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0:5 trotz gutem SaisonstartWas war mit den Kölner Haien in Berlin los?

Lesezeit 3 Minuten
Uwe Krupp

KEC-Trainer Uwe Krupp

Köln – Erst um sieben Uhr am Samstagmorgen sind die Haie aus Berlin nach Köln zurückgekehrt. Besonders gut dürfte Stimmung im KEC-Team nicht gewesen, das DEL-Spiel bei den Eisbären in der Corona bedingt leeren Arena am Ostbahnhof war am Freitag gar nicht so gelaufen, wie sie sich das vorgestellt hatten: 0:5 lautete das Ergebnis, in der fünften Begegnung der Spielzeit 2020/21 fuhren die KEC-Profis damit zum ersten Mal keinen Punkt ein.

Was war also los mit den Haien?

Hatten die KEC-Profis vorher im Schnitt fünf Treffer pro Partie erzielt, so vergaben sie diesmal reihenweise ihre Chancen; und sie hatten Möglichkeiten: 38:34 lautete das Torschuss-Verhältnis aus Sicht der Berliner. Was war also los mit den Haien?

„Wir haben unseren Torleuten nicht geholfen, und wenn du kein Tor schießt, kannst du nicht gewinnen“, sagte Trainer Uwe Krupp. Gegen eine so starke Mannschaft wie die Eisbären könnten die Haie nur bestehen „, wenn alle Abteilungen zu 100 Prozent funktionieren. Das war ein gutes Spiel von Berlin, und wir waren einfach nicht schnell genug an der Scheibe.“ Vielleicht fühlten sich die Haie auch ein bisschen zu sicher, denn sie hatten am vergangenen Sonntag locker und leicht mit 7:2 in Krefeld gewonnen und überhaupt viel Lob für ihren guten Start erhalten. Die Eisbären-Profis waren dagegen ziemlich sauer – nach der 2:5-Niederlage, die sie am Dienstag in Iserlohn hatten hinnehmen müssen.

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Vom ersten Moment an wirkten die Berliner entschlossener als die defensiv nachlässigen Kölner. Und es half ihnen sehr, dass Matt White sie bereits nach 44 Sekunden in Führung schoss. Es folgten Treffer durch Parker Tuomie (7.), Kris Foucault (23., 41.) und Frank Hördler (41.). Die Haie-Stürmer bissen sich dagegen die Zähne an Berlins Goalie Mathias Niederberger aus, der sehr gut hielt. Kölns Goalie Justin Pogge, der in der vorigen Saison noch ein Eisbär war, hatte nicht seinen besten Abend. Im Schlussdrittel, es stand bereits 0:4, ersetzte ihn Krupp durch Hannibal Weitzmann, der sich ein Tor einfing, bevor beide Mannschaften ein wenig zurückschalteten. „Wir haben die Kleinigkeiten nicht richtig gemacht und die wichtigen Zweikämpfe verloren, dann passiert so etwas. Wir waren immer einen Schritt zu spät“, meinte KEC-Stürmer Alexander Oblinger.

Keine Zeit, sich mit der Niederlage zu befassen

Viel Zeit, sich mit der Niederlage zu befassen, haben die Haie nicht, am Montag (20.30 Uhr, Magenta Sport) steht bereit ein Heimspiel gegen die physische sehr starken Iserlohn Roosters auf dem Programm. Überhaupt wird es ernst für Krupp und seine Mannschaft, deren Kader aus finanziellen Gründe wenig Tiefe hat. Während der ersten Wochen der Saison hatten die Kölner lange Pausen zwischen den Spielen und konnten sie somit ausgeruht angehen. Im Januar steht nun im Schnitt fast alle drei Tage eine Partie an.

Dass Krupp noch Verstärkung bekommen könnte, ist nicht völlig ausgeschlossen, aber schwierig. Der Coach müsste wieder einen Akteur finden, der – wie der im Dezember nachverpflichtete US-Stürmer Mike Zalewski - bereit wäre, in der Corona-Saison für wenig Geld aufs Eis zu gehen. „Fakt ist, dass ein neuer Spieler bei uns zurzeit kein großes Gehalt verdienen wird, sondern sich nur für einen Vertrag für die nächste Saison empfehlen kann“, sagte Krupp in dieser Woche im Interview mit dem „Tagesspiegel“.

Ob Stürmer James Sheppard, der wegen Rückenbeschwerden die letzten beiden Begegnungen verpasst hat, am Montag wieder dabei sein kann, ist noch offen. Angreifer Sebastian Uvira wird noch fehlen, er hatte sich vor dem Start im Training eine Leistenverletzung zugezogen.