erste im Skicross. 1998 hatte Tatjana Mittermayer auf der Buckelpiste Silber gewonnen.
+++ Schreckmoment in der Halfpipe: Ski-Freestyler kracht in Kameramann +++
Ein Zusammenstoß zwischen dem finnischen Freestyle-Skifahrer Jon Sallinen und einem Kameramann hat bei den Olympischen Winterspielen von China für eine Schrecksekunde gesorgt. Beim Halfpipe-Wettbewerb am Donnerstag krachte der 21-Jährige bei einem Sprung mit voller Wucht in den Medienvertreter, der oben auf der Rampe stand und nicht mehr ausweichen konnte. Nach ersten Informationen blieben beide unverletzt.
Im zweiten Durchgang erwischte es dann Ben Harrington. Der Neuseeländer stürzte schwer und musste in der Halfpipe behandelt werden. Der 20-Jährige humpelte anschließend in den Zielraum, hatte sich offenbar nicht schwerer verletzt.
+++ Kanadas Eishockey-Frauen gewinnen zum fünften Mal Olympia-Gold +++
Kanadas Eishockey-Frauen haben in einem umkämpften Finale gegen ihren Erzrivalen USA zum fünften Mal die olympische Goldmedaille gewonnen. Angeführt von Final-Rekordtorschützin Marie-Philip Poulin setzte sich der Favorit bei den Winterspielen in Peking am Donnerstag mit 3:2 (2:0, 1:1, 0:1) gegen den Champion von 2018 durch. Für Kanada war es nach 2002, 2006, 2010 und 2014 der fünfte Olympiasieg, den USA bleibt zum vierten Mal nur Silber.
Nach der Führung durch Sarah Nurse (8. Minute) entschied Poulin mit zwei Toren (16./30.) - ihren Treffern Nummer sechs und sieben in olympischen Endspielen - die Partie. Die 30-Jährige ist die erste Spielerin, die in vier Finals bei Olympia jeweils mindestens ein Tor erzielt hat. Das 1:3 in Unterzahl durch Hilary Knight (37.) sowie das 2:3 wenige Sekunden vor Schluss durch Amanda Kessel (60.) brachten den Sieg der Kanadierinnen nicht mehr ernsthaft in Gefahr.
Die beiden dominanten Teams des Turniers lieferten sich im Wukesong Sports Centre ein intensives Finale. Im 40. Duell der Top-Nationen bei großen Turnieren gewann Weltmeister Kanada dank einer effizienten Leistung zum 22. Mal. Seit Frauen-Eishockey 1998 olympisch wurde, stand Kanada immer im Endspiel, die USA waren nur 2006 nicht dabei. Bronze in Peking hatte sich Finnland durch ein 4:0 gegen die Schweiz gesichert. Deutschlands Eishockey-Frauen waren nicht qualifiziert.
+++ Wirbel um abgesagte Medaillen-Übergabe: Bach trifft US-Team +++
Im Wirbel um die abgesagte Medaillenzeremonie im olympischen Eiskunstlauf-Teamwettbewerb hat IOC-Chef Thomas Bach die verärgerte US-Mannschaft zu einer Aussprache getroffen. Details zu dem Gespräch infolge der Doping-Affäre um die Russin Kamila Walijewa wollte Mark Adams, Sprecher des Internationalen Olympischen Komitees, am Donnerstag in Peking nicht nennen. Die Nachrichtenagentur AP berichtete, Bach habe dem US-Team anstelle ihrer Silbermedaillen vorläufig olympische Fackeln als Geschenk bis zur Klärung des Dopingfalls angeboten.
Hintergrund ist der positive Doping-Test der 15 Jahre alten Walijewa, die das russische Team zu Gold geführt hatte. Das Dopingvergehen aus dem Dezember war erst nach dem Team-Finale bekannt geworden. Die Medaillenübergabe für die Mannschaften wurde deshalb abgesagt. Der Internationale Sportgerichtshof Cas hatte der Europameisterin in einem Eilverfahren danach erlaubt, auch am Damen-Einzel teilzunehmen. Das IOC beschloss daraufhin, dass es auch für den Fall eines weiteren Medaillengewinns von Walijewa keine Siegerehrung geben wird.
Die Athletenvertretung des Olympischen Komitees der USA hatte dies scharf kritisiert. Nun kam es zum Treffen mit Bach.
+++ Zweiter Doping-Fall: Ukrainische Langläuferin positiv getestet +++
Die Olympischen Winterspiele in Peking haben ihren zweiten Doping-Fall. Die ukrainische Langläuferin Valentina Kaminska wurde nach Angaben der Internationalen Test-Agentur (Ita) vom Mittwoch positiv auf verbotene Substanzen getestet. Die Sportlerin sei über den Fall informiert und bis zur Klärung suspendiert worden. Sie darf während der Winterspiele weder an Wettkämpfen noch an Trainings- oder Betreuungsmaßnahmen oder an sonstigen Aktivitäten teilnehmen, hieß es in der Mitteilung.
Die 34-jährige Kaminska hatte schon an den Winterspielen 2014 in Sotschi und 2018 in Pyeongchang teilgenommen. Bei den Wettbewerben im chinesischen Zhangjiakou hatte sie über zehn Kilometer im klassischen Stil Platz 79 und im Sprint Rang 70 belegt. Mit der Staffel war sie 18. geworden.Kaminska hat laut Ita das Recht, die Verhängung der vorläufigen Sperre vor dem Schiedsgericht des Internationalen Sportgerichtshofs anzufechten und eine Analyse der B-Probe zu verlangen. Zuvor war bereits der iranische Ski-Rennfahrer Hossein Saveh Shemshaki bei einer Dopingkontrolle positiv getestet worden.
Für großen Wirbel sorgt bei den Winterspielen die Doping-Affäre um die russische Eiskunstläuferin Kamila Walijewa. Die Gold-Favoritin bei den Damen war allerdings bereits im Dezember positiv auf ein verbotenes Herzmittel getestet worden. Ihr Dopingvergehen wurde jedoch erst während Olympia in Peking bekannt.
+++ Katharina Hennig und Victoria Carl schaffen Langlauf-Sensation +++
Der kühne Gold-Traum der deutschen Skilangläuferinnen ist Wirklichkeit geworden: Katharina Hennig und Victoria Carl sind in Peking sensationell zum Olympiasieg im Teamsprint gestürmt und haben zwölf Jahre nach dem Triumph von Evi Sachenbacher-Stehle und Claudia Nystad in der gleichen Disziplin wieder einen goldenen Triumph für das lange gebeutelte Langlauf-Team gefeiert.
„Wir sind wie im falschen Film und können das gar nicht fassen. Unglaublich, dass wir auf das Staffelsilber noch einen draufsetzen konnten“, sagte die 25 Jahre alte Oberwiesenthalerin Hennig. Die völlig aufgelöste Schlussläuferin Carl (26) meinte: „Ich zittere am ganzen Körper, ich bin voller Adrenalin und laufe herum wie Falschgeld. Erst am letzten Berg habe ich gemerkt, dass es um eine Medaille geht.“
Der erst am Wettkampfmorgen für die leicht angeschlagene Katherine Sauerbrey ins Team gerückten Carl war in einem Wahnsinns-Zielsprint die Riesen-Überraschung gelungen. Die Schlussläuferin des „Thüringen-Express“ setzte sich hauchdünn vor der Schwedin Jonna Sundling und der Russin Natalja Neprjajewa durch. „Das ist so geil, ein besseres Geburtstagsgeschenk gibt es einfach nicht“, brüllte Bundestrainer Peter Schlickenrieder, der am Mittwoch 52 Jahre alt wurde, in den Teamfunk.
+++ Biathletinnen holen Bronze in der Staffel +++
Die deutschen Biathletinnen haben bei Olympischen Winterspielen in Peking die Bronzemedaille in der Staffel gewonnen und damit eine jahrelange Durststrecke beendet. Das DSV-Quartett um Einzel-Olympiasiegerin Denise Herrmann, Startläuferin Vanessa Voigt, Vanessa Hinz und Franziska Preuß musste sich im Rennen über 4x6 km nur den siegreichen Schwedinnen und der Mannschaft des russischen Olympia-Komitees geschlagen geben.Zuletzt hatten die deutschen Skijägerinnen vor zwölf Jahren in Vancouver ebenfalls mit Bronze Edelmetall im Staffelrennen geholt. Vor mehr als einer Woche hatte Herrmann mit dem überraschenden Olympiasieg im Einzel die zuvor einzige Medaille für die deutschen Biathleten in China geholt.
Neue Details im Fall Kamila Walijewa: Drei Subsanzen in Blutprobe gefunden
Neue Details im „Fall“ Kamila Walijewa: Nach Informationen der New York Times seien in der Dopingprobe der 15 Jahre alten Eiskunstläuferin drei unterschiedliche Substanzen zur Behandlung von Herzproblemen entdeckt worden - eine verbotene und zwei erlaubte. Das gehe aus einem Dokument hervor, das bei der Anhörung um die Starterlaubnis der Russin im Einzelwettbewerb der Winterspiele in Peking vor dem CAS vorgelegt worden war.
Walijewa, die nach dem Wirbel das Kurzprogramm am Dienstag gewann und in die Kür am Donnerstag als Favoritin startet, hatte vor den Richtern der Ad-hoc-Kommission des Sportgerichtshofs argumentiert, ihre Probe auf das verbotene Mittel Trimetazidin sei durch ein Medikament ihres Großvaters kontaminiert worden. Das bestätigte der Schweizer Denis Oswald, Vorsitzender der IOC-Disziplinarkommission.Laut New York Times habe Walijewas Großvater in einer Videobotschaft an die russischen Anti-Doping-Behörden der RUSADA erklärt, er nehme das Medikament Trimetazidin, um „Attacken“ zu behandeln. Russische Medien berichteten, Walijewa habe angeblich aus demselben Glas wie ihr Opa getrunken.
Ihre Mutter sagte, Walijewa nehme die Substanz Hypoxen gegen Herzrhythmusstörungen. Zudem tauchte in der Analyse L-Carnitin auf, das gegen Durchblutungsstörungen helfen kann. Die Kombination der drei Substanzen scheine „darauf abzuzielen, die Ausdauer zu erhöhen, Ermüdung zu reduzieren und eine effizientere Nutzung von Sauerstoff zu fördern“, sagte Travis Tygart, Chef der US-Anti-Doping-Agentur USADA.
+++ Bobfahrer Friedrich holt zum zweiten Olmypia-Gold +++
Francesco Friedrich ist als zweiter Deutscher nach André Lange zum zweiten Mal hintereinander zum Olympiasieg im Zweierbob gefahren. Der Rekordweltmeister aus Sachsen setzte sich bei den Winterspielen in China nach vier Läufen mit 0,49 Sekunden Vorsprung vor seinem Teamkollegen Johannes Lochner durch. Christoph Hafer sorgte am Dienstag mit Bronze für den ersten Dreifach-Erfolg der olympischen Bob-Geschichte. Nach vier Olympiasiegen im Rodeln und zweimal Gold im Skeleton war es für Deutschland bereits der siebte Triumph im Eiskanal von Yanqing.
Für die Wiederholung des Erfolgs von Pyeongchang hatte Friedrich seine Pläne kurz vor dem ersten Lauf am Montag über den Haufen geworfen und war auf den Bob von Kim Kalicki gewechselt. Der Schlitten wurde zwar wie auch Friedrichs erste Wahl vom Berliner Institut zur Forschung und Entwicklung von Sportgeräten (FES) gebaut, hatte aber ein für die aktuellen Bedingungen auf der Olympia-Bahn schnellere Abstimmung. Schon im ersten Lauf war der deutsche Fahnenträger mit dem neuen Gefährt zum Bahnrekord von 59,02 Sekunden gerast.
Im dritten Lauf demonstrierte Friedrich erneut seine Vormachtstellung, drückte den Bahnrekord auf 58,99 Sekunden. Gleich danach leistete sich Lochner einen groben Fehler in der Kurve 13, weshalb er mit dem großen Rückstand von 0,48 Sekunden in den Finallauf ging. Auch zum Abschluss fuhr Friedrich erneut die beste Zeit des Felds.
+++ DEB-Team beklagt Beleidigungen nach Olympia-Aus +++
Der Deutsche Eishockey-Bund hat sich nach dem frühen Olympia-Aus des Nationalteams über „persönliche Beleidigungen“ im Internet beklagt. „Wir sind alle enttäuscht aufgrund der bitteren Niederlage heute. Wir bitten Euch, in den Kommentaren auf die allgemeinem Regeln in Sachen Respekt & Ton zu achten“, twitterte der DEB nach dem 0:4 am Dienstag in Peking gegen die Slowakei. Damit ist das Turnier für den mit Gold-Hoffnungen gestarteten Olympia-Zweiten von 2018 schon vor dem Viertelfinale vorbei.
„Persönliche Beleidigungen & Diffamierungen haben auch in einer so schwierigen Stunde nichts zu suchen“, hieß es weiter in dem Statement. Unklar blieb, worauf genau sich dies bezog.
Als faire Verlierer hatten sich allerdings auch einige deutsche Eishockeyspieler nicht präsentiert. Zum Ende des Spiels gegen die Slowaken hatte sich Mannheims David Wolf offenbar aus Frust einen üblen Fausthieb auf den Hinterkopf von Libor Hudacek geleistet und dafür zu Recht eine Matchstrafe kassiert. Auch deswegen gab es Kritik im Netz.
