Im ersten DEL-Spiel nach der Länderspielpause führte der KEC zwischenzeitlich mit 2:0 und 3:1 - und brachte sich im letzten Drittel durch zu passives Spiel um den Erfolg.
Bittere Haie-PleiteKEC verliert in Straubing in der letzten Minute mit 3:4

Julius Hudacek, Torwart des KEC guckt erschöpft Richtung Kamera. (Archivbild)
Copyright: IMAGO/Revierfoto
Die Kölner Haie haben in Straubing im ersten DEL-Spiel nach der Länderspielpause eine Niederlage der besonders deprimierenden Kategorie erlitten. Nach zwischenzeitlichen 2:0- und 3:1-Führungen verlor die Mannschaft von Trainer Kari Jalonen die DEL-Partie des 44. Spieltags am Freitag noch mit 3:4 (1:0, 2:2, 0:2), wobei der Siegtreffer für die Tigers 32 Sekunden vor der Schlusssirene fiel.
„Wir sind gut gestartet und haben ein gutes erstes und zweites Drittel gespielt, waren hinten raus aber ein bisschen schlampig. Es ist sehr bitter. In den letzten Minuten haben wir uns zu sehr hinten reingestellt, waren zu passiv“, sagte Haie-Stürmer Tim Wohlgemuth bei „Magenta Sport“. Von den letzten acht Spielen haben die Haie nun fünf in der regulären Spielzeit verloren.
Schiedsrichter Martin Frano musste nach einem Sturz ins Krankenhaus
Den Haien fehlten die Stürmer Alexandre Grenier (verletzt), Parker Tuomie (krank) und Juhani Tyrväinen (gesperrt), trotzdem konnten die Kölner noch mit vier kompletten Reihen antreten. Bei den Straubing Tigers debütierte der neue Trainer Craig Woodcroft an der Bande – und sah ein Spiel, das mit einem Unfall auf dem Eis begann. Schiedsrichter Martin Frano stürzte nach 26 Sekunden so unglücklich, dass er mit einer Trage vom Eis gebracht und ins Krankenhaus gefahren werden musste, da er sich am Knie verletzt hatte.
Die Haie-Profis zeigten im ersten Drittel ihr starkes Auswärtsgesicht: Julius Hudacek stand im Tor, seine Vorderleute spielten abwartend – defensiv nicht fehlerfrei, aber gut strukturiert. Und sie nutzten in der elften Minute die erste Torchance zum ersten Treffer: Nach einer Kombination mit Gregor MacLeod überwand Justin Schütz Straubings Goalie Florian Bugl mit einem Schuss über dessen Fanghand zum 0:1. „Wir spielen richtig gut defensiv, das müssen wir fortsetzen“, sagte Schütz in der Pause. Doch das gelang nur bedingt.
Tigers machen den Siegtreffer 32 Sekunden vor Ende der Partie
Zu Beginn des zweiten Drittels folgte das 0:2, erzielt von Wohlgemuth, der zuvor seit Ende November nicht getroffen hatte. Nach einem langen Pass von MacLeod tauchte der 24-Jährige allein vor Bugl auf – und setzte den Puck gut platziert ins Netz (22.). Wegen zu vieler Spieler auf dem Eis kassierten die Haie danach eine Zwei-Minuten-Strafe. Im Powerplay brachte Danjo Leonhardt Straubing auf 1:2 heran (24.). Schütz schlug in der 30. Minute ein zweites Mal zu – wieder war es ein schönes Tor, dem ein langer Pass ins Angriffsdrittel vorausging, diesmal von Adam Almquist. Schütz ließ einen Gegenspieler aussteigen, bevor er den Puck ins Eck hämmerte.
Danach ging es für die Haie jedoch bergab. Schütz musste wegen Beinstellens vom Eis – und prompt nutzte Tigers-Angreifer Marcel Brandt die Überzahl zum 2:3 (36.). Im Schlussdrittel machten die Straubinger viel Druck, die nun passiven Haie kamen immerhin in der 46. Minute zu einer Torchance durch Wohlgemuth, der aber aus kurzer Distanz an Bugl scheiterte. Dominant blieben die Tigers, und in der 51. Minute gelang ihnen das verdiente 3:3 durch Michael Clarke, der vom Bullykreis abzog. Hudacek hatte dabei schlechte Sicht.
Nachdem der Slowake zunächst eine Parade mit dem Schläger gezeigt hatte, folgte 32 Sekunden vor Ende die Katastrophe für die Haie: Justin Braun trickste Hudacek aus – und machte den 4:3-Sieg der Tigers perfekt.
Kölner Haie: Hudacek – Rantakari, Vittasmäki – Almquist, Sennhenn – Müller, Austin – Glötzl – Storm, Aubry, Kammerer Hänelt, MacLeod, Schütz – Wohlgemuth, Currie, Niedenz – Münzenberger, van Calster, Lindner. – Zuschauer: 5303. – Schiedsrichter: Gofman, Frano. – Strafminuten: Straubing 2/Köln 4. – Tore: 0:1 Schütz (10:22), 0:2 Wohlgemuth (21:48), 1:2 Leonhardt (23:05), 1:3 Schütz (29:12), 2:3 Brandt (35:43), 3:3 Clarke (50:04), 4:3 Braun (59:28).