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EishockeyNordamerikanische Haie-Profis fliehen in die Heimat

Lesezeit 2 Minuten
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Colin Smith in der PArtie gegen die Grizzlys Wolfsburg

Köln – Der Reiseplaner der Kölner Haie, Phillipe Rasch, hat seit Donnerstag alle Hände voll zu tun. Denn da US-Präsident Donald Trump verkündete, dass Europäer wegen der Coronavirus-Krise nicht mehr in die Staaten reisen dürfen, bekamen viele nordamerikanische KEC-Profis ein mulmiges Gefühl. Ob Kanadier oder US-Bürger, sie wollten alle flugs den Heimaturlaub antreten, bevor die Grenzen womöglich ganz dicht sind.

Vorher hatte Trainer Uwe Krupp im Schnellverfahren mit sämtlichen Profis die Saisonabschlussgespräche geführt. Verlassen werden den KEC dem Vernehmen nach Colin Smith, Colby Genoway, Jakub Kindl, Taylor Aronson, Jason Bast, Gustav Wesslau und Ben Hanowski. Offen ist noch, ob Alexander Oblingers Vertrag verlängert wird. Da die Kölner sowieso die Playoff-Teilnahme verpasst hatten, traf sie die Absage der Endrunde, für die sich die Liga am Dienstag entschied, weniger hart als andere Vereine.

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Laut Haie-Geschäftsführer Philipp Walter planen die Haie ihren Etat stets in mehreren Varianten, eine ist der sportliche Worst Case, der eingetreten ist. Da die Ticketeinnahmen mit einem Schnitt von 13.333 pro Partie der DEL-Hauptrunde sehr gut waren, geraten die Haie nicht in existentielle Not.Kleinere DEL-Vereine, die sich für die Playoffs qualifiziert hatten, könnten dagegen in die Bredouille geraten. Denn sie hatten bereits Reisen und Hotels gebucht, Spieler extra für die Endrunde verpflichtet – und natürlich dabei mit den Playoff-Zuschauereinnahmen kalkuliert, die nun ausfallen. Ob Playoff-Prämien trotz der Absage an die Profis gezahlt werden müssen, hängt von den Verträgen ab, die sie individuell abgeschlossen haben. Eine einheitliche Regelung gibt es nicht.

Zudem ist die die DEL auf der Suche nach einem neuen Hauptsponsor was ohne Playoffs, die beste Zeit im Eishockey, nicht einfacher wird. DEL-Geschäftsführer Gernot Tripcke sprach deshalb Anfang der Woche von einem „immensen Schaden“, welcher der DEL durch den Ausfall der Endrunde entstehe. Die Liga will laut Tripcke prüfen, wie den Vereinen geholfen werden kann, ob zum Beispiel die Eishockey-Vereine Kurzarbeitergeld für den Rest der Saison beantragen können. In der Regel laufen einjährige Spielerverträge bis zum 30. April. Profis mit mehrjährigen Vereinbarungen werden meist durchgehend bezahlt.

Im Mai müssen die DEL-Klubs ihre Zahlung an die Berufsgenossenschaft leisten, die gesetzliche Unfallversicherung für die Profis. Im Schnitt sind das 500.000 Euro, die jeder Verein aufbringen müssen. Einigen Klubs könnten da schon „Liquiditätsprobleme“ entstehen, meinte Tripcke. Viele Fans zeigen sich solidarisch mit ihren gebeutelten Vereine. So verzichteten in Straubing, wie lokale Medien berichten, viele Tigers-Anhänger, die bereits Tickets Playoff-Tickets gekauft hatten, auf die Rückzahlung des Geldes.