Nach dem Spiel hatten Dominik Kahun und Tom Kühnhackl eigentlich übliche Statements verweigert und DEB-Sportdirektor Christian Künast nicht genehme Fragen beklagt. „Falsche Frage zum falschen Zeitpunkt“, sagte Künast verärgert zu einer Frage zur Zukunft von Bundestrainer Toni Söderholm.
+++ Kombinierer Graabak holt Gold von der Großschanze - Faißt Vierter +++
Die olympische Erfolgsserie der deutschen Kombinierer ist gerissen. Beim Sieg des Norwegers Jörgen Graabak sorgte Manuel Faißt als Vierter für das beste DSV-Ergebnis. Silber ging an Jens Luras Oftebro (Norwegen) vor dem Japaner Akito Watabe.Norwegens Topstar Jarl Magnus Riiber lag nach dem Springen klar in Führung, bog in der Loipe aber nach zwei Kilometern versehentlich auf die Zielgerade ab, musste umkehren und verlor die Führung.
Zweitbester Deutscher wurde Normalschanzen-Olympiasieger Vinzenz Geiger als Siebter, Julian Schmid wurde Zehnter. Die deutschen Kombinierer gingen somit erstmals seit 2010 in einem olympischen Wettkampf leer aus, zuletzt hatten sie in vier Wettbewerben in Folge Gold geholt.
+++ Frühes Olympia-Aus: DEB-Team verpasst Viertelfinale +++
Der Traum von einer erneuten Olympia-Medaille ist für die deutsche Eishockey-Nationalmannschaft schon früh geplatzt. Das Team von Bundestrainer Toni Söderholm unterlag im Play-off der Winterspiele in Peking der Slowakei mit 0:4 (0:1, 0:2, 0:1) und verpasste damit das Viertelfinale. Nach der Silbersensation 2018 in Pyeongchang fliegt die Auswahl des Deutschen Eishockey-Bundes (DEB) diesmal mit leeren Händen nach Hause. Die deutsche Mannschaft gewann nur eines ihrer vier Spiele in Peking - gegen den krassen Außenseiter China (3:2). Libor Hudacek (12.), Peter Cehlarik (28.), Michal Kristof (29.) und Marek Hrivik (58.) trafen für die Slowaken, die am Mittwoch (5.10 Uhr MEZ) in der Runde der letzten Acht auf die USA treffen.
+++ Zweites Olympia-Gold: Snowboard-Königin Gasser eine Klasse für sich +++
Die ganz große Nummer hatte sich Anna Gasser für das filmreife Finale aufgehoben. Mit einem Cab Double Cork 1260, ein Sprung mit dreieinhalb Drehungen, trieb die 30 Jahre alte Österreicherin nicht nur den ohnehin hyperaktiv wirkenden Stadionsprecher beim Big Air in die absolute Eskalation. Sie flog auf ihrem Snowboard damit sozusagen auch an ihrer zehn Jahre jüngeren Konkurrentin Zoi Sadowski Synnott vorbei zum zweiten Olympiagold.
Ein Weltstar in ihrer Sportart war sie ohnehin schon, ebenso ein Werbestar in Österreich. Selbst einen Film über ihr Leben gibt es bereits. Doch mit diesem Triumph hat die erfolgsverwöhnte Gasser nicht gerechnet. „Das Level war so hoch. Es ist total überraschend, dass ich wieder ganz oben auf dem Podium stehe. Ich bin nicht auf Nummer sicher gegangen, habe alles gegeben“, sagte die Kärntnerin.
Die Aura Gassers zieht auch die beste deutsche Freestylerin Annika Morgan in ihren Bann. „Sie ist der Grund, warum Snowboarden so krass abgeht und dass es so eine Progression ist. Sie überschreitet immer das Limit, das ist richtig cool zu sehen“, sagte die 20-Jährige. Eine Grenze will Gasser allerdings auf gar keinen Fall überschreiten. Eine Anfrage des „Playboy“ lehnte die Athletin bereits zweimal ab. Man wolle nicht auf sowas reduziert werden, sagt sie.
+++ Nach Doping-Verdacht: Walijewa beruft sich offenbar auf Medikament ihres Großvaters +++
Der Vorsitzende der IOC-Disziplinarkommission Denis Oswald hat einen Einblick in die mögliche Verteidigungsstrategie der russischen Mannschaft im Fall der positiv auf eine Dopingsubstanz getesteten Eiskunstläuferin Kamila Walijewa gegeben. „Ich war bei der Anhörung nicht dabei, aber ihr Argument war, dass die Kontamination mit einem Mittel passiert ist, das ihr Großvater nimmt“, sagte der Schweizer am Dienstag. Walijewa (15) war am 25. Dezember positiv auf das Herzmedikament Trimetazidin getestet worden, das Resultat des Dopinglabors in Stockholm kam jedoch erst nach dem Sieg der Russen im olympischen Teamwettbewerb am 8. Februar. „Es ist wahr, dass dieses Mittel etwas seltsam ist, vor allem für ein Mädchen in ihrem Alter“, sagte Oswald (74): „Aber solange wir nicht genau wissen, was passiert ist, ist es schwierig, ein Urteil zu fällen.“
Europameisterin Walijewa darf trotz der positiven Probe am Einzelwettbewerb der Frauen teilnehmen, das hatte der Sportgerichtshof CAS am Montag entschieden. Der Fall der minderjährigen Sportlerin wird erst nach den Spielen abschließend behandelt. Noch steht die Öffnung der B-Probe aus, zudem ermittelt die WADA auch im Umfeld des Teenagers. „Es ist nicht vorstellbar, dass ein 15-jähriges Mädchen so etwas alleine tut“, sagte Oswald. Bei einer Sperre könnten Walijewa und dem russischen Team das Mannschaftsgold aberkannt werden.
+++ Skirennfahrerin Weidle verpasst Olympia-Medaille – Suter holt Gold +++
Skirennfahrerin Kira Weidle hat bei den Olympischen Winterspielen von China eine Medaille in der Abfahrt verpasst. Die 25 Jahre alte Starnbergerin wurde in der Königsdisziplin am Dienstag mit 0,71 Sekunden Rückstand auf die Schweizerin Corinne Suter Vierte. Silber gewann die angeschlagene Speed-Dominatorin Sofia Goggia aus Italien gefolgt von Landsfrau Nadia Delago. Nach ihrem zweiten Platz zuletzt im Weltcup von Zauchensee und ihren starken Trainingsleistungen auf der Olympia-Piste galt Weidle als Medaillen-Kandidatin. Doch so bleiben die Alpinen des Deutschen Skiverbandes bei diesen Spielen weiter ohne Edelmetall.
+++ Fahnenträger Friedrich führt zur Halbzeit - Lochner in Schlagdistanz +++
Bob-Dominator Francesco Friedrich (Oberbärenburg) hat zur Halbzeit des Zweier-Rennens sein drittes Olympiagold im Visier - wird von Teamkollege Johannes Lochner (Stuttgart) aber schwer gefordert. Friedrich, Doppel-Champion von 2018, führt bei den Winterspielen in China nach zwei von vier Läufen das Klassement an, Vizeweltmeister Lochner liegt lediglich 0,15 Sekunden zurück.
Ein „unnötiger“ Fehler im zweiten Lauf verärgerte Friedrich, „das war ein bisschen doof von mir, das kostet Zeit“, sagte der Sachse: „Es gilt jetzt, so schnell wie möglich die Videos anzuschauen, die Fehler zu finden, noch bevor es ins Bett geht.“
Dahinter klafft eine gewaltige Lücke, ROC-Athlet Rostislaw Gaitjukewitsch (+0,94 Sekunden) hat als Dritter schon fast eine Sekunde Rückstand. Der dritte deutsche Starter Christoph Hafer (+0,99) liegt in Schlagdistanz zum Bronzerang, somit ist vor den abschließenden beiden Läufen am Dienstag (ab 13.15 Uhr MEZ/20.15 Uhr OZ) sogar ein historischer Dreifachsieg für das Team D greifbar.
Friedrich stellte mit seinem Anschieber Thorsten Margis zum Auftakt einen Start- und Bahnrekord auf, im zweiten Lauf legte er eine weitere Bestmarke für den Start nach. Dann unterliefen dem Rekordweltmeister allerdings Fehler in der Bahn. Lochner und sein Anschieber Florian Bauer nutzten dies und arbeiteten sich mit der Laufbestzeit heran.
+++ Deutsche Skispringer gewinnen Olympia-Bronze im Teamwettkampf +++
Die deutschen Skispringer haben die olympische Bronzemedaille im Teamwettbewerb gewonnen. Karl Geiger, Markus Eisenbichler, Stephan Leyhe und Constantin Schmid mussten sich am Montag bei Temperaturen von unter minus 20 Grad in China nur den siegreichen Österreichern und Silbergewinner Slowenien geschlagen geben. Zum Abschluss der Skisprung-Wettkämpfe auf der riesigen Schanzenanlage in Zhangjiakou war es die zweite Medaille für das Team von Bundestrainer Stefan Horngacher. Geiger hatte am Samstag im Einzel von der Großschanze Bronze gewonnen.
Auf die viertplatzierten Norweger hatte Deutschland am Ende den winzigen Vorsprung von umgerechnet nur gut 40 Zentimetern. Für Eisenbichler und Schmid war die Bronzemedaille das erste Edelmetall bei Winterspielen der Karriere. Vor allem für den 30 Jahre alten Eisenbichler hatte der Erfolg eine zusätzliche spezielle Komponente: 2018 in Pyeongchang war der Siegsdorfer zwar dabei gewesen, wurde für die Mannschaft, die Silber gewann, aber nicht nominiert.
„Ich bin grad durch“, sagte er nach dem Bronze-Coup in China in der ARD. „Ich wollte unbedingt diese Scheiß-Medaille. Das vor vier Jahren hat an mir genagt.“ Mit Sprüngen auf 136 und 139,5 Meter trug er selbst viel dazu bei, seine persönliche Olympia-Rechnung zu begleichen.
+++ IOC: Keine Medaillenzeremonien für Walijewa in Peking +++
Für den Fall eines weiteren Medaillengewinns der positiv auf Doping getesteten Russin Kamila Walijewa im Eiskunstlauf-Einzel wird es bei den Winterspielen in Peking keine Siegerehrung geben. Das entschied die Exekutive des Internationalen Olympischen Komitees am Montag kurz nach der Starterlaubnis für die 15 Jahre alte Europameisterin durch die Sportrichter. Sollte Gold-Favoritin Walijewa sich unter den besten Drei platzieren, wird es demnach weder eine Blumenzeremonie direkt nach dem Wettkampf noch eine Medaillenzeremonie geben, teilte das IOC mit.Zuvor hatte der Internationale Sportgerichtshof Cas den Einspruch des IOC gegen die Aufhebung der vorläufigen Sperre Walijewas durch die russische Anti-Doping-Agentur abgewiesen.
Ihr positiver Dopingtest aus dem Dezember war erst kurz nach dem olympischen Teamwettbewerb bekannt geworden, den die Russen vor den USA und Japan gewonnen hatten. Daraufhin war die feierliche Medaillenübergabe an die Teams abgesagt worden. Sie solle auch nicht mehr während der Peking-Spiele nachgeholt werden, entschied das IOC jetzt.
Es sei „unpassend“, mit einer in der A-Probe positiv auf Doping getesteten Sportlerin, deren Dopingvergehen aber noch nicht endgültig festgestellt sei, eine Medaillenzeremonie abzuhalten. Wegen der ungelösten Situation in der Dopingaffäre forderte das IOC den Eislauf-Weltverband (ISU) auf, 25 statt 24 Teilnehmerinnen zur abschließenden Damen-Kür zuzulassen, sofern sich Walijewa dafür qualifiziert.
Die Medaillenzeremonien sollen laut IOC auf würdevolle Art nachgeholt werden, sobald das sportrechtliche Verfahren um Walijewa abgeschlossen ist.
+++ Dopingfall Walijewa: „Gute Nachrichten“ für Russland - USA „enttäuscht“ +++
Höchst unterschiedlich haben die Nationalen Olympischen Komitees von Russland und den USA auf die Startfreigabe der unter Dopingverdacht stehenden russischen Eiskunstläuferin Kamila Walijewa reagiert. Die Sportrichter des CAS hatten der 15 Jahre alten Europameisterin kurz zuvor eine Startgenehmigung für den am Dienstag beginnenden Einzel-Wettbewerb der Frauen erteilt.
„Das ist die beste Nachricht des Tages. Das ganze Land wird sie und auch alle anderen unserer wundervollen Eiskunstläuferinnen unterstützen“, hieß es in einer ersten Reaktion des russischen NOK. Walijewa hatte das russische Team zum Sieg im olympischen Mannschafts-Wettbewerb geführt, die endgültige Entscheidung über die Medaillenvergabe wird aber voraussichtlich erst nach Abschluss der Winterspiele fallen.
Dagegen äußerte Sarah Hirshland, Präsidentin des US-NOK, Unzufriedenheit mit dem Urteil der CAS-Juristen. „Wir sind enttäuscht von der Botschaft, die von dieser Entscheidung ausgeht. Athleten haben das Recht zu wissen, dass sie alle unter den gleichen Bedingungen antreten. Dieses Recht ist ihnen mit diesem Urteil verweigert worden“, sagte Hirshland.
+++ Eishockey-Nationalmannschaft verliert nur knapp gegen USA +++
Deutschlands Eishockey-Olympia-Team hat bei den Winterspielen in Peking das letzte Vorrundenspiel gegen die USA 2:3 (1:1, 0:1, 1:1) verloren. Damit belegt das Team von Bundestrainer Toni Söderholm in der Gruppe A nur Platz drei hinter den USA und Kanada und spielt am Dienstag ein Entscheidungsspiel gegen die Slowakei um den Einzug ins Viertelfinale.
