Frederik TiffelsDer beste Schlittschuhläufer der Kölner Haie
Köln – Fest steht: Der talentierteste Schlittschuhläufer der Kölner Haie ist der jüngere der Tiffels-Brüder. Unklar war bislang jedoch, wie er selbst genannt werden möchte. Freddy, wie ihn alle Welt kennt? Oder Frederik, wie es in seinem Pass steht? „Wenn es nach mir geht, lieber Frederik“, klärt der 25-jährige KEC-Stürmer auf. „90 Prozent der Leute nennen mich zwar Freddy, das ist auch in Ordnung. Mir gefällt aber Frederik besser.“
Fest steht auch: Frederik Tiffels, dessen anderthalb Jahre älterer Bruder Dominik Verteidiger der Haie ist, spielt bislang eine sehr gute Saison für die Kölner Haie. Nach 13 DEL-Partien stehen für den Flügelstürmer 18 Scorerpunkte zu Buche, sechs Tore und zwölf Vorlagen. Damit liegt er nach Punkten an der Spitze des Haie-Rankings, gleichauf mit den kanadischen Angreifern James Sheppard und Jason Akeson. Wie fühlt es sich für ihn an? „Die Statistik liest sich gut, ich weiß aber, dass Statistik nicht alles ist. Wir können spielerisch sicher noch eine Schippe drauflegen, darauf liegt mein Fokus“, meint Tiffels, der zusammen mit Sheppard und Marcel Müller die Kölner Top-Angriffsreihe bildet. „Ich spiele mit zwei sehr guten Eishockeyspielern zusammen, es passt ganz gut. Es darf gern so weiter gehen und natürlich noch besser werden.“
Draisaitls bester Kumpel
Frederik Tiffels wurde im Haie-Nachwuchs groß, zusammen mit seinem besten Freund, dem gleichaltrigen NHL-Star Leon Draisaitl von den Edmonton Oilers. Beide spielten ab 2010 zusammen für die Jungadler Mannheim. Ab 2012 versuchte auch Tiffels, sich in Nordamerika zu etablieren, was ihm allerdings nicht gelang. Im Herbst 2018 kehrte er nach sechs Jahren in Übersee zurück in seine Heimatstadt Köln. Tiffels hadert nicht mit diesem Schicksal. Die Leistungen Draisaitls erkennt er neidlos an. „Ich freue mich unheimlich für Leon, er ist ein Weltstar und macht eine großartige Sache da drüben“, sagt er. „Mich mit ihm zu vergleichen, wäre schwachsinnig. Er macht sein Ding, ich mache mein Ding.“
Das könnte Sie auch interessieren:
Und Tiffels’ „Ding“ in Köln scheint im dritten Jahr ins Laufen zu kommen. In seiner ersten Saison bei den Haie-Profis stoppte ihn eine Verletzung, in der vergangenen Spielzeit, die der KEC nur auf Rang elf abschloss, gelangen Tiffels in 51 DEL-Begegnungen mittelmäßige 28 Punkte. In der Corona-Not-Saison 2020/21 hat er nun in fast jeder Partie für die Mannschaft von Trainer Uwe Krupp gescort und seine Schnelligkeit oft gut zur Geltung gebracht. Offensiv ist das Team überhaupt gut aufgestellt – wie die Ausbeute von 45 Toren zeigt. Die Baustelle ist die bisweilen sehr unsichere Defensive inklusive der Torhüter, die bereits 46 Gegentreffer zugelassen haben. „In den letzten Spielen ist es besser gewesen. Ich glaube, dass die Tendenz in die richtige Richtung geht“, meint Tiffels. Zuletzt hatte der KEC zwei von drei Begegnungen gewonnen. „Die Hoffnung ist, dass es noch besser wird und wir auch weiter die Tore schießen. Dann können wir sehr viele Spiele gewinnen. Mein grundsätzliches Gefühl ist, dass wir das Zeug dazu haben, die Playoffs zu erreichen. Es liegt an uns, dass wir in die Richtung weiter gehen und uns weiter verbessern.“
Freitag gegen Bremerhaven
Um die DEL-Playoffs zu erreichen, müssten die Haie mindestens Platz vier in der Nordgruppe belegen, sich also um zwei Ränge verbessern – was bei 25 noch anstehenden Hauptrunden-Partien ein realistisches Ziel ist. Der nächste Gegner der Kölner sind am Freitag (20.30 Uhr) in der Lanxess-Arena die Fischtown Pinguins Bremerhaven. „Richtig daran gewöhnen kann man sich nicht, und das will ich auch nicht“, sagt Tiffels über die Geisterspiele. „Vor Fans zu spielen, ist viel, viel schöner. Aber wir nehmen es so hin, weil wir froh sind, überhaupt Eishockey spielen und das tun zu können, was wir lieben. Ich hoffe aber, dass wir in der nahen Zukunft wieder mit Fans spielen dürfen.“ Vielleicht ja schon in den Playoffs im Frühjahr, insofern die Kölner Haie sie tatsächlich erreichen.