KEC-NachwuchsDas verlorene Jahr für die Junghaie
Köln – Die Kölner Haie haben den „Tag der Junghaie“ ausgerufen, unter diesem Motto findet das anstehende DEL-Heimspiel gegen die Grizzly Wolfsburg am Freitag (18.30 Uhr) in der leeren Lanxess-Arena statt. Im Kader der Mannschaft von Trainer Uwe Krupp stehen 17 Akteure, die im KEC-Nachwuchs ausgebildet wurden. Plus Krupp, der seine Karriere einst auch als Junghai begann. Jüngster Aufsteiger aus dem Nachwuchs ist der 20-jährige Verteidiger Jan Luca Sennhenn, der sich seit dem Saisonstart einen Platz im KEC-Profi-Team erkämpft. „Es freut mich für Jan Luca, er hat sich das durch harte Arbeit verdient“, sagt Haie-Nachwuchschef Rodion Pauels, der sonst wenig Anlass zur Freude hat. Denn wegen Corona ist es den Junghaien verboten, zusammen zu trainieren.
Gestattet ist momentan nur Profisport. Selbst die Akteure der U 20 in der DNL, der Ausbildungsliga für die Profis, dürfen nur dann trainieren, wenn sie Kaderathleten sind, also zu Nationalteams gehören; letzteres gilt auch für die U 17. „Es ist eine extrem schwierige Situation – für die Kinder und Jugendlichen genauso wie für die Eltern, viele sind am Limit“, sagt Pauels. „Es fehlt Struktur. Die Schule findet ja auch nur auf Distanz statt.“
Eis-Entzug trifft junge Spieler
Seit dem 13. März 2020 haben die Junghaie, bei denen etwa 350 Kinder und Jugendliche organisiert sind, nur im August, September und Oktober gemeinsame Einheiten absolviert – unter Beachtung eines strikten Hygienekonzepts. Die verschiedenen Mannschaften wurden so voneinander getrennt, dass sie nicht miteinander in Berührung kamen. Außerdem wurde bei allen vor dem Training Fieber gemessen. Trotzdem durften sie nicht weitermachen. Pauels spricht bereits von einem verlorenen Jahr: „Es geht um alle Facetten unseren Sports, von läuferischer Ausbildung bis zum Teambuilding, in jeder Altersklasse fällt etwas weg.“
Der Eis-Entzug trifft ambitionierte junge Eishockey-Spieler hart, denn ihr Sport ist koordinativ äußerst anspruchsvoll. Was man in jungen Jahren nicht lernt, ist später schwer nachzuholen. „Das Eistraining ist durch nichts zu ersetzen“, erklärt Pauels. Damit seine Auszubildenden fit bleiben, organisieren die Junghaie mehrmals pro Woche Online-Training per Zoom für alle Altersklassen.
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Es umfasst Athletik und Geschicklichkeits-Übungen, zudem wurden ein Box-Coach und eine Yoga-Trainerin engagiert. Alle seien begeistert, sagt Pauels. Die Teilnehmerquote liege insgesamt bei fast 100 Prozent. Die Kinder werden auch selbst aktiv. So unterrichtet der achtjährige Junghai Lukas Müller, der neben dem Eishockey auch Taekwondo betreibt, andere Kinder seit zwei Wochen per Zoom in dem Kampfsport.
Wann sie wieder gemeinsam hinter Pucks herjagen werden, weiß niemand. Hoffnung ist noch da, denn immerhin hat der Deutsche Eishockey-Bund die Saison der Jugendligen bisher nicht abgesagt.