Gegen die USA traf am Sonntag Patrick Hager schon nach zwei Minuten zur Führung, Tom Kühnhackl (58.) konnte dann nur noch verkürzen. Zuvor hatte die Söderholm-Auswahl 1:5 gegen Kanada verloren und sich am Samstag zu einem 3:2 gegen Außenseiter China gezittert.
+++ Naturschnee bei Olympia: Absagen und Unverständnis bei Athleten +++
Starker Schneefall hat bei den Olympischen Winterspielen von Peking zu einigen Änderungen im Programm und Klagen von Athleten geführt. Am Sonntag wurden die Qualifikationen der Ski-Kunstspringerinnen und für den Slopestyle-Wettbewerb der Ski-Freestylerinnen um einen Tag verschoben, das zweite Abfahrtstraining der Damen ganz abgesagt. Der Riesenslalom der Alpinen wurde trotz vor allem im ersten Lauf extremer Bedingungen ausgetragen. „Das war schon ein bisschen gefährlich. Eigentlich eine Frechheit. Wäre das Rennen vor Olympia gewesen, hätte ich aus Sicherheitsgründen wohl verzichtet“, sagte der Österreicher Manuel Feller. Sein Teamkollege Stefan Brennsteiner bezeichnete die Menge an Neuschnee als „grenzwertig“.
Die Bergregion nördlich von Peking gilt zwar als sehr kalt, aber auch extrem trocken. Niederschlag wie am Sonntag mit mehr als zehn Zentimeter Neuschnee ist nach Angaben von ortskundigen Helfern enorm selten. Die alpinen Pisten sowie die Strecken für Langlauf und Biathlon sind bei den Spielen ausschließlich mit Kunstschnee präpariert worden. Wegen dafür benötigter Wassermengen hatte es Kritik von Umweltschützern gegeben. Auch in Peking fielen einige Zentimeter Schnee, was jedoch keine Auswirkungen hatte.Die Organisatoren zeigten sich trotz der notwendigen Änderungen im Zeitplan zufrieden. „Vor zwei Tagen wussten wir genau, wann wie viel Schnee in jeder Wettkampfstätte fallen wird. Daraufhin konnten wir im voraus warnen“, sagte Sprecher Yang Shuan. Verhindern ließen sich die Absagen letztlich nicht.
+++ „Sehr überrascht“: ARD-Experte Neureuther corona-positiv +++
Im ARD-Team für die Olympischen Winterspiele von Peking gibt es den nächsten Corona-Fall. Der frühere Alpin-Star und heutige Experte Felix Neureuther wurde in der Olympia-Sendung am Sonntagmorgen per Video zugeschaltet. „Mir geht's super, also alles gut. Heute Nacht vor der Sendung den üblichen Corona-Test gemacht und positiv“, sagte der 37-Jährige zu Moderatorin Jessy Wellmer. „Sehr überrascht, tut mir auch wirklich unheimlich leid. Schade, dass wir getrennt sind, Jessy.“
Neureuther ist nicht der erste Corona-Betroffene bei der ARD. Zuletzt war Biathlon-Olympiasieger Arnd Peiffer positiv auf das Virus getestet worden und konnte nicht im Olympia-Studio in Mainz als Experte auftreten. Moderator Michael Antwerpes, Reporterin Lea Wagner und Investigativjournalist Hajo Seppelt hatten wegen ihrer Infektionen die Reise nach Peking nicht antreten können. Reporter Claus Lufen musste nach einem positiven Test in die Quarantäne in Peking und hatte diese nach gut einer Woche wieder verlassen.
+++ Deutsches Alpin-Trio chancenlos +++
Für das deutsche Alpin-Trio haben die Technik-Wettbewerbe mit einem Dämpfer begonnen. Alexander Schmid und Linus Straßer schieden im Riesenslalom bereits im ersten Durchgang nach Fahrfehlern aus, Julian Rauchfuß landete mit mehreren Sekunden Rückstand abgeschlagen im hinteren Feld. Das Rennen am Xiaohaituo Mountain war geprägt von schlechten Sichtverhältnissen aufgrund von Nebel und Schneefall. Führender zur Halbzeit ist Goldfavorit Marco Odermatt aus der Schweiz, der in dieser Disziplin in diesem Winter vier Weltcup-Siege gefeiert hatte. Auf dem zweiten Platz liegt Stefan Brennsteiner aus Österreich gefolgt vom Franzosen Mathieu Faivre.
+++ Neise erste deutsche Skeleton-Olympiasiegerin +++
Hannah Neise (Winterberg) hat sich völlig überraschend zur ersten deutschen Olympiasiegerin im Skeleton gekrönt. Einen Tag nach dem historischen Triumph von Christopher Grotheer bei den Männern gewann die frühere Juniorenweltmeisterin bei den Winterspielen in China die Frauen-Entscheidung vor der Australierin Jaclyn Narracott. Kimberley Bos aus den Niederlanden holte Bronze.Weltmeisterin Tina Hermann (Königssee) verpasste die Medaille als Vierte knapp. Jacqueline Lölling (Winterberg), Olympia-Zweite von 2018, landete auf Platz acht.
Eine deutsche Olympiasiegerin im Skeleton hatte es zuvor nicht gegeben, ausgerechnet Neise schrieb nun Geschichte: Die 21-Jährige stand bislang noch nie auf einem Weltcup-Podest.
Der Triumph setzte zudem die deutsche Siegesserie im Eiskanal von Yanqing fort. Bei allen insgesamt sechs Entscheidungen im Rodeln und Skeleton siegte das Team D. Ab Sonntag starten die Bob-Wettbewerbe.
+++ Skispringer Karl Geiger holt Bronze +++
Skispringer Karl Geiger hat Bronze im Wettkampf von der Großschanze gewonnen. Der Skiflug-Weltmeister musste sich in Zhangjiakou einzig dem überragenden Norweger Marius Lindvik und Ryoyu Kobayashi aus Japan geschlagen geben. Für das Team D war es die erste Bronzemedaille der Winterspiele in Peking. Ex-Weltmeister Markus Eisenbichler landete auf Rang fünf.
Für Geiger ist es die zweite Olympia-Medaille der Karriere, vor vier Jahren hatte er Silber mit dem Team gewonnen. Im Einzel von der Normalschanze war der Oberstdorfer nicht über den 15. Rang hinaus gekommen.
+++ Deutsche Langläuferinnen holen Silber in der Staffel +++
Die deutschen Skilangläuferinnen haben bei den Olympischen Winterspielen in Peking überraschend Silber in der Staffel gewonnen und damit für die erste Langlauf-Medaille des DSV beim einem Großereignis seit acht Jahren gesorgt. Nach 4x5 km mussten sich Katherine Sauerbrey (Steinbach-Hallenberg), Katharina Hennig (Oberwiesenthal), Victoria Carl (Zella-Mehlis) und Sofie Krehl (Oberstdorf) nur der Mannschaft des Russischen Olympischen Komitees geschlagen geben. Bis zum letzten Wechsel hatte das Quartett noch in Führung und auf Goldkurs gelegen. Bronze ging an Schweden.
Seit Bronze 2014 in Sotschi durch die Frauen-Staffel um die heutige Biathlon-Olympiasiegerin Denise Herrmann hatte kein deutscher Langläufer und keine deutsche Langläuferin bei Olympischen Spielen oder Weltmeisterschaften auf dem Podium gestanden.
+++ Deutsche Kombinierer Frenzel und Weber weiter in Quarantäne +++
Die beiden Nordischen Kombinierer Eric Frenzel und Terence Weber müssen nach ihren positiven Corona-Tests weiterhin in Quarantäne bleiben und um ihren Einsatz bei den Olympischen Winterspielen bangen. „Es ist leider weiterhin so, dass sich die Werte sehr stabil halten in einem Rahmen, der hier in China eine Freigabe für den Sport noch nicht zulässt“, sagte Mannschaftsarzt Stefan Pecher am Samstag in Zhangjiakou.
Körperlich gehe es beiden Sportlern „sehr gut“, sagte er. „Die Quarantäne-Bedingungen sind annehmbar.“ Mental sei die Situation „natürlich schwieriger“. Frenzel und Weber waren bei ihrer Einreise in Peking positiv auf das Coronavirus getestet worden.
Die beiden Leistungsträger hatten das Einzel von der Normalschanze, in dem Teamkollege Vinzenz Geiger die Goldmedaille gewann, bereits verpasst. Am Dienstag steht zunächst der Einzel-Wettkampf von der Großschanze an, am Donnerstag folgt zum Abschluss die Team-Entscheidung.
+++ Wohl nur wenige Infektionen bei Spielen +++
Die Zahl der Corona-Fälle bei den Olympischen Winterspielen in Peking hält sich weitgehend stabil auf niedrigem Niveau. Bei den täglichen Tests aller Olympia-Teilnehmer in der geschlossenen Blase wurden am Freitag acht neue Infektionen entdeckt, wie die Organisatoren am Samstag in Peking mitteilten. Am Vortag waren es elf - nach einem Tiefstand am Dienstag mit fünf Fällen.
Allein am Freitag wurden wieder 71.000 Tests vorgenommen. Vier neu Infizierte waren Athleten oder Teammitglieder, während vier weitere Fälle unter anderen Teilnehmern entdeckt wurden. Seit Beginn der Anreise zu den Winterspielen am 23. Januar wurden insgesamt 426 Infektionen nachgewiesen. Insgesamt gab es seither mehr als 1,2 Millionen PCR-Tests.
Für die Winterspiele gelten extrem strenge Vorsichtsmaßnahmen gegen das Coronavirus. Alle Teilnehmer, von Athleten über Betreuer bis hin zu Journalisten, dürfen sich nur in geschlossenen Kreisläufen bewegen und sind vom Rest des Landes und der normalen chinesischen Bevölkerung komplett abgetrennt.
+++ Skeletonpilot protestiert bei Olympia: „Kein Krieg in der Ukraine“ +++
Der ukrainische Skeleton-Pilot Wladislaw Heraskewitsch hat bei den Winterspielen in China eine politische Botschaft gegen einen möglichen Krieg in seiner Heimat gesendet. Nach dem dritten Lauf am Freitag zeigte der 23-Jährige im Zielbereich des Eiskanals von Yanqing einen selbst gebastelten Zettel in den Landesfarben der Ukraine mit der Aufschrift „No war in Ukraine“ („Kein Krieg in der Ukraine“) in die Kameras.
Das Internationale Olympische Komitee teilte mit, Heraskewitsch müsse nicht mit Konsequenzen rechnen. Es habe sich um einen generellen Aufruf zum Frieden gehandelt, die Sache sei damit erledigt. Politische Botschaften sind Sportlern bei olympischen Wettkämpfen untersagt. Vor den Spielen in Tokio im vergangenen Jahr hatte das IOC allerdings die die Regel 50.2 der Olympischen Charta modifiziert. Demnach könne protestiert werden, solange die Prinzipien des Olympismus eingehalten werden, es sich „nicht direkt oder indirekt gegen Menschen, Länder, Organisationen und/oder ihre Würde richtet“ und andere Sportler nicht in ihrer Vorbereitung gestört werden.
+++ Grotheer gewinnt historisches Skeleton-Gold für Deutschland +++
Ungläubig hob Christopher Grotheer den Zeigefinger, brüllte dann mit kurzem Zögern mit der Deutschland-Fahne in den Händen seine Freude heraus: Mit dem historischen ersten Olympiasieg für deutsche Skeletonpiloten hat der 29-Jährige die Gold-Festspiele bei den Winterspielen in China fortgesetzt.
Einen Tag nach dem Ende der Rodel-Wettbewerbe mit insgesamt vier Goldmedaillen raste der Weltmeister im Eiskanal von Yanqing zum größten Erfolg seiner Karriere und hatte beim deutschen Doppelsieg deutliche 0,66 Sekunden Vorsprung vor seinem Teamkollegen Axel Jungk. Bronze gewann der Chinese Yan Wengang.
Für Grotheer ist der Olympiasieg der absolute Jackpot. Die 20 000 Euro Siegprämie kann er gleich auf zwei Großprojekte aufteilen: Den Hausbau in der Nähe von Oberhof und die Hochzeit mit seiner Freundin Mary Ann im Mai. Mit 0,85 Sekunden Vorsprung vor Jungk war der Thüringer in den finalen Lauf gegangen und raste auch da ganz cool bäuchlings ins Tal.
Sein 45 Kilogramm schwerer Schlitten war mit über 130 km/h wieder der schnellste im Feld, dabei fährt Grotheer noch das Modell aus dem Vorjahr.
+++Skispringer Eisenbichler Sechster der Quali +++
Skispringer Markus Eisenbichler hat mit einer starken Qualifikation leise Hoffnungen für die Olympia-Entscheidung von der Großschanze am Samstag geweckt. Der ehemalige Weltmeister landete mit einem Flug auf 129,0 m auf Rang sechs und war damit bester der zuletzt so enttäuschenden DSV-Adler.
Hoffnungsträger Karl Geiger kam an seinem 29. Geburtstag mit 128,0 m auf den zwölften Platz.„Ich bin auf dem richtigen Weg, es macht wieder mehr Spaß“, sagte Eisenbichler. Teamkollege Geiger war dagegen weniger zufrieden. „Es sind sehr zähe Spiele für mich bis jetzt. Ich hätte nicht gedacht, dass es so schwer von der Hand geht, weil ich das ganze Jahr nie solche Probleme hatte. Ich muss wieder von vorne und von ziemlich weit unten anfangen“, sagte der Oberstdorfer.
