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Vier Spiele, nur ein SiegDas sind die Problemzonen der Kölner Haie

Lesezeit 3 Minuten
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Enttäuscht: Pascal Zerressen von den Kölner Haien

  1. Die Kölner Haie haben einen großen Umbruch hinter sich.
  2. Das neuformierte Team ist holprig in die Saison gestartet, in vier Spielen gab es nur einen Sieg.
  3. Gerade in der Offensive läuft noch nicht viel zusammen.

Köln – Starken Zusammenhalt entwickelt eine Mannschaft meistens dann, wenn sie eine Krise meistert, sich selbst aus einem Schlamassel befreit. Insofern haben die Kölner Haie schon nach dem vierten DEL-Spieltag der Saison 2019/20 die Chance, als Team zu wachsen. Sie stehen auf Tabellenplatz elf, haben nur eine Partie gewonnen, lediglich sechs Tore geschossen, am Sonntag ein 0:4 in Nürnberg kassiert – nach jämmerlicher Leistung. „Wir sollten es schwer für unsere Gegner machen, nicht leicht“, sagt Trainer Mike Stewart in Anspielung darauf, dass seine Profis die Gegner sowohl in Nürnberg als auch am Freitag beim 2:3 n.V. in Berlin durch Abspielfehler und Puckverluste permanent zum Kontern einluden. „Wir müssen einfach spielen“, erklärte der Kanadier weiter – und: „Wir müssen nicht jedes Mal einen Picasso malen, wenn wir die Scheibe spielen.“

Die Defensive der Haie spielt ordentlich

Damit meinte er wohl, dass vor allem die KEC-Stürmer versuchten, kreative Lösungen zu finden – und sich dabei verzetteln. Kapitän Moritz Müller erklärte: „Wir müssen begreifen, dass wir in der DEL nur dann Spiele gewinnen, wenn wir mit 100 Prozent Einsatz und Leidenschaft spielen.“

In der Defensive, zu der Müller gehört, läuft es in der neuen Haie-Mannschaft ganz gut. Die Zugänge Kevin Gagné, Taylor Aronson und Jakub Kindl leisten sich wenige Fehler. Im Sturm hingegen hapert es. Stewart hat die Reihen einige Male umgestellt, aber noch keine idealen Formationen gefunden. Im Spiel gegen Nürnberg hatten die Haie nur ein paar gefährliche Chancen. „Wir haben unsere Chemie noch nicht ganz gefunden“, sagt Stewart. Es sei ein Prozess. „Wir müssen unser Spiel verfeinern und mehr investieren.“

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Aber ist das alles? Die Haie haben nach der vergangenen Saison elf Profis aussortiert und sich mit nur sechs neuen Spielern verstärkt – gezielt, wie Sportdirektor Mark Mahon behauptet, der beim KEC für die Transfers zuständig ist. Eines der Probleme, mit dem die Haie in der vorigen Saison durchgehend zu kämpfen hatten, war ihre schlechte Chancenverwertung. Und genau damit schlagen sich auch Stewarts Haie wieder herum. Das Problem ist offensichtlich nicht gelöst worden.

Wie geht es mit Marcel Müller weiter?

Die Kölner verpflichteten Jon Matsumoto, Jason Bast und Zach Hill für die Offensive. Letzterer Angreifer ist ein defensiver Center, also das Gegenteil eines Torjägers. Matsumoto punktete zwar in Iserlohn, wo das Spiel auf ihn zugeschnitten war, reichlich (22 Tore, 34 Assists). In Köln hat der 32-Jährige seine Rolle noch nicht gefunden. Bast, der in Nürnberg auf 35 Punkte kam, zog sich einen Innenbandriss zu und fällt noch drei Wochen aus. Und dann ist da noch Marcel Müller, von dem sich die Haie-Chefs viel erhoffen. Das sagten sie zumindest im Sommer. Nach der schweren Knieverletzung, erlitten im April 2018, ist der 31-Jährige allerdings noch weit davon entfernt, wieder spielen zu können. Es erscheint nicht sicher, ob Müller seine Karriere überhaupt fortsetzen kann.

Viel Raum für Nachverpflichtungen hat sich der KEC nicht gelassen, denn Mahon hat bereits neun Ausländerlizenzen vergeben. Sollte ein weiterer Importspieler kommen, müsste ein ausländischer Profi pausieren, da nur neun pro Partie eingesetzt werden. So müssen die Haie wohl versuchen, sich gemeinsam aus der Krise zu spielen.