Während der PartieTottenham-Spieler rennt zur Toilette – Mourinho holt ihn zurück
London – Eric Diers Pokal für den „Man of the Match“ stand passenderweise auf dem Keramikthron zwischen ein paar Klorollen. Der Twitter-Post von Tottenham Hotspur ehrte den Abwehrchef für seine starke Vorstellung im Achtelfinale des Ligapokals beim 5:4-Sieg im Elfmeterschießen gegen den FC Chelsea, er spielte jedoch auch mit einem Augenzwinkern auf den kuriosesten Moment des Abends an.
In der 77. Minute, Tottenham lag nach dem Treffer von Chelseas Timo Werner 0:1 zurück, konnte Dier es nicht mehr halten. „Ich hatte Bauchschmerzen“, sagte der Engländer nach der Partie: „Es ist einfach zu schlimm geworden.“ Also sagte Dier seinen Defensivkollegen Pierre-Emile Höjbjerg und Toby Alderweireld schnell Bescheid und stürmte vom Platz, um sich in der Kabine zu erleichtern. „Wenn du musst, dann musst du“, sagte er.
José Mourinho folgt Eric Dier in die Katakomben
Spurs-Teammanager José Mourinho war nicht begeistert, immerhin lag seine Mannschaft zurück und war nun erst einmal in der Unterzahl. Kurz nach Dier rannte deshalb auch Mourinho in die Katakomben. „Als Dier vom Platz gegangen ist, wusste ich sofort, was los war“, sagte der Portugiese: „Ich bin hinterher, damit es schneller geht – um ihm Druck zu machen.“ Diers Toiletten-Pause blieb ohne Konsequenzen. Erik Lamela glich kurz vor Ende der Partie zum 1:1 aus, und im folgenden Elfmeterschießen verwandelte Dier seinen Strafstoß ganz sicher.
Auch wenn José Mourinho nach der Partie über die Aktion seines Abwehrchefs lachen konnte, machte er keinen Hehl daraus, dass er kein Verständnis für die Spiel-Ansetzung am Dienstagabend hatte. Denn die Spurs mussten erst am vergangenen Donnerstag in der Europa League gegen KF Shkëndija aus Nordmazedonien antreten. Kurz darauf standen trotz der Auswärtsreise von knapp 2000 Kilometern zwei Spiele innerhalb von 48 Stunden auf dem Programm.
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Neben Torhüter Hugo Lloris war Eric Dier der einzige Spieler, der beide Partien über die volle Distanz von 90 Minuten absolvierte. Gegenüber Sky ließ „The Special One“ seinem Unmut dann freien Lauf: „Was ihm passiert ist, ist nicht normal. Ich muss ihn heute besonders loben. Es sollte verboten werden, dass ein Spieler zwei Spiele auf diesem Niveau binnen 48 Stunden macht. (sid/red)