Gewinner der Qualifikation wurde der Norweger Marius Lindvik mit 135,0 m vor seinem Teamkollegen Halvor Egner Granerud und Routinier Peter Prevc aus Slowenien. Normalschanzen-Olympiasieger Ryoyu Kobayashi aus Japan musste sich mit Rang neun begnügen.
+++ Positiver Dopingtest bei Eiskunstläuferin Walijewa bestätigt +++
Die russische Eiskunstlauf-Olympiasiegerin Kamila Walijewa ist vor den Winterspielen in Peking positiv auf das Stimulans Trimetazidin getestet worden. Das teilte die vom Internationalen Olympischen Komitee (IOC) beauftragte Internationale Testagentur ITA am Freitagmorgen mit. Ob die 15-Jährige, die am Montag mit der russischen Mannschaft Gold im Teamwettbewerb gewonnen hatte, am Einzelwettbewerb teilnehmen darf, entscheidet sich vor dem Sportgerichtshof CAS. Walijewas positive Probe wurde laut ITA-Mitteilung am 25. Dezember am Rande der russischen Eiskunstlauf-Meisterschaften in St. Petersburg genommen.
Das WADA-akkreditierte Labor in Stockholm teilte den positiven Befund am Dienstag mit - einen Tag nach dem olympischen Teamwettbewerb. Die russische Anti-Doping-Agentur RUSADA sprach eine vorläufige Sperre aus, hob diese nach einem Einspruch Walijewas aber bereits am Mittwoch wieder auf. Das IOC legte Einspruch gegen diese Entscheidung ein.
+++ Snowboard: White ohne Medaille – Höflich wird Achter +++
Snowboard-Superstar Shaun White hat die Krönung seiner einzigartigen Karriere knapp verpasst. Der 35 Jahre alte US-Amerikaner sprang am Freitag im letzten Halfpipe-Wettkampf seiner Laufbahn bei den Winterspielen in Peking nur auf Rang vier. Gold sicherte sich im Genting Snow Park von Zhangjiakou der Weltcupführende Ayumu Hirano (96,00 Punkte) aus Japan, der dreimalige Weltmeister Scotty James (92,50) aus Australien gewann Silber. Bronze ging an den Schweizer Jan Scherrer (87,25).2006, 2010 und 2018 hatte White (85,00) die gesamte Konkurrenz hinter sich gelassen, in Peking verpasste es die „fliegende Tomate“, als erster Athlet viermal Einzelgold bei vier verschiedenen Winterspielen zu gewinnen. Auch 2014 in Sotschi war er Vierter geworden. Andre Höflich (Kempten) schaffte es in seinem ersten Olympiafinale auf einen guten achten Platz.
+++ Bundeskanzler gratuliert Olympia-Team per Videokonferenz +++
Bundeskanzler Olaf Scholz hat dem deutschen Olympia-Team in einer Videokonferenz zum bisherigen Abschneiden bei den Winterspielen in Peking gratuliert und noch viel Erfolg gewünscht. „Auch wenn ich als Kind eher unsportlich war – inzwischen ist meine Begeisterung fürs Joggen und Rudern wohl bekannt“, sagte Scholz am Donnerstag einem Tweet von Regierungssprecher Steffen Hebestreit zufolge.
„Ich wünsche allen Athletinnen und Athleten aus dem Team D noch viel Erfolg - und denen in Isolation die Chance auf einen erfolgreichen Wettbewerb.“ Im Medaillenspiegel steht das deutsche Olympia-Team momentan auf Rang eins.
+++ Eishockey-Team startet mit Niederlage gegen Kanada +++
Vier Jahre nach dem Silber-Coup von Pyeongchang hat die deutsche Eishockey-Nationalmannschaft ihre Olympia-Mission in Peking mit einer krachenden Niederlage begonnen. Das Team von Bundestrainer Toni Söderholm verlor sein Auftaktspiel gegen Weltmeister Kanada mit 1:5 (0:3, 1:1, 0:1).Der ehemalige NHL-Stürmer Tobias Rieder (31.) erzielte das einzige Tor für die Auswahl des Deutschen Eishockey-Bundes (DEB) in der Neuauflage des Halbfinales von 2018. Alex Grant (5.), der Münchner DEL-Profi Ben Street (10.), Daniel Winnik (11.), Maxim Noreau (33.) und Jordan Weal (52.) trafen für die Kanadier, die in Pyeongchang mit 3:4 an Deutschland gescheitert waren.
Nächster Gegner für Söderholms Mannschaft ist am Samstag (9.40 MEZ) Gastgeber China. Zum Abschluss der Vorrunde trifft die DEB-Auswahl am Sonntag (14.10 Uhr MEZ) auf die USA.
+++ Rodel-Teamstaffel holt Gold – Geisenberger erfolgreichste Winter-Olympionikin +++
Die deutschen Rennrodler haben durch den Triumph in der Teamstaffel die Winterspiele in China mit einer perfekten Gold-Bilanz abgeschlossen. Die Einsitzer-Olympiasieger Natalie Geisenberger und Johannes Ludwig rasten am Donnerstag gemeinsam mit den Doppelsitzer-Champions Tobias Wendl und Tobias Arlt vor Österreich und Lettland zum Sieg.
Geisenberger und Wendl/Arlt holten damit jeweils ihre insgesamt sechste olympische Goldmedaille. Die drei Schlittensportler lösten die Eisschnellläuferin Claudia Pechstein als bislang Führende in der Liste der erfolgreichsten deutschen Winter-Olympioniken ab. An der Spitze steht nun Geisenberger, für die neben ihren Goldmedaillen auch einmal Bronze in Vancouver 2010 zu Buche steht.
+++ „Wir bringen es nicht“: Nörl sorgt für nächstes Snowboard-Debakel +++
Die Konkurrenten von Martin Nörl waren längst im Ziel, da trudelte der deutsche Topfavorit noch immer mit hängenden Schultern den Berg hinunter. Als der beste Snowboardcrosser dieses Winters dann mit über zehn Sekunden Verspätung abschwang, war das Olympia-Debakel für die deutschen Mannschaft endgültig perfekt.
„Er wurde abgeräumt, das enttäuscht uns, das fuchst uns“, sagte Sportdirektor Andreas Scheid nach einem Rennen, in dem schief lief, was nicht schief laufen durfte. Schon im Viertelfinale lösten sich sämtliche Medaillenhoffnungen von Nörl in Luft auf: Auf Rang drei liegend raste er im Viertelfinale in den gestürzten Amerikaner Mick Dierdorff hinein.
Erst Stefan Baumeister und Ramona Hofmeister im Parallel-Riesenslalom, jetzt Nörl: Drei Hoffnungsträger, deren Gold-Träume im Genting Snow Park von Zhangjiakou allesamt zerplatzten. Scheid fand dafür klare Worte. „Wir bringen es nicht auf den Punkt. Man braucht dieses Selbstverständnis, hier an den Start zu gehen und zu gewinnen. Das war bei uns nicht da“, sagte er: „Wenn es bei Olympischen Spiele richtig zur Sache geht, können manche eben noch zehn Prozent draufpacken.“
Nörl suchte allerdings gar nicht erst nach Ausreden. „Wenn ich vorne gefahren wäre, hätte keiner auf der Strecke gelegen“, sagte er lapidar zu seinem Sturz. Nach drei Weltcupsiegen in Folge war er in der Form seines Lebens als Goldkandidat angereist, zumindest eine Medaille war fest eingeplant. Geblieben ist ihm nur Enttäuschung: „Natürlich schmerzt das“, sagte er.
+++ Strolz gewinnt alpine Kombination - Jocher bedauert Teilnehmerzahl +++
Der österreichische Skirennfahrer Johannes Strolz hat bei den Olympischen Winterspielen in China die alpine Kombination gewonnen. Zweiter wurde der Norweger Aleksander Aamodt Kilde vor dem Kanadier James Crawford. Der einzige deutsche Starter, Simon Jocher vom SC Garmisch, schied aus. Nachdem sich der 25-Jährige in der Abfahrt am Donnerstag schon einen gewaltigen Rückstand eingehandelt hatte, riskierte er im Slalom alles und war nach einem Fehler draußen. „Mit der Abfahrt war ich total unzufrieden. Ich weiß immer noch nicht ganz, wo die Zeit liegen geblieben ist“, sagte Jocher.
Die Kombination ist ein Wettbewerb mit viel Tradition, aber wenig Perspektive. Im Weltcup zählte sie weder in der vergangenen noch in dieser Saison zum Programm. Zum bis dahin letzten Mal wurde sie bei der WM in Cortina d'Ampezzo vor einem Jahr ausgetragen. Das Gros der Athleten hat sich längst entweder auf die Speed- oder eben die Technik-Disziplinen spezialisiert. In China waren in der Kombination deshalb nun gerade mal 27 Fahrer am Start. Bei den Spielen 2018 in Pyeongchang waren es bei den Herren noch 65 Teilnehmer gewesen.
„Das ist natürlich ein Armutszeugnis“, sagte Jocher mit Blick auf das kleine Starterfeld in Yanqing. „Aber man kann den Leuten nicht böse sein. So wie das Format aktuell ist, ist es nicht immer fair und für den Zuschauer nicht wirklich interessant. Deswegen verstehe ich die Entwicklung.“ Er sei zwar „schon dafür, die Kombi am Leben zu halten“, so der WM-Fünfte. Man müsse sie dann aber „umgestalten“.
+++ Nach Skisprung-Farce: Kontrolleur Jukkara weist Schuld von sich +++
Der finnische Material-Kontrolleur Mika Jukkara hat nach der Skisprung-Farce im olympischen Mixed-Wettbewerb jegliche Kritik von sich gewiesen. „Die Disqualifikationen wurden einzig von Frau Aga Baczkowska ausgesprochen. Ich hatte damit nichts zu tun“, stellte der 58-Jährige in einer schriftlichen Stellungnahme klar, die dem SID vorliegt.Bei der Mixed-Premiere waren fünf Springerinnen aus vier Top-Nationen wegen zu großer Anzüge disqualifiziert worden, betroffen war auch Katharina Althaus (Oberstdorf). Alle vier Nationen hatten dadurch keine Chancen mehr auf die Medaillen.
Anschließend war auch Männer-Kontrolleur Jukkara hart angegangen worden. „Irgendeine Person hat fälschlicherweise behauptet, dass ich während der Kontrollen in der Kabine der Frauen war. Das ist nicht wahr. Da ich gleichzeitig die Männer kontrolliert habe, war das auch gar nicht möglich“, schrieb der FIS-Inspekteur. Für die Frauen sei einzig die Polin Baczkowska zuständig gewesen.Auch Bundestrainer Stefan Horngacher hatte Jukkara kritisiert, bezog sich dabei aber vor allem auf die zahlreichen Kontrollen und Disqualifikationen während der Weltcupsaison.
Auch gegen diese Kritik wehrte sich Jukkara. „Wir haben während der Saison die Regeln genauer eingehalten und die Kontrollen genauer durchgeführt als in den vergangenen Jahren. Das Ergebnis kann man bei den Männern sehen, die Anzüge ähneln sich deutlich mehr als in der Vergangenheit. Das sorgt für mehr Fairness und führt unseren Sport in einer fairere und sicherere Richtung“, so Jukkara.
Der Finne hatte zuletzt auch Rückendeckung bekommen. Jukkara sei nun einmal ein Kontrolleur, „der rigoros auf die Anzüge achtet, und deswegen sind die Herrenwettkämpfe fairer gestaltet“, so Sven Hannawald gegenüber watson.
+++ Aus im Viertelfinale: Snowboard-Hoffnung Nörl verpasst Medaille in Peking +++
Goldhoffnung Martin Nörl ist bei den Olympischen Spielen in Peking im Snowboardcross-Viertelfinale gescheitert. Der 28-Jährige aus Adlkofen, der die letzten drei Weltcups gewonnen hatte, fuhr im Genting Snow Park nach einer Kollision abgeschlagen als Letzter ins Ziel. Nur die beiden besten der vier Starter jedes Laufs stehen in der Vorschlussrunde.Nörl kollidierte auf Platz drei liegend mit dem kurz zuvor gestürzten US-Amerikaner Mick Dierdorff. Weltmeister Lucas Eguibar (Spanien) und Alessandro Hämmerle (Österreich) zogen uneinholbar davon. Auch Umito Kirchwehm (Altglashütten) schied im Viertelfinale nach einem Sturz aus. Für Paul Berg (Konstanz) war schon in der Runde zuvor Schluss.
+++ Erster Dopingfall in Peking? – Siegerehrung verschoben +++
Im Wirbel um die weiter offene Medaillenvergabe im olympischen Teamwettbewerb der Eiskunstläufer hat das IOC Berichte über einen Dopingfall als „Spekulationen“ bezeichnet. „Es wäre unpassend, wenn wir ein laufendes juristisches Verfahren kommentieren würden“, sagte Mark Adams, der Sprecher des Internationalen Olympischen Komitees, am Donnerstag. Zuvor war die für Dienstag geplante Siegerehrung in dem Wettbewerb ohne weitere Angabe von Gründen verschoben worden.
