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Uwe Krupps Team wie verwandeltKölner Haie besiegen Ingolstadt mit 4:1

Lesezeit 4 Minuten
Louis-Marc Aubry jubelt über sein Tor.

Louis-Marc Aubry jubelt über sein Tor.

Dank einer stark verbesserten Mannschaftsleistung bezwingt der KEC den DEL-Rivalen aus Bayern und leistet Wiedergutmachung für das Derby-Desaster vom Sonntag.

Die Kölner Haie wollten am Donnerstag im DEL-Spiel gegen den ERC Ingolstadt unbedingt Wiedergutmachung für die 1:7- Schmach vom Sonntag in Düsseldorf leisten. Es gelang ihnen, sie waren sogar wie verwandelt. Vor 12.387 Zuschauern in der Lanxess-Arena bezwang der KEC den bayerischen Rivalen dank einer konzentrierten und defensivstarken Mannschaftsleistung wie im ersten Saisonspiel im September mit 4:1 (2:0, 0:1, 2:0). „Das war ein wichtiges Spiel. Die Jungs kämpfen, es ist eine gute Truppe. Wir waren defensiv gut und haben wenig zugelassen“, sagte Haie-Trainer Uwe Krupp.

Drei der zuletzt verletzten Haie-Stürmer, Frederik Storm, Tim Wohlgemuth und David McIntyre, waren wieder dabei. Und das machte einen Unterschied aus, die Reihen waren wieder kompakter. Während der ersten Minuten waren die Fans in den Kurven noch leise. Es kam aber bald Stimmung auf, denn es war einiges los auf dem Eis. Nach einem hektischen Start, in dem den KEC-Profis ein paar Abspielfehler unterlaufen waren, nutzten die Haie die erste große Möglichkeit, um in Führung zu gehen, ein Powerplay mit fünf gegen drei. Gregor MacLeod überwand ERC-Goalie Devin Williams mit einem Schuss aus zentraler Position (5.), der Pass kam von Maxi Kammerer.

Haie-Abwehr aufmerksamer als sonst

Die Gäste aus Ingolstadt, die nach der Länderspielpause mehr Punkte als alle anderen DEL-Teams gesammelt haben, kamen danach zwar besser ins Spiel und auch zu Tormöglichkeiten. Die Haie-Abwehr arbeitete aber aufmerksam, war auch bei Unterzahl besser als in den Spielen zuvor. KEC-Keeper Tobias Ancicka, der das Derby-Desaster gut weggesteckt zu haben schien, war seinerseits ein sicherer Rückhalt.

Kurz vor der Pause herrschte nach einem Kölner Angriff, den Verteidiger Stanislav Dietz eingeleitet hatte, Verwirrung vor dem Ingolstädter Tor. Der Puck schien frei zu sein – und dann wieder auch nicht. Er landete schließlich bei Justin Schütz, und der erzielte mit einem Handgelenkschuss das 2:0 für den KEC.

Im zweiten Drittel waren die Kölner ein wenig passiver als zuvor. Im Angriff war von ihnen in dieser Phase weniger zu sehen. Der ERC erspielte sich dagegen mit gut kontrollierter Offensive viele Chancen, und die Haie konnten es als Erfolg ihrer Defensive verbuchen, dass die Gäste im zweiten Abschnitt nur ein Tor erzielten. Im Powerplay gelang Wayne Simpson das 2:1 (37.), er schoss den Puck hoch und unhaltbar für Ancicka ins lange Eck.

„Wir sind ein bisschen vom Weg abgekommen“

Kurz vor der Pause wäre fast noch der Ausgleich gefallen, Louis-Marc Aubry hinderte Wojciech Stachowiak aber im letzten Moment am Schuss. „Wir sind ein bisschen vom Weg abgekommen und müssen wieder so spielen wie im ersten Drittel. Das Tor nehme ich auf meine Kappe, ich habe einen Fehler gemacht“, sagte McIntyre sehr selbstkritisch im Interview in der Drittelpause. Auffällig war, dass der Kanadier an diesem Abend viele Bullys gewann.

Am Anfang des Schlussdrittels flog Gästestürmer Philipp Krauß wegen eines Kniechecks gegen Nick Bailen mit einer Spieldauer-Disziplinarstrafe vom Eis. Er traf den Haie-Verteidiger – eher ohne Absicht – gefährlich am Knie. Bailen wurde, nachdem er zunächst versucht hatte, weiterzuspielen, gestützt in die Kabine geführt. Im durch die Strafe bedingten Kölner Powerplay hatte der ERC zunächst ein paar gute Unterzahlchancen, die Ancicka vereitelte.  Dann traf Aubry für den KEC, nach einem schönen Zuspiel Kammerers musste der Kanadier den Puck nur noch zum 3:1 ins Tor schieben (45.). Der Zwei-Tore-Vorsprung gab den Haien Sicherheit, die Ingolstädter versuchten zwar viel. Es jubelten aber wieder die Haie: Schütz, allein durchgestartet, netzte zum 4:1 ein (56.).

Damit war der Sieg perfekt und die Welt der Haie wieder in Ordnung. Nach Spielende wurde Karnevalsmusik gespielt, die Profis drehten, teilweise mit kleinen Kindern auf dem Arm, Ehrenrunden auf dem Eis.

Kölner Haie: Ancicka - Dietz, Sustr – Austin, Bailen - Sennhenn, Müller - Storm, Aubry, Kammerer - Schütz, MacLeod, Grenier - Wohlgemuth, McIntyre, Olver - Hänelt, van Calster, Proft – Lindner. – Zuschauer: 12.387. – Schiedsrichter: Odins, Ansons. – Strafminuten: Köln 10/ Ingolstadt 13 + Spieldauer Krauß. – Tore: 1:0 MacLeod (4:35), 2:0 Schütz (19:04), 2:1 Simpson (36:49), 3:1 Aubry (44:54), 4:1 Schütz (55:32).