Am Freitag startet der KEC mit einem Heimspiel gegen Nürnberg in die neue DEL-Saison. Die Bilanz nach den Vorbereitungsspielen ist gut.
Kölner Haie vor Start in neue SaisonUwe Krupps neun neue Spieler kämpfen um die Kaderplätze
Testspiele sind zwar nur Trockenübungen, doch wie im echten Ligabetrieb gilt auch hier: Besser ein Team gewinnt sie, als dass es sie verliert. Denn sonst leidet die Stimmung. Insofern ist die Atmosphäre bei den Kölner Haien kurz vor dem Start der DEL-Saison 2023/24 mit einer Heimpartie am Freitag gegen Nürnberg (Lanxess-Arena, 19.30 Uhr) entspannt.
Von sechs Testbegegnungen gab die neue Haie-Mannschaft von Trainer Uwe Krupp nur eine ab (3:6 in Iserlohn), und sie gewann fünf (3:1 gegen Rouen, 4:2 gegen Bern, jeweils 4:3 gegen Frankfurt und Düsseldorf, 5:3 in Krefeld). Was fiel in der Kölner Vorbereitung auf.
Kölner Haie: Noch größerer Kaderkampf als in vergangener Saison
Die neun neuen Spieler, Verteidiger Andrej Sustr, die Stürmer Frederik Storm, Alexandre Grenier, Justin Schütz, Tim Wohlgemuth, Gregor McLeod, Hakon Hänelt, Elias Lindner sowie Keeper Tobias Ancicka, haben bislang allesamt ordentlich bis stark gespielt, keiner hat enttäuscht.
Wenn die Mannschaft komplett ist, wird größerer Konkurrenzkampf um die Kaderplätze als in der vergangenen Saison herrschen. Vor allem im Sturm, in dem es viel Talent gibt. Unter anderem führt es dazu, dass Angreifer Carter Proft trotz elanvoller Leistungen und etlicher Tore in den Tests um seinen Einsatz im ersten Pflichtspiel bangen muss.
Auffällig ist zudem, dass Krupp mit Louis-Marc Aubry, McLeod, Wohlgemuth und David McIntyre in jeder Reihe einen starken Mittelstürmer aufbieten kann – ebenfalls eine Verbesserung gegenüber 2022/23. Im Tor haben beide Goalies, Mirko Pantkowski (25) und Ancicka (22), je drei Tests absolviert. Und da beide überzeugten, ist noch offen, wer beim Auftakt zum Einsatz kommen wird. Vermutlich werden sich die Keeper, falls keine Verletzungen dazwischenkommen, die Hauptrunden-Spiele aufteilen.
Krupp sah in den letzten beiden Probespielen in Krefeld und Iserlohn die Tendenz, dass seine Profis vor allem spielerisch zum Erfolg kommen wollten, dass die Bereitschaft zu arbeiten nicht groß genug sei. „Wir dürfen uns nicht nur auf das Spielerische verlassen, wir müssen auf den gleichen emotionalen Energielevel kommen wie der Gegner“, sagte er. „Wir dachten vielleicht, dass wir es mit 80 oder 90 Prozent lösen können.“ Und natürlich hofft er, dass seine Haie verstanden haben, dass dergleichen Schlendrian in der engen Liga zu suboptimalen Ergebnissen führen kann.
Eine Abteilung für sich: KEC-Youngster Hänelt, van Calster und Lindner machen guten Ersteindruck
In der DEL muss jedes Team, das in voller Kaderstärke antreten will, pro Partie drei deutsche U-23-Profis einsetzen, eine Regel, die der Nachwuchsförderung dienen soll. Für Trainer ist es eine Herausforderung, da drei Kaderplätze fest vergeben werden müssen – bei geringem Konkurrenzkampf.
Der KEC hat, so scheint es zumindest, bei der Auswahl der Youngster ein gutes Händchen gehabt. Der neu verpflichtete Hänelt (20) hinterließ in den Tests einen guten, schnellen Eindruck. Genauso wie Robin van Calster (20), der aus dem Haie-Nachwuchs stammt. Auch Lindner (22) erscheint ligatauglich. In der Verteidigung dürfte Maximilian Glötzl (21) mangels Konkurrenz quasi gesetzt sein. Trotz schwankender Leistungen.