Medienberichten zufolge könnte der Grund ein möglicher positiver Doping-Test eines Beteiligten vor den Winterspielen in Peking sein. „Wir werden nicht alle möglichen Spekulationen kommentieren“, sagte Adams. Er verwies generell darauf, dass das IOC alle Dopingtests und die Entscheidung über mögliche Sanktionen an die Internationale Test-Agentur (Ita) und den Internationalen Sportgerichtshof (Cas) übertragen habe.
Die Eiskunstläufer aus Russland hatten den Team-Wettbewerb vor den USA und Japan gewonnen. Russische Offizielle hatten zu Fragen über eine Verwicklung eines ihrer Athleten gesagt, man habe bisher keine offiziellen Informationen dazu erhalten.
IOC-Sprecher Adams konnte nicht sagen, ob über die Medaillenvergabe noch vor dem Abschluss der Winterspiele am 20. Februar entschieden werden kann. „Wir bitten und hoffen auf die Geduld und das Verständnis aller betroffenen Athleten“, sagte er. Die damit befassten Stellen würden „sehr schnell“ arbeiten.
Ein Problem: Den Olympia-Beteiligten aus dem Ausland wird im Zuge der strengen Corona-Maßnahmen empfohlen, China spätestens zwei Tage nach ihrem letzten Wettkampf zu verlassen. Daher ist offen, ob die Medaillenzeremonie noch nachgeholt werden kann. Das IOC ist in der Sache auch in Gesprächen mit dem Weltverband ISU.
+++ Gold-Triple: Doppelsitzer Wendl/Arlt schreiben Rodel-Geschichte +++
Nur einen Tag nach dem historischen Triumph von Natalie Geisenberger haben auch die Doppelsitzer Tobias Wendl und Tobias Arlt olympische Rodel-Geschichte geschrieben. Das Duo aus Berchtesgaden und Königssee fuhr am Mittwoch zur dritten Goldmedaille nacheinander und schloss mit dem insgesamt fünften Olympiasieg bei Winterspielen zu den deutschen Rekordhalterinnen Geisenberger und Claudia Pechstein auf. Silber ging an die Thüringer Toni Eggert und Sascha Benecken, die den ersten deutschen Doppel-Erfolg seit 1992 perfekt machten. Bronze gewannen Thomas Steu/Lorenz Koller aus Österreich.
Mit Start- (7,035 Sekunden) sowie Bahnrekord (58,255) hatten die Routiniers aus Bayern bereits im ersten Lauf ein Zeichen gesetzt. Allerdings lagen sie letztlich nur 0,045 Sekunden vor Eggert/Bennecken und durfte sich im Finale keinen Patzer leisten. Das Duo blieb fehlerfrei, lag am Ende 0,099 Sekunden vor den Teamkollegen. Zuletzt hatten Stefan Krauße/Jan Behrendt und Yves Mankel/Thomas Rudolph in Albertville für einen deutschen Doppel-Erfolg gesorgt.
+++ Kombinierer Geiger holt Gold von der Normalschanze +++
Kombinierer Vinzenz Geiger hat Olympia-Gold im Einzel von der Normalschanze gewonnen. Der Oberstdorfer, der die vergangenen Tage in der Corona-Isolation verbracht hatte, setzte sich nach einem Sprung und einem Langlauf über 10 Kilometer vor dem Norweger Jörgen Graabak und Lukas Greiderer aus Österreich durch.
Für das deutsche Team war es das vierte Gold in Peking .Der Allgäuer setzte eine deutsche Gold-Serie fort: 2018 in Pyeongchang hatten die Kombinierer von Bundestrainer Hermann Weinbuch alle drei Wettkämpfe gewonnen.
+++ Deutsches Eishockey-Team: Masken bei Männerspielen nicht denkbar +++
Das deutsche Eishockey-Team hält Mund-Nasen-Masken bei Olympia-Turnierspielen der Männer wie bei den Frauen praktisch für ausgeschlossen. „Ich glaube nicht, dass Männer mit Masken spielen würden“, sagte der Sportdirektor des Deutschen Eishockey-Bundes, Christian Künast, am Mittwoch zum Start des Männerturniers in Peking. Noch deutlicher hatte sich zuvor der deutsche Männer-Bundestrainer Toni Söderholm geäußert: „Wir würden nicht mit Masken spielen. Ich glaube nicht, dass das gesund ist.“
Im Frauenturnier sorgen derzeit die Auftritte des russischen Teams für Wirbel. Laut Weltverband IIHF wurde nach dem viel beachteten Spiel gegen Kanada ein weiterer Corona-Fall im russischen Team bekannt. Demnach musste Angreiferin Polina Bolgarewa vor dem 0:5 am Dienstag gegen Finnland in Isolation. Beim 1:6 gegen Kanada hatte sie am Montag aber noch mitgespielt.
Das Spiel hatte unter kuriosen Bedingungen stattgefunden. Zunächst hatten sich die Kanadierinnen geweigert, gegen die Russinnen anzutreten, weil deren Corona-Tests nicht rechtzeitig komplett vorgelegen hatten. Das Spiel begann dann mit gut einstündiger Verspätung, beide Teams trugen Masken.
+++ Skirennläuferin Dürr verpasst Medaille um 0,07 Sekunden +++
Skirennläuferin Lena Dürr hat eine greifbar nahe Medaille bei den Olympischen Spielen hauchdünn verpasst. Als Führende nach dem ersten Lauf belegte die 30 Jahre alte Münchnerin im Slalom den vierten Rang. Zu Bronze fehlten ihr 0,07 Sekunden. „Es tut grad richtig weh, noch dazu war es echt knapp“, sagte Dürr mit Tränen in den Augen im ZDF und ergänzte: „Es ist bitter, es ist auch ganz knapp auf den ersten Platz.“
Gold gewann Petra Vlhova (Slowakei), die nach dem ersten Lauf auf Rang sieben gelegen hatte. Sie siegte vor Weltmeisterin Katharina Liensberger (Österreich/+0,08 Sekunden) und Wendy Holdener (Schweiz/+0,12). Emma Aicher belegte Rang 18. Mikaela Shiffrin (USA) war im ersten Lauf ausgeschieden.
+++ US-Biathlet erlebt Geburt seines ersten Kindes via Videocall +++
Der US-amerikanische Biathlet Leif Nordgren hat die Geburt seines ersten Kindes via Videocall miterlebt. „Das war wirklich cool“, sagte der 32-Jährige, der bei den Olympischen Spielen in Peking im Einsatz ist: „Es war wirklich schön, quasi die ganze Zeit mit meiner Frau über Video-Chat zu sprechen. Ein wirklich besonderer Tag für unsere Familie.“Nordgren belegte am Dienstag, einen Tag nach der Geburt seiner Tochter, im Einzel über 20 km mit sieben Strafminuten den 87. Platz. „Ich kann es kaum fassen, wie süß dieses Mädchen ist, und ich kann es nicht erwarten, nach Hause zu kommen und sie zu treffen“, schrieb Nordgren auf Instagram: „Caitlin, das haben wir gut gemacht.“
Seine Frau Caitlin Nordgren arbeitet als Meteorologin für den TV-Sender NBC. Schon vor Monaten hatte das Paar gemerkt, dass der Geburtstermin „kein gutes Timing“ sei, wie sie sagte. Leif Nordgren könne es nun kaum abwarten, die Winterspiele hinter sich zu bringen und nach Hause zu kommen. Das sei „wirklich aufregend“, etwas „so Großes“ zu haben, zu dem man heimkommt, sagte er.
+++ Nächstes Drama um Shiffrin: US-Skistar weint nach Slalom-Aus +++
Mikaela Shiffrin schloss beim Sprechen immer wieder die Augen oder machte kurze Pausen, doch dann konnte sie die Tränen nicht mehr zurückhalten. „Es ist nicht das Ende der Welt“, sagte der Ski-Superstar nach dem nächsten Debakel bei den Olympischen Spielen in China. „Aber ich glaube, ich muss viel hinterfragen jetzt.“ Nach ihrem frühen Aus im Riesenslalom patzte die Amerikanerin auch im ersten Lauf des Slaloms am Mittwoch und war nach wenigen Toren schon draußen. Mit hängendem Kopf und ungläubiger Miene saß die 26-Jährige minutenlang neben der Strecke, ehe sie zu den Interviews schritt.
Innerhalb von nur drei Tagen hat die langjährige Alpin-Dominatorin in Yanqing schon zwei große Medaillenchancen liegen lassen. Die größte hat sie nun wohl noch in der Kombination. Sie werde versuchen, noch einmal den Reset-Knopf zu drücken, kündigte sie an. „Vielleicht gelingt es mir diesmal besser“, sagte sie. Auch, wenn sie nicht genau wisse, wie. Shiffrin, normal die Konstanz in Person, kennt solche Situationen nicht. „Natürlich ist der Druck groß, aber das war nicht das größte Thema heute“, sagte sie. „Ich wollte die aggressivste Linie fahren“, analysierte sie ihren kurzen Lauf. Womöglich hat sie es mit ihrer Attacke übertrieben. „Ich bin mit starker Mentalität gestartet - dann war ich draußen“, sagte sie. „Es ist enttäuschend.“ Der Slalom ist Shiffrins absolute Paradedisziplin. Neben Olympia-Gold 2014 holte sie hier schon vier WM-Titel und 47 Weltcup-Siege - mehr als jedes andere Ski-Ass in einer Disziplin.
+++ Geisenberger holt fünftes Olympia-Gold - Berreiter Zweite +++
Natalie Geisenberger (Miesbach) hat ihr fünftes Olympia-Gold im Rennrodeln gewonnen. Die Rekordweltmeisterin setzte sich bei den Winterspielen in Peking am Dienstag nach vier Läufen vor ihrer Teamkollegin Anna Berreiter (Berchtesgaden) durch, die bei ihrem Olympia-Debüt gleich Silber gewann.
Bronze ging an die Russin Tatjana Iwanowa. Weltmeisterin Julia Taubitz (Oberwiesenthal) verpasste nach ihrem Sturz vom Vortag als Siebte das Podest deutlich.Geisenberger zog durch den Sieg nach Gold-Medaillen mit der bislang erfolgreichsten deutschen Winter-Olympionikin Claudia Pechstein gleich. In der Teamstaffel am Donnerstag kann sie sich nun sogar den alleinigen Rekord vor der Eisschnellläuferin sichern.
+++ Chinesische Behörden sperren Konten nach Shitstorm gegen Eiskunstläuferin +++
Nach einem weiteren kleinen Internet-Shitstorm gegen die chinesische Eiskunstläuferin Zhu Yi hat die Social-Media-Plattform Weibo 93 Konten gesperrt und mehr als 400 Beiträge gelöscht. Zudem wurden Nutzer aufgefordert, dem Management Inhalte zu melden, die gegen Regeln verstoßen. Das berichtete Chinas englischsprachige Tageszeitung Global Times.
Nach einem schwachen Auftritt im Kurzprogramm des olympischen Mannschafts-Wettbewerbs in Peking hatte Zhu auch im Kürfinale dem immensen Erwartungsdruck nicht standhalten können. Die in den USA als Beverly Zhu geborene Athletin beendete ihr Programm nach mehreren Stürzen unter Tränen, die 19-Jährige blieb fast 20 Punkte unter ihrer Bestleistung.
„Ich werde einfach weitermachen und versuchen, mich nicht von äußeren Einflüssen ablenken zu lassen. Aber es gibt viel Druck, und die Leute erwarten viel von mir“, sagte Zhu nach der Teamentscheidung. Der Einzelwettbewerb beginnt am 15. Februar und wird am 17. Februar abgeschlossen.Zhu war bereits im Kurzprogramm gestürzt und hatte das chinesische Team im Ranking zurückgeworfen. In der Folge hagelte es unter anderem mit den später deaktivierten Hashtags #ZhuYiFellOver (Zhu Yi ist gestürzt) und #ZhuYiMessedUp (Zhu Yi hat es vermasselt) viel Spott für Zhu, die seit 2018 für China startet.
+++ Weiterer Corona-Fall im deutschen Olympia-Team +++
Bei den Winterspielen in China gibt es einen weiteren Corona-Fall im deutschen Olympia-Team. Das teilte der Deutsche Olympische Sportbund (DOSB) am Dienstag mit. Der Verband informierte zunächst nicht darüber, um wen es sich handelt. Der Test wurde bei der Anreise am Dienstag am Flughafen von Peking genommen. Das Teammitglied ist nach DOSB-Angaben symptomfrei und wurde vom Rest der Mannschaft separiert. Wie üblich wird nun ein zweiter PCR-Test zur Bestätigung des Ergebnisses durchgeführt.
Bisher waren bei den Spielen drei deutsche Athleten positiv auf das Coronavirus getestet worden. Beim Berliner Eiskunstläufer Nolan Seegert wurde bei der Einreise das Virus nachgewiesen, er verpasste deshalb den Team-Wettbewerb. Die beiden Kombinierer Eric Frenzel und Terence Weber werden am Mittwoch ebenfalls im ersten Wettbewerb nicht am Start sein.
+++ Doll verpasst weitere deutsche Medaille im Biathon knapp - Gold an Fillon Maillet +++
Einen Tag nach dem sensationellen Olympiasieg von Denise Herrmann hat Biathlet Benedikt Doll eine weitere Überraschung im Einzel knapp verpasst. Der 31-Jährige aus Breitnau lag im Klassiker über 20 km bis zum letzten Schießen auf Medaillenkurs, handelte sich dann aber eine zweite Strafminute ein und lag als Sechster 36 Sekunden hinter dem Podium.
