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Frankreich erhält ZuschlagIOC vergibt Winterspiele 2030 an französische Alpen

Lesezeit 3 Minuten
Der Präsident des Internationalen Olympischen Komitees (IOC), Thomas Bach, verkündet während der 142. Sitzung des Internationalen Olympischen Komitees (IOC) in Paris, dass die französischen Alpen den Zuschlag für die Winterspiele 2030 erhalten haben.

Der Präsident des Internationalen Olympischen Komitees (IOC), Thomas Bach, verkündet während der 142. Sitzung des Internationalen Olympischen Komitees (IOC) in Paris, dass die französischen Alpen den Zuschlag für die Winterspiele 2030 erhalten haben.

Wenige Jahre nach den Sommerspielen in Paris ist Frankreich wieder Olympia-Gastgeber. Das IOC erteilt den Zuschlag für 2030 - allerdings unter Vorbehalt.

Die französischen Alpen werden Gastgeber der Winterspiele 2030. Das entschied das Internationale Olympische Komitee bei seiner Generalversammlung vor den Sommerspielen in Paris. Die Zustimmung erteilte das IOC allerdings unter dem Vorbehalt, dass Frankreichs Regierung und die regionalen Behörden die bislang noch offenen finanziellen und organisatorischen Garantien gewähren. Erst dann soll der Ausrichtervertrag auch vom IOC unterzeichnet werden.

Die Wahl galt schon vor der 142. IOC-Session als Formsache. Frankreich war bereits im November zum bevorzugten Kandidaten ernannt worden. Die IOC-Spitze hatte im Juni der Generalversammlung den Zuschlag empfohlen. Für 2034 will die Dachorganisation die Winterspiele zum zweiten Mal nach 2002 nach Salt Lake City im US-Bundesstaat Utah vergeben.

Frankreich hat bereits reichlich Olympia-Erfahrung. In den französischen Alpen fanden Winterspiele in Chamonix (1924), Grenoble (1968) und Albertville (1992) statt. Paris ist in diesem Jahr zum dritten Mal nach 1900 und 1924 Sommer-Gastgeber.

Eisschnelllauf-Wettbewerbe 2030 womöglich im Ausland

Geplant sind die Winterspiele 2030 in den Regionen Provence-Alpes-Côte d'Azur und Auvergne-Rhône-Alpes. Mehrere Eis-Wettbewerbe sollen in Nizza stattfinden. Das Konzept sieht fast ausschließlich die Nutzung bestehender Wettkampfstätten vor.

Wegen der politischen Turbulenzen in Frankreich und den vorgezogenen Parlamentswahlen verzögerten sich zuletzt die erforderlichen Garantien von Regierung und Behörden für das Winterspiele-Projekt. Derzeit gibt es nur eine geschäftsführende Regierung. Staatschef Emmanuel Macron will erst nach Olympia einen neuen Premierminister ernennen. In der Nationalversammlung hat nach der Wahl vor gut zwei Wochen kein politisches Lager eine Mehrheit.

David Lappartient, Chef von Frankreichs Nationalem Olympischen Komitee, hatte zuvor aber versichert: „Auch wenn es keine Mehrheit im Parlament gibt, gibt es eine starke Mehrheit für die Spiele.“ IOC-Präsident Thomas Bach bekräftigte: „Wir würden nicht abstimmen, wenn wir dieses Gefühl nicht hätten.“ Macron betonte bei der Präsentation auf der IOC-Bühne noch einmal, er stehe hinter der Bewerbung. „Sie können uns vertrauen, wir werden da sein“, sagte Macron.

Winterspiele 2034 in Salt Lake City

Die Olympischen Winterspiele 2034 finden in Salt Lake City statt. Die Vollversammlung des Internationalen Olympischen Komitees stimmte am Mittwoch in Paris mit 83 Ja-Stimmen (6 Gegenstimmen) für die Bewerbung aus dem US-Bundesstaat Utah. Bereits 2002 hatte Salt Lake City die Winterspiele ausgerichtet.

Die Future Host Commission des IOC und die Exekutive der Ringe-Organisation um Präsident Thomas Bach hatten sich bereits im vergangen Winter für diese Bewerbung ausgesprochen. Weitere Kandidaten für 2034 standen in Paris nicht mehr zur Abstimmung.

Die USA werden zum fünften Mal Winterspiele ausrichten nach Lake Placid 1932 und 1980, Squaw Valley 1960 und Salt Lake City 2002. Sommerspiele wurden ebenfalls bereits fünfmal an die USA vergeben. 1904 fanden die Spiele in St. Louis statt, 1932 und 1984 in Los Angeles und 1996 in Atlanta. Los Angeles steht auch bereits als Gastgeber für 2028 fest. Die USA sind der wichtigste Fernsehmarkt für das IOC.

Schweiz könnte 2038 Gastgeber werden

Die nächsten Winterspiele 2026 werden in Mailand und Cortina d'Ampezzo in Italien ausgetragen. Für 2038 soll die Schweiz nach dem Willen des IOC ein Vorzugsrecht bekommen, wenn sie sich erneut bewirbt. Die Schweizer Bewerbung hatte im Rennen mit Frankreich und den USA ebenso frühzeitig eine Absage der IOC-Auswahlkommission erhalten wie das schwedische Projekt. Eine deutsche Winterspiele-Bewerbung hatte es zuletzt mit München für 2022 gegeben, diese war jedoch am Widerstand der Bevölkerung gescheitert.

Langfristig ist das Winter-Spektakel für das IOC wegen des Klimawandels ein Problemfeld. Nur zehn Länder sind nach Berechnungen von Forschern von 2040 an überhaupt noch schnee- und eissicher genug für die Ausrichtung von Winterspielen. (dpa)