„Ich weiß nicht so ganz, ob ich heulen oder mich freuen soll. Von der Platzierung kann man sich recht wenig kaufen“, sagte Doll. Die erneut verpasste Medaille ärgerte ihn mindestens genau so wie am Samstag, als es für Doll mit der Mixed-Staffel nur zum fünften Platz gereicht hatte. „Aber es stimmt mich positiv, dass ich gut und stabil schießen kann. Das ist ein gutes Signal für die nächsten Rennen. Das gibt mir auf jeden Fall Selbstbewusstsein“, sagte der zweimalige Bronze-Gewinner der Winterspiele von Pyeongchang vor vier Jahren.
Auch Roman Rees (SV Schauinsland) zeigte mit nur einem Fehlschuss ein starkes Rennen und wurde direkt hinter seinem Teamkollegen Siebter. Seine erste olympische Goldmedaille holte der französische Gesamtweltcup-Führende Quentin Fillon Maillet (2 Strafminuten) vor dem fehlerfreien Überraschungsmann Anton Smolski (Belarus/+14,8 Sekunden). Bronze ging an den norwegischen Biathlonstar Johannes Thingnes Bö (2/+31,1).
+++ Langjähriger Skisprung-Materialkontrolleur: „Das war ein Desaster“ +++
Der langjährige Skisprung-Materialkontrolleur Joseph Gratzer hat die Vorkommnisse beim olympischen Mixed-Wettbewerb verurteilt und seinen Nachfolger Mika Jukkara schwer kritisiert. „Das war ein Desaster!“, sagte Gratzer der „Tiroler Tageszeitung“, nachdem fünf Frauen um Katharina Althaus für ihre regelwidrigen Anzüge disqualifiziert wurden. Die Schuld dafür trägt in Gratzers Augen auch sein Nachfolger. „Ich habe den Eindruck, dass er von heute auf morgen alles verändern und die Kontrolltätigkeit anders anlegen will. Für mich ist er momentan nicht der richtige Mann auf dem Platz, da hat man sich wohl geirrt“, sagte der Österreicher Gratzer.
Der 66-Jährige gab den Posten erst mit Ende der vergangenen Saison im März 2021 ab. Über seine Zeit und den krassen Kontrast am Montagabend in Zhangjiakou sagte Gratzer: „Unsere Prämisse war immer: Die Materialkontrolle darf in einem Wettkampf nie ganz im Vordergrund stehen. Sie ist eine Randerscheinung, die Fairness und Chancengleichheit garantiert. Das ist offensichtlich in diesem Fall nicht gelungen.“ Österreich, Japan, Norwegen und Weltmeister Deutschland hatten so kaum noch Medaillenchancen, das deutsche Quartett um Althaus schaffte es nicht einmal in den zweiten Durchgang.
+++ 3,21 Millionen sehen Herrmanns Gold-Triumph +++
Denise Herrmanns Sturmlauf zum Biathlon-Gold hat dem ZDF am dritten Finaltag der 24. Olympischen Winterspiele in Peking eine gute Quote beschert. 3,21 Millionen Fans verfolgten am späten Montagvormittag den Triumph der Oberwiesenthalerin im 15-km-Einzelrennen. Dies bedeutete einen Marktanteil von 43,6 Prozent.Fast identisch war die Zahl der Zuschauer und Zuschauerinnen am Nachmittag beim sportlichen Drama um die deutschen Skispringer. Das Aus durch die Disqualifikation der Olympiazweiten Katharina Althaus im Mixed-Teamwettbewerb verfolgten 3,20 Millionen Fans. Der Marktanteil im Zweiten betrug 28,7 Prozent.
+++ Olympia-Debakel für deutsche Snowboarder im Parallel-Riesenslalom +++
Die deutschen Snowboarder haben die erhofften Olympia-Medaillen im Parallel-Riesenslalom klar verpasst. Ramona Hofmeister und Carolin Langenhorst scheiterten in Zhangjiakou am Dienstag im Viertelfinale, Stefan Baumeister qualifizierte sich gar nicht erst für die K.o.-Runde. Auch Melanie Hochreiter und Elias Huber überstanden die Qualifikation nicht, Yannik Angenend scheiterte im Achtelfinale. Der Sieg bei den Damen ging an die überragende Titelverteidigerin Ester Ledecka aus Tschechien, bei den Herren triumphierte der Österreicher Benjamin Karl.
„Vielleicht war es einfach nicht mein Tag“, sagte Hofmeister, die sich nach Bronze bei den Spielen in Pyeongchang 2018 diesmal Gold fest zum Ziel gesetzt hatte. „Ich habe heute auch schon mein Handy verloren.“ Dass es schnell wieder gefunden wurde, konnte sie kaum trösten. „Ich bin sehr enttäuscht. Der Medaillentraum ist geplatzt“, sagte die 25-Jährige nach ihrem Aus gegen die im Gesamtweltcup führende Österreicherin Daniela Ulbing. Im Achtelfinale hatte die Athletin vom WSV Bischofswiesen schon eine Schrecksekunde überstehen müssen. Gegen die Japanerin Tomoka Takeuchi gewann sie erst durch einen Jury-Entscheid, nachdem ihre Kontrahentin sie behindert hatte.
Für Baumeister, der nach zwei ersten und zwei zweiten Plätzen im bisherigen Weltcup-Winter in China ebenfalls zu den Favoriten gehört hatte, war als 18. der Qualifikation da schon längst Schluss.
+++ Kanadas Frauen gewinnen Eishockey-Top-Duell gegen die USA +++
Kanadas Eishockey-Frauen haben das Top-Duell bei den Winterspielen in Peking gegen 2018-Olympiasieger USA 4:2 (1:0, 3:2, 0:0) gewonnen. Am Dienstag schossen Brianne Jenner (15. und 32. Minute), Jamie Lee Rattray (35.) und Marie-Philip Poulin (38./Penalty) die Tore im Duell der beiden Favoriten auf die Gold-Medaille. Dani Cameranesi (30.) und Alex Carpenter (32.) trafen für die USA.
Durch den Sieg im Prestigeduell sicherten sich die Kanadierinnen Platz eins in der Vorrundengruppe A und damit die beste Ausgangsposition für die Viertelfinalspiele am Freitag und Samstag. Deutschlands Frauen hatten sich nicht für die Winterspiele qualifiziert.
Im Mittelabschnitt wurde das Spiel vorübergehend nur von einer Haupt-Schiedsrichterin geleitet, da die Kanadierin Cianna Lieffers einen Schläger ins Gesicht bekommen hatte und die Wunde in der Kabine genäht werden musste. Lieffers kam gegen Ende des zweiten Drittels zurück und unterstützte ihre Landsfrau Elizabeth Mantha von nun an wieder.
+++ Snowboard-Ikone White vor Karriereende: „Ich war der Sport“ +++
Snowboard-Superstar Shaun White blickt kurz vor seinem letzten Wettkampf bei den Olympischen Winterspielen in China mit Stolz auf seine erfolgreiche Karriere zurück. „Ich war der Name des Sports. Ich war der Sport“, sagte der Amerikaner im Interview der „Frankfurter Allgemeinen Zeitung“ (Dienstag). Er liebe den Fakt, Teil des Lebens jüngerer Snowboarder gewesen zu sein.
An diesem Mittwoch steht die Qualifikation für den olympischen Halfpipe-Wettbewerb an. Zu den Favoriten zählt der mittlerweile 36-Jährige nicht. „Aber ich habe große Pläne für dieses Event“, sagte White, der seine aktive Karriere nach den Spielen beenden will.Die Snowboard-Legende hat ihren Sport geprägt wie kein anderer. Bei den Spielen 2006, 2010 und 2018 holte White in der Halfpipe Gold, 2014 wurde er Vierter. „Ich denke ein Teil von mir wird es immer vermissen, ein Champion zu sein. Das Podium zu erreichen und den Champagner zu spritzen“, sagte White.
+++ Bauchlandung von Top-Favoritin Taubitz - Goldträume bei Geisenberger +++
Nach der schmerzhaften Bauchlandung ließ Rodel-Favoritin Julia Taubitz ihren Tränen freien Lauf. Die Weltcup-Gesamtsiegerin eröffnete das olympische Rennen zunächst mit Bahnrekord, stürzte aber im zweiten Lauf in der berüchtigten Kurve 13 mit gut 120 km/h und muss alle Gold-Hoffnungen begraben. Einen Tag nach dem Coup von Johannes Ludwig steht dagegen Taubitz' Rivalin Natalie Geisenberger als Halbzeit-Führende vor der nächsten Goldmedaille. Zweite ist die Olympia-Debütantin Anna Berreiter aus Berchtesgaden. Am Dienstag werden die Läufe drei und vier ausgetragen.
+++ Schock für Skisprung-Mixed - Nach Disqualifikation ausgeschieden +++
Eine Disqualifikation von Silbergewinnerin Katharina Althaus hat Deutschland ein enttäuschendes Aus im olympischen Skisprung-Mixed-Team beschert. Weil der Sprung der 25-Jährigen in der Wertung fehlte, schaffte es das Quartett in der Besetzung Selina Freitag, Constantin Schmid, Althaus und Karl Geiger nicht einmal in den zweiten Durchgang. Grund für die Disqualifikation war einen Tag nach der sportlichen Niederlage der Männer um Geiger ein nicht regelkonformer Anzug. Mehr Details gab es zunächst nicht.
Bis zur Schocknachricht steuerte Deutschland auf eine Medaille zu. Auch, weil vor Althaus auch die Japanerin Sara Takanashi und die Österreicherin Daniela Iraschko-Stolz disqualifiziert wurden. Deren Anzüge wurden später aber wieder kurzzeitig für regelkonform erklärt. Es war ein konfuses Treiben bei den Winterspielen in Zhangjiakou, zeitweise blickte niemand mehr durch.
+++ Entwarnung: ZDF-Kameramann „geht es wieder gut“ +++
Nach den gesundheitlichen Problemen eines ZDF-Kameramanns während der TV-Übertragung der Olympischen Winterspiele aus China hat Moderator Alexander Ruda Entwarnung gegeben. „Ihm geht es wieder gut“, sagte Ruda in der Live-Sendung vom Biathlon aus Zhangjiakou und ergänzte: „Er hatte eine kleine Unterkühlung, das hatte er vorher schon einmal. Er hat etwas getrunken, die Maske abgenommen und einmal durchgeatmet.“
Während Ruda und Experte Sven Fischer den Olympiasieg von Denise Herrmann im Einzel analysierten, hatte der Kameramann über Übelkeit geklagt und offenbar Probleme, stehen zu bleiben, das Fernsehbild war äußerst unruhig. „Ist hier alles in Ordnung, sind wir noch im Bild?, fragte Ruda.
Das ZDF unterbrach in der Folge kurzzeitig die Übertragung aus China und gab zurück in das Sendestudio nach Mainz.
+++ Biathletin Herrmann gewinnt Olympia-Gold im Einzelrennen +++
Biathletin Denise Herrmann hat sich zur Olympiasiegerin im Einzel gekrönt und dem deutschen Team bei den Winterspielen in Peking die zweite Goldmedaille beschert.
Die 33-Jährige aus Oberwiesenthal leistete sich im Klassiker über 15 km nur eine Strafminute und schaffte als erst zweite deutsche Wintersportlerin das olympische Double mit Medaillen in zwei verschiedenen Sportarten. 2014 in Sotschi hatte Herrmann Bronze mit der Langlauf-Staffel gewonnen.
Vanessa Voigt (Rotterode) verpasste am Montag eine Medaille nur knapp. Die 24-Jährige lag mit einer Strafminute auf Rang vier nur 1,3 Sekunden hinter der drittplatzierten Marte Olsbu Röiseland (Norwegen/2), Silber ging an Anais Chevalier-Bouchet (Frankreich/1).
+++ Eisschnelllauf: Wüst läuft zum Rekord - Uhrig auf Platz 25 +++
Die niederländische Eisschnelllauf-Ikone Ireen Wüst hat ihr Ausnahmetalent erneut unter Beweis gestellt und olympische Geschichte geschrieben. Die 35-Jährige gewann am Montag in Peking das 1500-m-Rennen, sie hat damit Gold bei fünf verschiedenen Winterspielen gewonnen - Rekord.
Wüst verwies in olympischem Rekord von 1:53,28 Minuten die Japanerin Miho Takagi (1:53,72) und ihre Landsfrau Antoinette de Jong (1:54,82) auf die Plätze. Insgesamt war es für Wüst der sechste Olympiasieg im Eisschnelllauf und die zwölfte Medaille. Im Ranking der erfolgreichsten Winter-Olympioniken schob sie sich auf den vierten Platz vor.
Die einzige deutsche Starterin Michelle Uhrig hatte wie erwartet nichts mit der Entscheidung zu tun. Die 26-Jährige aus Berlin belegte in 2:00,20 Minuten den 25. Rang.
+++ Skirennfahrer Feuz holt Abfahrts-Gold - Schwaiger stürzt schwer +++
Der Schweizer Skirennfahrer Beat Feuz hat bei den Olympischen Winterspielen in China die Goldmedaille in der Abfahrt gewonnen. Der 34 Jahre alte Weltmeister von 2017 hatte am Montag im Ziel einen Vorsprung von 0,10 Sekunden auf den Franzosen Johan Clarey. Bronze holte Matthias Mayer aus Österreich (+0,16).
Das Rennen wurde überschattet von einem schweren Sturz des Deutschen Dominik Schwaiger. Der 30-Jährige aus Schönau rutschte in ein Fangnetz und wurde später mit einem Rettungsschlitten weggefahren. „Unterarmverletzung“, lautete die erste Diagnose.
128 Kilometer pro Stunde hatte die Anzeige am Xiaohaituo Mountain angezeigt kurz bevor Schwaiger schwer stürzte. Minutenlang blieb der Oberbayer bei klirrender Kälte im Schnee liegen und hielt sich seinen Arm. Dann wurde er in einem Rettungsschlitten weggefahren.
Die übrigen deutschen Starter kamen zwar ins Ziel, konnten aber nicht in den Kampf um die Medaillen eingreifen. Romed Baumann belegte als bester DSV-Athlet Rang 13. Dahinter folgten Andreas Sander auf Platz 17 und Josef Ferstl auf Position 23. Schon am Dienstag steht für die Herren mit dem Super-G das nächste Rennen an.
+++ Drei Jahre nach Krebsdiagnose: Snowboarder Parrot wird Slopestyle-Olympiasieger +++
Snowboarder Max Parrot hat drei Jahre nach seiner Krebsdiagnose bei den Olympischen Winterspielen in Peking das erste Gold im Slopestyle für Kanada geholt. Der 27-Jährige, 2018 in Pyeongchang Zweiter, gewann nach drei Final-Durchgängen mit der Höchstpunktzahl 90,96. Su Yiming (17) sicherte Gastgeber China mit Silber (88,70) die erste Slopestyle-Medaille überhaupt. Parrots kanadischer Landsmann Mark McMorris (88,53) wurde wie vor vier Jahren Dritter.
Im Dezember 2018 war bei Parrot Lymphdrüsenkrebs diagnostiziert worden, insgesamt durchlief er zwölf Chemotherapie-Sitzungen. „Vor genau drei Jahren lag ich in einem Krankenhaus und hatte keine Energie, keine Muskeln“, sagte Parrot: „Drei Jahre später wieder hier bei Olympia meiner Leidenschaft nachzugehen, den besten Lauf meines Lebens hinzulegen und Gold zu gewinnen, das ist Wahnsinn.“
Für McMorris war es nach 2014 und 2018 bereits die dritte olympische Bronzemedaille. Ein halbes Jahr vor den Spielen in Pyeongchang hatte er nach einem schweren Trainingssturz um sein Leben gekämpft.
+++ Johannes Ludwig holt erstes Gold für Deutschland +++
Der Thüringer Johannes Ludwig gewinnt als erster Deutscher bei den Winterspielen von Peking und reiht sich mit dem wichtigsten Erfolg seiner Karriere in die Rodel-Größen ein.
Der 35-jährige siegte am Sonntag im Eiskanal von Yanqing vor dem Österreicher Wolfgang Kindl und Dominik Fischnaller aus Italien. Es war das elfte Einzel-Gold eines deutschen Rodlers in der olympischen Geschichte und für Ludwig nach dem Team-Gold 2018 der zweite Olympiasieg. Felix Loch wurde Vierter, Max Langenhan Sechster.
Mit 0,113 Sekunden Vorsprung war Ludwig in den vierten und letzten Durchgang auf der mit 1583 Metern längsten Bahn der Welt in das große Finale gegangen. Am Ende lag der Gesamtweltcupsieger 0,160 Sekunden vor Kindl. Im dritten Durchgang hatte der Oberhofer seinen eigenen Bahnrekord mit einer konstanten und souveränen Fahrt noch einmal auf 57,043 Sekunden gedrückt. Da konnte nicht einmal der am Vortag noch zähe Konkurrent Kindl mithalten. Der Berchtesgadener Loch zeigte im Finallauf zwar seine beste Leistung, für Bronze reichte es aber nicht mehr.
+++ Ski-Abfahrt der Herren wegen starker Windböen auf Montag verlegt +++
Die für Sonntag angesetzte Olympia-Abfahrt der Skirennfahrer ist wegen starker Windböen abgesagt worden. Nachdem der Start des Herren-Rennens bei den Olympischen Winterspielen in China bereits mehrmals verschoben worden war, verlegte der Ski-Weltverband Fis den Wettkampf schließlich auf Montag (5.00 Uhr MEZ). Die Startzeiten des Riesenslaloms der Damen, der ebenfalls am Montag stattfindet, wurden entsprechend angepasst. Der erste Durchgang soll nun um 2.30 Uhr MEZ, der zweite um 7.30 Uhr MEZ beginnen.
„Das ist eine absolut gute Entscheidung. Es ist nach wie vor extrem windig. Aus Sicht der Sicherheit und auch der Fairness war das die richtige Entscheidung“, kommentierte Herren-Bundestrainer Christian Schwaiger die Absage des alpinen Auftakt-Events dieser Spiele. Die Windböen seien im Bereich von 50, 60 Kilometern pro Stunde gewesen.
+++ Erstes Gold für Gastgeber China: Shorttrack-Mixed-Staffel siegt +++
Gastgeber China hat bei den Olympischen Winterspielen seine erste Goldmedaille gewonnen. Einen Tag nach der Eröffnungsfeier in Peking siegte am Samstag die Mixed-Staffel im Shorttrack über 2000 Meter knapp vor Italien und Ungarn. Der Wettbewerb ist neu im olympischen Programm. Vor vier Jahren im südkoreanischen Pyeongchang hatte das chinesische Team ebenfalls im Shorttrack durch Wu Dajing über 500 Meter seine einzige Goldmedaille geholt. Wu zählte auch am Samstag in Peking zur erfolgreichen Staffel.
+++ Skispringerin Althaus holt Silber, Hannawald kritisiert Jury +++
Katharina Althaus hat Olympia-Silber im Skispringen gewonnen und dem deutschen Team damit die erste Medaille bei den Winterspielen in China beschert. Die 25-Jährige musste sich am Samstag nur der Slowenin Ursa Bogataj geschlagen geben. Bronze sicherte sich Nika Kriznar ebenfalls aus Slowenien. Althaus sprang von der Normalschanze in Zhangjiakou 105,5 und 94 Meter weit.
Zur Halbzeit des packenden Wettkampfes mit stark wechselnden Winden hatte Althaus noch in Führung gelegen. Bei ihrem zweiten Versuch hatte sie kein Glück mit den äußeren Voraussetzungen. Man hätte auf bessere Bedingungen warten sollen, kritisierte der TV-Experte und frühere Vierschanzentourneesieger Sven Hannawald die Jury. „Katharina hat heute keinen einzigen Fehler gemacht“, sagte er im ARD-Studio in Deutschland.
Die Oberstdorferin war als Favoritin auf eine Medaille in den Wettkampf gestartet und lag nach dem ersten Durchgang in Führung. Im Gesamtweltcup liegt sie auf Rang zwei. Die führende Marita Kramer aus Österreich konnte wegen eine Corona-Infektion nicht am olympischen Wettkampf teilnehmen.
+++ Strahlende Letzte: Pechstein bejubelt achten Olympia-Start +++
Im Ziel riss Claudia Pechstein die Arme wie eine Siegerin die Höhe. Abgehängt, aber mit dem Glücksgefühl einer Heldin hat die 49-jährige Eisschnellläuferin am Samstag in Peking ihren einsamen Rekord gefeiert.
Mit dem Start über 3000 Meter hat die Berlinerin als erste Frau ihre achte Teilnahme an Olympischen Winterspielen perfekt gemacht. „Das war ein Sieg für mich. Mit dem Start auf den 3000 Metern habe ich diesen Rekord offiziell geschafft“, sagte die fünfmalige Olympiasiegerin. Damit hat sie die Bestmarke des japanischen Skispringers Noriaki Kasai eingestellt. „Da kann man eigentlich nur mit einem Jubeln über die Linie laufen“, bekannte sie stolz.
Da störte es die als enorm ehrgeizig bekannte Ausnahme-Läuferin nicht einmal, dass sie nur Letzte wurde und auch noch ihren Olympischen Rekord verloren hat. In 4:17,16 Minuten belegte Pechstein den 20. Platz unter 20 Starterinnen.
+++ ARD-Reporter Lufen aus Corona-Quarantäne entlassen +++
Nach zwei negativen Corona-Tests ist der ARD-Reporter Claus Lufen nach einer guten Woche bei den Olympischen Winterspielen in Peking aus der Quarantäne entlassen worden. Das bestätigte der 55-Jährige am Samstag.
„Ich bin gerade auf dem Weg ins Hotel“, sagte Lufen, der auf einen Einsatz beim Rodeln am Sonntag hofft. „Ich lasse mich heute Abend noch einmal testen und hoffe, dann über einen deutschen Olympiasieg berichten zu dürfen.“
+++ Biathleten verpatzen Olympia-Start: Fünfter Platz „bringt nichts“ +++
Ihre missglückte Olympia-Premiere machte Vanessa Voigt schwer zu schaffen. „Ich muss das Rennen erst sacken lassen“, sagte die Biathletin aus Thüringen, nachdem sie die deutsche Mixed-Staffel zum Olympia-Auftakt in China früh um eine mögliche erste Medaille gebracht hatte. Zwei Strafrunden leistete sich die nervöse 24-Jährige am Samstag in Zhangjiakou, mehr als der fünfte Rang war danach nicht mehr drin. „So habe ich mir mein Debüt sicherlich nicht vorgestellt“, sagte die enttäuschte Voigt: „Ich weiß jetzt einfach, dass die Nervosität hier eine große Rolle bei mir spielt.“
Das Quartett des Deutschen Skiverbands mit Startläuferin Voigt, Denise Herrmann, Benedikt Doll und Philipp Nawrath kam mit insgesamt 18 Nachladern und zwei Strafrunden nie in die Nähe der Podestplätze. Damit gab es auch im dritten Anlauf kein Olympia-Edelmetall für eine gemischte deutsche Staffel. Den Olympiasieg sicherte sich in einem turbulenten Rennen bei extremen Bedingungen Norwegen trotz drei Strafrunden von Tiril Eckhoff vor Frankreich und dem Team aus Russland. Norwegens Superstar Johannes Thingnes Bö entschied einen packenden Schlussspurt für sich, Schweden wurde Vierter.
+++Erste Gold-Medaille geht an Norwegen+++
Die norwegische Skilangläuferin Therese Johaug hat das erste Gold der 24. Olympischen Winterspiele in Peking gewonnen. Die 33 Jahre alte Weltmeisterin setzte sich am Samstag im Skiathlon nach 44:13,7 Minuten überlegen vor Weltcup-Spitzenreiterin Natalja Neprjajewa (ROC) und Teresa Stadlober (Österreich) durch. Beste Deutsche war Katherine Sauerbrey (Steinbach-Hallenberg) auf Platz 13.Für Johaug war es zwölf Jahre nach Staffel-Gold 2010 in Vancouver der zweite Olympiasieg. Die 14-malige Weltmeisterin hatte die Winterspiele 2018 wegen einer Dopingsperre verpasst. Die 33-Jährige hatte nach 15 km 30,2 Sekunden Vorsprung auf Neprjajewa, Sauerbrey lag 2:23,8 Minuten hinter der Siegerin.
+++ 45 weitere Corona-Fälle am Eröffnungstag +++
Am Eröffnungstag der Olympischen Winterspiele sind 45 weitere Teilnehmer positiv auf das Coronavirus getestet worden. Wie die Organisatoren am Samstag mitteilten, wurden am Freitag 25 Fälle unter Athleten und Teammitgliedern sowie 20 unter anderen Teilnehmern festgestellt. Allein bei der Ankunft am Flughafen fielen 26 Tests positiv aus, darunter 20 von Sportlern und Mitgliedern der Teams.
In der Olympia-Blase wurden bei den täglichen Tests weitere 19 Infizierte festgestellt, die zuvor angereist waren. Darunter waren fünf Mitglieder von Mannschaften. Die Gesamtzahl der Corona-Fälle ist seit dem 23. Januar auf insgesamt 353 gestiegen. Den Angaben zufolge sind seither bis Freitag 12 250 Personen zu den Spielen über den Pekinger Flughafen angereist.
Wegen der Corona-Pandemie finden die Winterspiele unter extremen Vorsichtsmaßnahmen statt. Alle Beteiligten – von Athleten bis hin zu Journalisten – sind komplett vom Rest des Landes abgetrennt und können sich nur in „geschlossenen Kreisläufen“ bewegen.
Wer sich mit dem Virus angesteckt hat, wird zunächst in einem eigens dafür vorgesehenen Hotel isoliert. Nur nach zwei negativen PCR-Tests im Abstand von mindestens 24 Stunden können die Betroffenen dieses vor Ablauf einer vorgeschriebenen Zehn-Tages-Frist wieder verlassen. Danach ist nur noch ein negativer PCR-Test nötig.
+++ Erste Medaillen-Entscheidungen am Samstag +++
Bei den Olympischen Winterspielen in Peking werden am Samstag die ersten Medaillen vergeben. Gute Chancen auf Edelmetall für das deutsche Team hat Skispringerin Katharina Althaus beim Wettbewerb von der Normalschanze (11.45 Uhr). Die deutschen Biathleten treten zum Auftakt in der Mixedstaffel (10.00 Uhr) mit Vanessa Voigt, Denise Herrmann, Benedikt Doll und Philipp Nawrath an.
Fahnenträgerin Claudia Pechstein rechnet sich hingegen bei ihrer achten Olympia-Teilnahme im Eisschnelllauf-Wettbewerb über 3000 Meter keine Chancen auf einen Medaillenplatz aus. Zudem fallen Entscheidungen im Skiathlon der Damen, auf der Buckelpiste im Ski-Freestyle und im Shottrack-Mixed.
+++ Olympisches Feuer entzündet +++
Dinigeer Yilamujiang und Zhao Jiawen haben das Olympische Feuer in Peking entzündet und damit für einen überraschenden Höhepunkt der Eröffnungsfeier der 24. Winterspiele gesorgt. Die 20 Jahre alte Langläuferin, die aus Xinjiang, der Region der unterdrückten Uiguren stammt, und der gleichaltrige Nordische Kombinierer setzten die Fackel in eine gigantische Schneeflocke.
+++ Chinas Staatschef Xi eröffnet Olympische Winterspiele +++
Der chinesische Staatspräsident Xi Jinping hat die 24. Olympischen Winterspiele in Peking eröffnet. Xi sprach um 21.51 Uhr Ortszeit die traditionelle Begrüßungsformel. An der Spitze der deutschen Mannschaft hatten zuvor Eisschnellläuferin Claudia Pechstein und Bobpilot Francesco Friedrich die Fahne ins Nationalstadion getragen. In Peking stehen bis zum 20. Februar 109 Entscheidungen auf dem Programm.
+++ Eröffnungsfeier hat begonnen +++
In Peking hat die Eröffnungsfeier für die 24. Olympischen Winterspiele begonnen. Die chinesische Hauptstadt hatte 2008 bereits die Sommerspiele ausgerichtet und ist damit als erster Ort Gastgeber auch für Winterspiele. Chinas Staats- und Parteichef Xi Jinping soll die Spiele am Freitag im Vogelnest-Stadion gegen 14.18 Uhr mitteleuropäischer Zeit offiziell für eröffnet erklären, danach ist noch das Entzünden des olympischen Feuers vorgesehen.
Trotz der Einschränkungen durch die Coronavirus-Pandemie nehmen bis zum 20. Februar knapp 2900 Sportlerinnen und Sportler aus 91 Nationen an den Spielen teil und unterwerfen sich dafür wie alle Teilnehmer strengen Regeln, um die Verbreitung des Virus möglichst zu verhindern.
Beim traditionellen Einzug der Nationen zur Eröffnung sollte das deutsche Team an 85. Stelle ins Stadion kommen. Die Fahne tragen Eisschnellläuferin Claudia Pechstein bei ihrer achten Olympia-Teilnahme und Bob-Pilot Francesco Friedrich.
Als höchster ausländischer Staatsgast wurde der russische Präsident Wladimir Putin erwartet. Die meisten westlichen Länder haben darauf verzichtet, Spitzenpolitiker zur Eröffnungszeremonie zu entsenden. Die USA, Kanada, Großbritannien, Australien und andere Länder hatten sogar einen diplomatischen Boykott verkündet. Deutschland hatte sich diesem Schritt offiziell nicht angeschlossen, weder Außenministerin Annalena Baerbock (Grüne) noch die für den Sport zuständige Innenministerin Nancy Faeser (SPD) sind aber nach Peking gereist.
+++ 21 weitere Corona-Fälle bei Olympia gemeldet +++
Vor dem Beginn der Olympischen Winterspiele in Peking sind weitere Beteiligte positiv auf das Coronavirus getestet worden. Wie die Organisatoren am Freitag mitteilten, wurden unter 72.425 Corona-Tests am Vortag 21 Infizierte entdeckt. 14 der Infektionen wurden demnach bei Sportlern, Betreuern und anderen Olympia-Akkreditierten am Pekinger Flughafen bei der Anreise am gleichen Tag festgestellt.
Die übrigen sieben Infizierten sind Personen in der Olympia-Blase, die schon zuvor angereist waren. Darunter waren zwei Mitglieder von Mannschaften. Die Gesamtzahl der Corona-Fälle ist seit dem 23. Januar auf insgesamt 308 gestiegen. Insgesamt sind den Angaben zufolge zwischen dem 23. Januar und dem 3. Februar 11 963 Personen zu den Spielen über den Flughafen Peking angereist.
Für die Olympischen Winterspiele in Peking gilt ein strenges Corona-Sicherheitskonzept. Alle Beteiligten - von Athleten bis hin zu Journalisten - sind vollständig vom Rest der chinesischen Bevölkerung getrennt. Wer sich mit dem Virus angesteckt hat, wird in einem eigens dafür vorgesehenen Hotel isoliert. Nur nach zwei negativen PCR-Tests im Abstand von mindestens 24 Stunden können die Betroffenen dieses vor Ablauf von zehn Tagen wieder verlassen. Nach dieser Frist ist nur noch ein negativer PCR-Test nötig.
+++ Sechs neue Corona-Fälle im deutschen Team +++
Das deutsche Olympia-Team in Peking ist von sechs neuen Corona-Fällen betroffen. Ob unter den Infizierten auch weitere Sportler sind, teilte der Deutsche Olympische Sportbund am Donnerstag zunächst nicht mit. Drei Teil-Mannschaften seien betroffen. Alle Infektionen seien bei der Einreise am Donnerstag festgestellt worden. Die Betroffenen seien symptomfrei und wurden vom Rest des Teams separiert. Zuvor war Eiskunstläufer Nolan Seegert als erster deutscher Sportler bei den Winterspielen positiv auf das Coronavirus getestet worden.
Der 29 Jahre alte Paarläufer befinde sich in einem Isolations-Hotel und sei symptomfrei, hatte der DOSB am Mittwoch mitgeteilt. Einige Tage zuvor war bereits bei einem deutschen Betreuer in der Bergregion Zhangjiakou eine Corona-Infektion festgestellt worden.
Im Eiskunstlauf-Team gibt es zudem zwei bestätigte Kontaktfälle, darunter Seegerts sportliche Partnerin Minerva Hase. Das Duo wollte bereits beim Kurzprogramm der Paare im Teamevent am Freitag an den Start gehen. Nun nehmen die deutschen Eiskunstläufer Nicole Schott, Paul Fentz und die Eistänzer Katharina Müller/Tim Dieck ohne das Paar am Mannschaftswettbewerb teil. Zudem sind Seegert und Hase für den Paarlauf-Wettbewerb am 18. und 19. Februar gemeldet. Sie hatten sich in Russland auf Olympia vorbereitet.
Wer sich bei Olympia in Peking mit dem Virus angesteckt hat, wird in einem eigens dafür vorgesehenen Hotel isoliert. Nur nach zwei negativen PCR-Tests im Abstand von mindestens 24 Stunden können die Betroffenen dieses vor Ablauf von zehn Tagen wieder verlassen. Nach dieser Frist ist nur noch ein negativer PCR-Test nötig.
Die Gesamtzahl der positiven Tests gaben die Olympia-Macher am Donnerstag mit 287 an. Davon wurden 185 Infektionen bei den Kontrollen am Flughafen festgestellt, 102 innerhalb des sogenannten geschlossenen Kreislaufs für alle Olympia-Beteiligten.
+++ Eiskunstläuferin Hase darf auch als Corona-Kontaktperson trainieren Peking +++
Die Eiskunstläuferin Minerva Hase ist nach dem positiven Corona-Test ihres sportlichen Partners Nolan Seegert bei Olympia in Peking offiziell als Kontaktperson eingestuft worden. Das teilte der Deutsche Olympische Sportbund am Donnerstag mit. Die 22 Jahre alte Berlinerin wohne in einem separaten Zimmer im olympischen Dorf und dürfe trainieren. Hase muss sich nun zweimal am Tag einem PCR-Test unterziehen. Wenn die Ergebnisse sieben Tage lang negativ sind, werden die Einschränkungen danach wieder aufgehoben.
Zuvor hatte der DOSB mitgeteilt, dass es im Zusammenhang mit dem Corona-Fall Seegert einen sogenannten Close Contact mit einem weiteren Mitglied der Teilmannschaft Eiskunstlauf gebe, bei dem es sich nicht um Hase handele.
Der 29 Jahre alte Seegert war als erster deutscher Athlet in Peking positiv auf das Coronavirus getestet worden und befindet sich in einem Isolations-Hotel.
+++ Pechstein und Friedrich tragen die deutsche Fahne+++
Die fünfmalige Eisschnelllauf-Olympiasiegerin Claudia Pechstein (49) und Bob-Dominator Francesco Friedrich (31) tragen bei der Eröffnungsfeier der Olympischen Winterspiele (Freitag, 13.00 Uhr MEZ/ZDF und Eurosport) in Peking die deutsche Fahne.
Die Altmeisterin aus Berlin und der Rekordweltmeister aus Oberbärenburg erhielten bei der Abstimmung unter Sportlern und Fans die meisten Stimmen. Das gab der Deutsche Olympische Sportbund (DOSB) am Donnerstag bekannt.
Zum zweiten Mal nach den Sommerspielen in Tokio 2021, wo Beachvolleyballerin Laura Ludwig und Wasserspringer Patrick Hausding bei der Eröffnungsfeier das deutsche Team ins Stadion geführt hatten, wurden eine Frau und ein Mann ausgewählt. Das deutsche Team will damit ein Zeichen für die Gleichberechtigung setzen.
Zuvor hatten bei den bisherigen Spielen im Sommer und Winter seit der Wiedervereinigung zehn Männer, aber nur fünf Frauen das deutsche Team bei der Eröffnungsfeier angeführt. Das Internationale Olympische Komitee (IOC) hatte allen Mannschaften diese Möglichkeit freigestellt. (SID ks re cp)
+++ Erster deutscher Athlet in Peking positiv auf Corona getestet +++
Wenige Tage vor der Eröffnungsfeier der Winterspiele in Peking ist ein erster deutscher Olympia-Athlet positiv auf das Coronavirus getestet worden. Wie der Deutsche Olympische Sportbund (DOSB) am Mittwoch mitteilte, handelt es sich um Eiskunstläufer Nolan Seegert. Es ist der zweite Coronafall im deutschen Team in China, am 23. Januar war ein Betreuer positiv getestet worden.
Seegert, der im Paarlauf und beim Teamevent starten soll, sei „weiterhin symptomfrei“ und befindet sich in einem Isolationshotel. Aktuell gebe es zudem „einen bestätigten sogenannten Close Contact“, erklärte der DOSB weiter - ebenfalls in der Teilmannschaft Eiskunstlauf.
Seegert (29) hat am Freitag (13.20 Uhr Ortszeit) seinen ersten Einsatz mit seiner Partnerin Minerva Hase im Rahmen des Teamevents. Ob er dies schafft oder aber das ohnehin nicht als Medaillenkandidat geltende deutsche Team mit einem Streichergebnis in den Wettbewerb startet, ist noch offen: Seegert kann aus der Quarantäne entlassen werden, wenn zwei negative, aufeinanderfolgende Tests mit einem 24-Stunden-Intervall vorliegen. Die Betroffenen werden zweimal täglich getestet.
+++ Medaillenprognose bei Olympia: Deutschland landet auf Platz zwei +++
Zu dieser Prognose würde der Deutsche Olympische Sportbund sicher nichtNein sagen: Die anstehenden Winterspiele in Peking beenden die deutschen Athletinnen und Athleten auf Platz zwei im Medaillenspiegel. Hinter Norwegen, aber knapp vor Russland. Das sagt zumindest der amerikanische Daten- und Analysedienst Gracenote vorher. Insgesamt 30 Medaillen (11 Gold, 11 Silber, 8 Bronze) prophezeit der Anbieter in seiner am Mittwoch veröffentlichten Mitteilung für den DOSB. Norwegen holt demnach 44 Plaketten (21/13/10), die russischen Sportlerinnen und Sportler 30 (10/12/8).
Doch wie schon vor den Spielen in Tokio im vergangenen Jahr verkündet Gracenote ein großes Aber: „Wegen des Einflusses der globalen Covid-19-Pandemie sind die Olympischen Spiele in Peking potenziell unvorhersagbarer als normal“, heißt es ganz oben in der Mitteilung.
Mit Hilfe eines statistischen Modells, das auf Ergebnissen früherer Olympischer Spiele, Weltmeisterschaften und Weltcups basiert, errechnet der Analysedienst seine Zahlen. „Irgendwo zwischen Sotschi, das war Platz sechs, und Pyeongchang, das war Platz zwei“ habe man als Ziel ausgegeben, sagte DOSB-Chef Thomas Weikert am Mittwoch im ARD-„Morgenmagazin“ und betonte: „Wenn wir unter die besten drei Nationen kommen, wäre das natürlich ein sehr gutes Ergebnis.“
+++ Zweiter Corona-Fall beim deutschen Olympia-Team +++
Das deutsche Olympia-Team in Peking hat seinen zweiten Corona-Fall. Eines der 85 Mitglieder der Mannschaft, die am Dienstag in China eingereist waren, sei positiv auf das Virus getestet worden, teilte der Deutsche Olympische Sportbund am Mittwoch mit. Ob es sich um einen Sportler oder einen Betreuer handelt, wollte der DOSB zunächst nicht mitteilen. Alle übrigen 84 am Dienstag eingereisten Teammitglieder seien negativ getestet worden.
Das betroffene Teammitglied sei symptomfrei und müsse in ein Quarantänehotel ziehen. Je nach Ergebnis des weiteren Tests werde „das weitere Prozedere festgelegt“, hieß es. Bereits vor einigen Tagen war bei einem deutschen Betreuer in der Bergregion Zhangjiakou eine Corona-Infektion festgestellt worden.
„Das hatten wir erwartet. Insgesamt muss man sagen, ist die Bilanz mit ganz vielen, die negativ anreisen, die nach ein, zwei, drei Tagen negativ bleiben und damit eine Riesenchance haben, in der Blase virusfrei zu sein, sehr erfreulich“, sagte Chef de Mission Dirk Schimmelpfennig.
(red, sid, dpa, afp)